×
BAD NEWS ALWAYS GOOD NEWS

BAD NEWS ALWAYS GOOD NEWS

Release von the sonic boom foundation

: 2010
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Bezug über

the-sonic-boom-foundation.de...nz=shop

Details

Spätestens, wenn das unvergessliche Riff in “Alien to me” loslegt, spätestens dann weiß man, dass New Rave nicht zwingend aus England kommen muss und dass New Rave Rock’n’Roll Madness mit Synthesizereinsatz ist. Dass das Ganze auch weird-psychedelisch von der Attitüde her ist, merkt man am Untertitel „Fixing the Bug in the Middle of the Track-Mix“.

Sie, die Cockney-Leipziger, lassen eine Tanzlokomotive starten, die sich gewaschen hat und die ihren eigenen Chillout-Wagen mit sich führt; diese relativen Ruheinseln finden sich teils IN Liedern (z.B. „For No reason At All“, das Gitarrenschwärme immer wieder mit Pianotupfern ausbremst oder aber als „relative BalladeN“ wie „Colour in Tomatos“. Wie man dann New Wave in breitestem Cockney-Slang (von dem selbst Art Brut entzückt wären), zeigen sie im Meisterstück „Shepherd in disguise“ auf – so würde sich „Pink Flag“ von Wire anhören, wenn Lewis, Collins and Newman die Gnade der späten Geburt anheischig geworden wären. Mit „Night Rider“ holen sie KLF-Gerödel wieder auf die postmoderne Bühne, das rockt und bleept und groovt wie 612 Prodigy-Pitchforks zusammen und hat als Vorteil auch noch den Zusammenhalt des Songs durch Nicht-Ufftata-Techno-Scooter-Gerammel, sondern besticht durch echtes Sängerkunsttum.

Dies ist der Auskoppelkandidat für den Tanzbodenbetrieb. Vom Genre Trance-Country gibt es genau ein Lied auf der Welt: „Folsom Prison Blues“ (ja, genau, DAS von DEM!) und es ist ein Hypnobeat sondergleichen. Sogar die Brücke zum Heavy Metal wird geschlagen – und sie ist unheimlich unpeinlich und gönnt sich auchj noch grungeeske Bremsmanöver. Ehe uns „Soul Attack“ aus dieser Scheibe rausgleiten lässt, wissen wir: „So hört sich der Sommer 2010“ an. Im Auto. Am Wasser. In der Umkleidekabine. Und es gibt keinen Hidden Track, sondern einen Track après la Track, kommt doch nach einer vermeintlichen Pause, nach der Ruhe nach dem Sturm ein 1-A Old School-Elektronik-Inter-Extralude-Outro, das aber dermaßen lässig ist, dass man sich dies in der Endlosschleife gerne samplen möchte. Gerne drücken wir auf den Knopf und straten neu durch: „Wasted“ als Intro wird noch von der Gitarrenfraktion behjerrscht und fällt mit der Tür ins House in einem Schwung, den sich die ach so rockigen „The…“-Bands mal wieder angewöhnen sollten.

Sonic Boom Foundation haben denen gegenüber einen massiven Vorteil: Sie haben den Synthesizer als ECHTES Rockinstrument am Start und dies habe ich so klasse umgesetzt seit den 80er-Jahren-Italien-Experten von „The Rockets“ und „The Visitors“ nie mehr so gehört.

Zwei Aspekte noch: Vergangenheit: Die gibt es schon sehr lange und die haben einiges am Start. Dies muss geprüft werden; wir bewerben uns hiermit darum; wir schreiben gerne die Werkschaureportage! Zukunft: Mögen sie eine deutschsprachige Platte machen, was meint ihr, wie das reinknallen würde (sorry Audiolith, da kämt Ihr dann nicht mehr mit!).

taken from das-dosierte-leben.de (DANKE!)

Kommentare