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Tohuwabohu

Tohuwabohu

Release von Spluff

: 27.02.2015
Produktion: Megaphon Tonstudios
Label: Selbstvertrieb

Tracks
  1. Tanz (Tohuwabohu, 2015)Kommentar
  2. Du Darfst (Tohuwabohu, 2015)Kommentar
  3. Egal (Tohuwabohu, 2015)Kommentar
  4. Was Du Kennst (Tohuwabohu, 2015)Kommentar

Bezug über

spluff.bigcartel.com

Details

Ein hörenswertes Album lieferte Ende Februar die Band Spluff ab. Seit 2009 spielen die vier Jungs aus dem sauerländischen Meschede zusammen und entwickelten schließlich in den Jahren ihren eigenen Sound und Stil. Da man Spluff trotzdem nicht einem festen Genre zuordnen kann, fällt schnell das Wort Crossover. Das wird der Band nicht ganz gerecht, da jede Menge hinter der Musik steckt. Dennoch, grob gesagt handelt es sich hier um deutschen Rap mit Gitarre, Bass und Schlagzeug. Nach einer noch etwas ziellosen selbstbetitelten EP folgte die schon durchdachtere KOMA EP, auf der nun nichts mehr von “Findungsphasen” zu spüren ist. Mit der nun gefundenen Marschrichtung überzeugen Spluff nicht nur ihre Fans, sondern verbuchen auch Erfolge bei einigen Bandscontests. Zuletzt gewannen sie eine hochwertige Albumproduktion in den Megaphon Tonstudios (u.a. Henrik Freischlader, The Donots), in denen das Neulingswerk Tohuwabohu vertont wurde.

Der Opener Du Darfst macht schonmal deutlich wie eine Underground-Band auf Platte zu klingen hat. Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang, kein Schnick Schnack und direkt in die Fresse. Der Song zeichnet sich vor allem durch abwechslungsreiche Parts auf der instrumentalen Seite und durch einprägsame Hooks im Rappart aus. Zum Bewegen lädt der nächste Track Tanz nicht nur dem Titel nach ein. Zwischen Parts zum Durchschnaufen ist klar, wann es spätestens Zeit ist auszurasten. Sicherlich ein Live-Hit. Bei Mehr geht es zwar etwas ruhiger zu, tut dem Groove der Band aber absolut keinen Abbruch. Perfektes Timing, geile Basslines! Könnte auch so bei 1Live laufen. Eine absolute Empfehlung und der vermutlich beste Titel auf dem Album folgt mit Captain Morgen. Das liegt auch daran, dass es sich hier um den ausgereiftesten Song handelt. Schöne Gitarrensounds, Groovende Drum und Bass Parts, wieder gut einprägsame Raphooks und ein Gitarren-Wah-Wah-Solo aus der Kategorie “Dicke-Eier”. Läuft! Ein weiteres Beispiel dafür, dass sich Spluff nicht so einfach in eine Ecke drücken lassen, ist der Song Brett. Nach einem brutalen Intro gehts mit einer entspannteren Strophe weiter. Wer wissen will was ein geiler Bassound ist, sollte sich definitiv in diesen Song einhören. Ruhiger geht’s weiter mit Egal. Hier stehen eindeutig und zurecht die Vocals im Vordergrund, die sich zu einem mit Rapparts und Gesangparts (Andre) abwechseln. Sphärisch geht’s auf Was du kennst zu. Mehr was zum zuhören und nachdenken. Ähnlich nachdenklich ist die Stimmung auf Wir Wissen Nicht Was Wir Tun. Neben schönen Instrumentalparts zeigen auch Manu und Andre was sie Gesanglich so drauf haben. Toller Aufbau, bleibt im Ohr. Ein Spluff Klassiker hat es auch geschafft auf Tohuwabohu verewigt zu werden. Banane besticht vor allem durch sein Live-Potenzial. Aber auch auf Platte prügeln einem die Jungs ihre rohen Sounds um die Ohren. Wenns mal grad nicht im Chorus zur Sache geht, wird ohne Rücksicht auf Verluste direkt der nächste Ausbruch aufgebaut. Das Albumschlusslicht bildet der Song Zahltag bei dem wieder die Rapparts im Vordergrund stehen. Durch den Song zieht sich durchweg ein Aufbau, der sich zum Schluss in einem Instrumentaloutro auflöst. Insgesamt zeichnet sich Tohuwabohu durch Abwechslungsreichtum und Songs aus, die im Ohr bleiben. Kein Track gleicht dem anderen, was auf keinen Fall für Langeweile sorgt. Mit zehn Titeln hat das Album auch eine gesunde Gesamtspielzeit. Soundtechnisch bekommt man hier schon was ordentliches geboten, was vor allem auf einer guten Stereoanlage Spaß macht.

Spluff sollte man unbedingt im Auge behalten und verfolgen. Wer die Jungs mal Live sehen will, sollte sich auf der Facebook-Seite informieren. Also am Besten liken und keine News verpassen. Die CD kann man sich zum absolut fairen Preis bei den gängigen Plattformen kaufen. Wer zuerst mal reinhören möchte kann das auf Spotify tun. Ein ordentliches Musikvideo zum Track Du Darfst gibt es selbstverständlich auch.

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