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Schistosoma - Mansoni

Schistosoma - Mansoni

Release von SCHISTOSOMA

: 2004
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Tracks
  1. Gate To Paradise (Schistosoma - Mansoni, 2004)Kommentar

Bezug über

mailto:merch@schistosoma.de

Details

METALGLORY
In einer auf 1000 Exemplare beschränkten Auflage erschien dieser Tage das vorliegende Album „Mansoni“ der Mittelfranken SCHISTOSOMA. Die Band – wieso kenne ich diese als Nürnberger eigentlich nicht ? – hieß früher EUTHANASIE und gab diesen Namen wegen der vielen negativen Reaktionen dann Ende 2003 zugunsten von SCHISTOSOMA auf.
Geboten wird auf einer guten halben Stunde lang guter biederer und grundsolider Death Metal alter Schule und zwar die tiefe getragene Sorte. Dafür sorgt zum einen das tiefe Grunzorgan von Marcus Schuster und die sehr schön tiefergelegten Gitarren, welche mit Klasse-Riffs und abwechslungsreichen Breaks und Melodien auf Anhieb zu gefallen wissen.
Das Album ist ein kleines Juwel, wächst mit jedem Anhören und ist im Auto das totale Brett.
Der Sound ist dafür, daß die CD augenscheinlich von dem neuen Drummer Simon Hammer höchstpersönlich gemastered und produziert wurde, überraschend gut und drückt amtlich.
Was besonders auffällt ist die Harmonie der Stücke, ganz so, als ob die Jungs schon ewig zusammenspielen würden. So halb stimmt das ja auch; zwar ist dies die erste CD, aber man veröffentlichte nach der Gründung von EUTHANASIE im Jahre 1997 in den Jahren 1998 und 1999 jeweils ein Demotape, bevor man aufgrund des Weggangs des alten Drummers Timo Stammler die Band von 2000 bis 2003 auf Eis legte.
Auffällig sind die teilweise deutschen Texte (manchmal erinnern die Songs ein ganz klein wenig an TOTENMOND; das Album ist insgesamt aber sehr eigenständig und mit fällt auf Anhieb keine vergleichbare Band ein) und das sehr professionell gestaltete Booklet.
Anspieltip ist eigentlich die gesamte CD, so homogen und abwechslungsreich kommen die sechs Stücke rüber. Besonders gefallen hat mir aber das mit einem fesselnden Arrangement versehene ‚It’ der schnelle Mosher ‚Schrei’ und der mit einem Killerriff versehene schwere Banger ‚Gate To Paradise’, welches für mich auch das beste Stück auf der Scheibe ist.
Diese Band hat Ausstrahlung und könnte es mit etwas Glück und einem guten Labelvertrag noch weit bringen. Ich drücke jedenfalls beide Daumen und beide großen Zehen dafür !
Was der Silberling kosten soll, weiß ich leider nicht; hier empfiehlt sich ein Besuch der bandeigenen Webseite.
8 Punkte für diese eigenwillige *, aber sehr gefällige CD, welche nicht so einfach im Regal verschwinden wird.

* Gewisse „Intros“ sind etwas gewöhnungsbedürftig ... ;-)))


metalspheres

1997 hat die Band Euthanasie das Licht der Welt erblickt, zwei Demo-Tapes produziert, sich von ihrem Drummer getrennt, drei Jahre Schaffenspause eingelegt und sich dann in Schistosoma umbenannt um missverständlichen Interpretationen von Seiten der Fans und der Veranstalter einen Riegel vorzuschieben - und jetzt hat man sich mit „Mansoni“ zurückgemeldet: Schistosoma ist eine Combo aus Mittelfranken, die eine bleimäßige Death Metal-Variante aus ihren Instrumenten quält: Schleppend und giftig! Der Sound ist absolut überzeugend, druckvoll und transparent, die Instrumente sind in einem perfekt abgestimmten Verhältnis zueinander abgemischt und sorgen für ein stimmig kraftvolles Death-Metal Feeling. Kurz gesagt: Mit Demo-Sound wie man ihn sich vorstellt hat das ganze nichts, aber auch gar nichts zu tun! Respekt!
Der Gesang auf „Mansoni“ ist klar, tief und voluminös, gleiches gilt für die Gitarren, die trotz ordentlichen Runterstimmens und kräftiger Verzerrung kein bisschen matschig sind, sondern wunderbar organisch dahertönen. Das Schlagzeug ist relativ geradlinig, setzt nicht auf selbstverliebtes Drumstick-Gewirbel sondern konzentriert sich voll darauf, sämtliche Instrumente und den Gesang panzermäßig voranrollen zu lassen.
Schistosoma bewegen sich entweder in schleppenden Gefilden oder auf der Midtempo-Schiene. Zwar wissen sie auf letzterer durchaus zu gefallen, aber ihr volles Druckpotential entfesselt sich in den schleppenden Passagen, die einen mit abgestoppten Riffs und abgrundtiefen Akkorden anknurren. Bestes Beispiel hierfür ist der Refrain von „Schrei“ - eine Referenz an walzender Death-Metal Brutalität, die einige Todes-Veteranen vor Neid ergrünen lassen dürfte. Trotzdem weiß „Mansoni“ nicht auf voller Strecke zu begeistern. Das ändert allerdings nichts daran, dass die Scheibe neben einigen unspektakulären Passagen mit reinrassigen Killer-Riffs bestückt ist und die Fans besagter Todesspielart ganz sicher dazu veranlassen wird die Luftaxt auszupacken. Zusammen mit dem für Demo-Verhältnisse überragenden Sound ist Schistosoma jedenfalls ein tolles Stück Death-Metal geglückt das live für knirschende Halswirbel sorgen dürfte und definitiv seine Anhänger finden wird. Viel Erfolg, Jungs!



METAL.DE

Bis vor ca. einem Jahr rockte die Formation noch unter dem Namen "Euthanasie", den man aber aufgrund einiger zwiespältiger Reaktion zugunsten des neuen Namens Schistosoma ablegte. Ihren Ursprung hat die Formation im schönen Süddeutschland, wo man auch komplett in Eigenregie das Demo zu "Mansoni" einzimmerte. Um es gleich vorweg zu nehmen, das Demo ist sowohl von der soundtechnischen Seite, als auch was das Coverartwork angeht, sehr professionell geraten und sticht positiv aus dem Haufen der unzähligen Demoreleases heraus. Schistosoma, übrigens die Bezeichnung für einen Parasiten, zocken recht bodenständigen Death-Metal, ohne Kanten und erheben nie den Anspruch, um jeden Preis besonders originell klingen zu wollen, was sie sehr sympathisch wirken lässt. Gewöhnungsbedürftig sind allenfalls die stellenweise deutschen Gesangslinien, wie sie auf "Schrei" zu finden sind. Speedtechnisch hält man sich ziemlich zurück und konzentriert sich lieber auf gelungene Harmonien und konsistente Songs, als auf unbarmherzige Speedorgien und infernalisches Geprügel. Die Gitarren spielen ganz tief in der Magengrube und lassen einige nette Riffs vom Stapel. Was den Gesang angeht so bin doch ein wenig zweigeteilt, zum einen röhrt "Marcus Schuster" kellertief, zum anderen aber auch ein wenig unbeholfen, am ehesten vergleichbar mit "George" von "Orphanage". Keine Frage die jungen Wilden haben durchaus Potenzial und man merkt der Band an, dass man schon einige Jahre fast in derselben Formation die Instrumente zum Glühen bringt. Einzige Ausnahme ist Schlagzeuger "Timo Stammler", der von "Simon Hammer" ersetzt wurde, was sich als Glückgriff erweisen sollte, da man in ihm zugleich einen fähigen Mann an den Reglern gefunden hatte. Ich bin mir recht sicher, dass man noch von der Band hören wird, wenn man weiter so konsequent am Ball bleibt. Ein Konzert als Support von Ektomorf dürften schon das erste Anzeichen sein.

Punkte: 6/10


metalnews

Wie schon im Bericht zur Releaseparty der Schistosoma-CD „Mansoni“ erwähnt, entwickelte sich die Band aus den ehemaligen Euthanasie und hat mit dem Ex-Scruff-Schlagwerker Simon einen mehr als fähigen Groovegeber hinter der Schiessbude verpflichten können, den es mittlerweile aber schon wieder zu ersetzen gilt, falls er sich es nicht doch noch anders überlegen sollte. Letzteres würde ich mir persönlich sehr wünschen, da Simon „The“ Hammer eine grundsolide Arbeit bei „Schuster´s Oma“, oder wie auch immer man den Namen verwursteln möge, hinterlassen hat und dies auch weiterhin sollte.

Trotz der momentan nicht so rosigen Lage der Franken liegt mir hier ein wuchtiger und eiergraulender Sixpack vor, der mit englischen und deutschen Texten sich von der üblichen Hausmannskost abheben kann. Man rifft sich vorwiegend im Oldschooldeathmetalbereich à la Benediction und Pestilence („Last Way Out“) plus dem Groove, der aus 6 Fuss unter der Erde herausbrodelt und jedem Nacken eine Aerobicstunde bietet.
Saitenkitzler Frank und Rastabasser Andruu unterstreichen Simon´s Arbeit perfekt und verleihen den Songs die nötige Abwechslung, die allerdings manchmal nicht so klar zu erkennen ist, wie man im direkten Vergleich des Riffings der beiden aufeinanderfolgenden Lieder „Schrei“ (Schlussriff) und „Gate To Paradise“ (Anfangsriff) erkennen kann. Darauf sollte man bei zukünftigen Tracks eventuell noch etwas mehr achten.
„Schuster´s Oma“´s Enkel Markus glänzt als variabler Death Metal Sänger mit “Van Drunen”schen Anlagen und kann sich gerade wegen der deutschen Texte vom Alltagsgegrunze abheben. Hier seien auch ruhig mal die süddeutschen Totenmond als Vergleich erwähnt, da speziell die Wortwahl und Akzentsetzung sowie die doomigen Einlagen auf die Band schliessen lässt.
Soundmässig kann sich „Mansoni“ mit jeder „teurer“ produzierten Scheibe in dem angesprochenen Bereich messen lassen; es knallt vorn wie hinten immer und gerade mit den Samples und verschiedenen Effekten wird es dem Hörer nicht schnell langweilig.

Bleibt nur noch zu hoffen, daß das ewige Schlagzeugerproblem bald geklärt wird und die Band noch etwas mehr Konzertangebote ausserhalb ihrer Umgebung bekommt. Verdient haben sie es sich allemal und bekommen von mir auch 5,5 Punkte, die wir bei Metalnews nicht vergeben dürfen, darum also 6. Pro Song ein Punkt ist doch auch ein schöner Durchschnitt, Carnivoresein oder??

Wem das Review neugierig gemacht hat, kann sich auf schistosoma.de schlauer machen und im DOWNLOAD-Bereich kompletten Song „SCHREI“ saugen.

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