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The Charcoal Sunset

The Charcoal Sunset

Release von The Charcoal Sunset

: 2011
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Bezug über

amazon.de...l-Sunset/dp/B004Q84Z62/ref=sr_1_2?s=music&ie=UTF8&qid=1300796601&sr=1-2

Details

Dieses Album ist eine echte Überraschung.
Während sich in den deutschen Hitparaden englische und amerikanische Pop Megastars und deutsche Weichspül-Majorproduktionen a lá Ich und Ich, Rosenstolz oder Silbermond die Klinke in die Hand geben, tritt hier völlig unerwartet eine deutsche, englischsprachige Band auf den Plan, die etwas anderes vorhat. Es sind große, vornehmlich amerikanische Vorbilder, die sich im Sound dieses Albums verorten lassen: Wir hören Wilco, Bright Eyes, Ryan Adams heraus, sogar Springsteen und Dylan lassen sich hier als ernstzunehmende Referenzen ausmachen.

Dazu gehört eine gehörige Portion Mut und Courage.
The Charcoal Sunset gelingt es, große Songs zu schreiben, in denen sich tolle Melodien, vielseitige Arrangements und tiefsinnige Texte zu einem Album vereinen, das man wohl ohne Übertreibung schon jetzt als zeitlos bezeichnen kann.
Die Berliner Band verzichtet auf jegliche Anbiederung an Indie-Massenphänomene und schafft absolut stilsicher einen Sound, der Gültigkeit besitzt.
Getragen wird dieser maßgeblich von der charismatischen Stimme und der Akustikgitarre und Mundharmonika Juri Members, der hier als Frontmann und Hauptsongwriter verantwortlich zeichnet.
Was die restlichen Instrumente dann aus den Singer / Songwriterstücken machen, ist ein wahres Fest: Marlowe Regard frischt die Songs mit seiner unkonventionell interpretierten Leadgitarre auf, die sich hier in melodische Höhen schraubt, dort radioheadesquen Noise erzeugt und auch vor disharmonischen Weckrufen keinen Halt macht. Norman Jakobson versieht seine Rolle als Drummer der Band mit einer ebenso dynamischen wie abwechslungsreichen Performance, die mehr als solide zu nennen ist. Hier hören wir einen begabten und musikalischen Schlagzeuger, der dem Groove der Stücke das nötige Leben einhaucht. Zusammen mit ihm bildet Zip das sichere Rückgrat der Band. Seinem Bassspiel hört man die große Erfahrung in jeder Note an. Sein melodischer Einfallsreichtum und seine Fähigkeit, Töne nur dann zu spielen, wenn sie nötig sind, verleihen den Songs Beständigkeit und Klasse. Dazu kommen die diversen Tasteninstrumente wie Hammondorgel, Fender Rhodes und Piano, die den Sound wunderbar andicken und die Arrangements verdichten. Sie werden gespielt von Rod Kee. Als Highlight und mehr als nur ein i-Tüpfelchen agiert dann noch die von Multiinstrumentalist Boris Exton (Chikinki) gespielte Violine, die soviel Atmosphäre schafft wie manchmal ein ganzes Orchester nicht. Dabei geht es den versierten Musikern niemals darum, sich mit ihrem Können in den Vordergund zu spielen sondern stets um die Substanz der Songs. Und die ist hier zweifellos eine große.

Aufgenommen wurde das Album im Berliner ‚Studio East’. Dort hatte die Band während ihrer Aufnahmen zur Debüt EP bereits gute Erfahrungen gemacht. Und die Zusammenarbeit mit Ed East als ausführendem Produzenten sollte sich erneut als äußerst fruchtbar erweisen. Den produktionstechnischen Feinschliff erhielten die Stücke dann in London, wo sie von Steve Travell gemixt und gemastered wurden. So entstand eine Platte, die internationale Konkurrenz nicht zu scheuen braucht und wohl zum Interessantesten gehören dürfte, was in den letzten Jahren auf dem deutschen Musikmarkt präsentiert wurde.

“The Charcoal Sunset” – RadioTransmissionMusic (Release date: 01/04/11)

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