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Release von TONEWOOD

: 02.12.2016
Produktion: TONEWOOD
Label: JazzhausRecords

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Details

Bereit zum Abheben

Die Freiburger Band Tonewood veröffentlicht ihr Debütalbum "Birdflight" und will lieber groß als klein denken.

Seit Mitte 2015 erst gibt es Tonewood. Allerdings spielen die Musiker, eine Frau und fünf Männer zwischen 20 und 30, schon länger zusammen, seit 2013. Hervorgegangen ist die Combo aus den Foreigners, der Begleitband des Freiburger Soulbarden Teddy Smith. Das erklärt vielleicht auch, warum bei ihnen scheinbar alles so flott geht. Kaum getrennt vom Frontmann, ist dem Sextett klar, dass es in der Besetzung weitermachen will: Sängerin Kim Schutzius, Tim Dittenhauser an der Gitarre, Felix Jakumeit am Bass, Drummer Max Büttner, Keyboarder Key Szost und Björn Jakob, zuständig für Percussion und Hintergrundgesang. Zumal schon damals, noch mit Teddy Smith, der erste Plattenvertrag ins Haus geflattert kam. "Für uns war das ein Traum", erinnert sich der Bassist. Björn Jakob fügt hinzu: "Wir hatten musikalisch und inhaltlich die gleichen Vorstellungen" – er spricht von einem "wahnsinnigen Potenzial" der Band.

Innerhalb von nur zwei Wochen sammeln die Mitglieder Dutzende potenzielle neue Bandnamen, dampfen diese auf eine Liste von 35 Namen ein – und landen letztendlich bei Tonewood. Man könnte das so deuten: Weg vom Frontmann-/Frontfrau-Prinzip, auch wenn jetzt eine Frau den Ton angibt, sprich den Gesangspart übernimmt, hin zu einem Klangkörper. Denn die Assoziation von Holzinstrumenten, die da mitschwingt, führt auf den sprichwörtlichen Holzweg.

Was die Band nun einschlagen will, ist der Erfolgsweg. Die Voraussetzungen dafür sind gut: Im Vauban, wo sich Tonewood ein Studio mit allem Drum und Dran eingerichtet haben, nehmen sie innerhalb weniger Monate ihr erstes Album auf, komplett in Eigenregie. Nur das Mastering wurde Externen überlassen. "Man kann den Durchbruch oder den Erfolg nicht planen, aber wir gehen alle Risiken dafür ein", erläutert der Tastenmann, der tatsächlich Key heißt.

War die Marschroute zuvor Soul und Funk, so halten sie jetzt ihren Sound bewusst offen, auch wenn Björn Jakob, der die Platte auch produziert hat, von einer "Affinität zu klassisch urbanen Musikstilen wie R’n’B, Soul, Funk und Jazz" spricht. Entstanden ist ein Album mit elf Songs, aus dem vor allem der Titelsong "Birdflight" heraussticht. Zumal er der Band die Metaphorik liefert: Abheben zum ersten Langstreckenflug. Weiterziehen wie die Zugvögel. Auf zu neuen Ufern. Kim Schutzius, mit 22 Jahren das Nesthäkchen, gibt die Devise vor: "Wir orientieren uns lieber an ‚Think Big‘ als an regional." Und ihr Gitarrist schiebt mit einem Lachen hinterher: "Unsere Ideen müssen von größenwahnsinnig auf groß heruntergebrochen werden." Und tatsächlich klingt ihr Debüt erstaunlich international, ein mainstreamkompatibler Hybrid aus R’n’B und loungig funkelndem Pop, der so auch im Radio laufen könnte. Geprägt von rollierenden Klavierakkorden, feinen Breaks, elegischen Gitarrensoli, unterlegt von zupackenden Chören, gelingt es der Band immer wieder, den Spagat zwischen Spannungsbögen und ausgeprägtem Rhythmusgefühl zu meistern. Manchmal blitzen Reminiszenzen an 80er-Jahre-Hits auf wie in "Hurricane" oder beim Gesang, der sich mal zart an die Songs anschmiegt, dann wieder mit der Inbrunst einer Melissa Etheridge vorangeht.

Für die Release-Show, die mehr Erlebnis denn Standardkonzert werden soll, haben sie einige Überraschungen in petto. Anschließend ziehen die Zugvögel weiter und touren ab Ende Januar durch die Lande. Hohe Ziele haben sie: "Wir wollen uns langfristig auf dem deutschen und vielleicht auch internationalen Musikmarkt etablieren", erklärt Tim Dittenhauser. "Es muss ja nicht gleich die Platinplatte sein. Aber davon leben zu können, wäre die Kirsche obendrauf." Und Key Szost schiebt nach: "Wir hoffen, dass der Flug erfolgreich ist." Und, könnte man hinzufügen, in jeder Hinsicht ankommt.

Tonewood: Birdflight (Jazzhaus Records). Release-Konzert: Freiburg, Jazzhaus, 2. Dezember, 20 Uhr.

Quelle:badische-zeitung.de...87.html

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