Wir sind Schüchtern
Release von Schüchtern
VÖ: 25.01.2018
Produktion: Kreakustik
Label: Kreakustik Records
Bezug über
Details
Schüchtern, die Mainzer Band, die sich vorher noch nicht auf den großen Musikmarkt getraut hat, beglückt uns jetzt mit ihrem Erstlingswerk „Wir sind Schüchtern“.
13 Titel, über 55 Minuten Spielzeit, humorvolle bis ironisch-augenzwinkernde deutsche Texte, das ganze eingebettet in eine fette Produktion, lassen uns vergessen, dass die deutsche Rockmusik in letzter Zeit eigentlich vor dem Abgrund schlagermäßiger Belanglosigkeit stand.
Sei es eine Abrechnung mit den Auswüchsen des Social Media-Overkills („Klick mich an“), Verständigungsschwierigkeiten bedingt durch regionale oder standesmäßige Unterschiedlichkeiten („Sekt auf Eis“), die Schwierigkeiten eines Mannes, bei Titanic nicht zu lachen („Nicht so romantisch“), die Wochenendüberdrehtheit feierwütiger Partygänger („Wir tanzen“), das Unverständnis eines Fußballverneiners über die Tatsache, dass die 19 auf der Sechs spielt („Einfach strukturiert“), den allmorgend-lichen Fröhlichkeitswahnsinn im Hörfunk („Frühstücksradio“), das Gräuel, es allen recht machen zu müssen („Nur für mich“), das alte Mann-Frau-Problem („Schüchtern“), die Scheinwelt der Castingshows („Besser als ich“), der Wunsch, das normale Leben hinter sich zu lassen („Tarantino“), die einzig wahre Liebe, natürlich unglücklich („Schönes Mädchen im Großraumbüro“), der einsame Star im Glitzer-jackett („Johnny Emotion“) oder die Tatsache, dass es mit Mauer eigentlich doch viel besser war in Deutschland („Früher war alles besser“), stets versieht Sänger und Songschreiber Sebastian Ritter alltägliche Situationen mit seiner ganz persönlichen, schüchternen Note.
Sie könnten auch auf den Putz hauen, ein bahnbrechendes Album der jüngeren deutschen Musikgeschichte feiern, schon vor der Veröffentlichung der CD drei Maseratis bestellen (die Plattenfirma zahlt) und den Einstieg von ganz oben in die schillernde Welt der Popmusik feiern.
Aber dafür sind sie zu schüchtern.