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Out of Habit

Out of Habit

Release von Vigor

: 2012
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Bezug über

itunes.apple.com...st/vigor/id81324053

Details

Die Vigorianer schlagen zurück!!! Nach einer etwas längeren Auszeit und dem Verschluss im Studio präsentieren uns die Proggies einen neuen Happen. Man hat sich wohl die schlechteren Kritiken sehr zu Herzen genommen. Denn die technische Klangqualität mit der man auf diesem Album vorstellig sind hochprofessionell. Sicher weiterhin sind Vigor keine Abgehband die uns zum Ausrasten bringen wird. Das wollen sie aber auch nicht, vielmehr serviert man uns eine Gemütsmusik die bis tief unter die Haut geht. „Out of Habit“ ist ein technisch perfekter Progressive Leckerbissen den man Freunden dieser Musik nur empfehlen kann. Verspieltheit und sanfte Allüren treffen dabei aber quer durch die Langrille auf durchgreifende Fragmente und die daraus entstandene Klangsymbiose ist einfach unglaublich.

Hauchzart berührt man zu Beginn von „Non-conformist“ das Herz. Ein klassisches Klavierintermezzo wird durch rockende Rockrhythmen begleitet und somit prallen Sanftmut und härtere Klangfragmente aufeinander. Dennoch verbleibt man verstärkt im Midtempo und man bahnt sich durch die gestartete Linie dennoch sehr treibend den Weg.

„Be afraid“ wird äußerst rau und durchaus härter zum Anlaufen gebracht. Auch beim Fortgang ist man bestrebt den Start weiterhin auszubauen. Das tut man auch und offeriert uns eine deutlich kraftvollere Fortsetzung die man mit klanglichen Soundspielereien der hauchzarten Art komplettiert.

Bei der Folgenummer „Waste of time“ geht man wieder einen deutlich klareren Weg. Sanfte, warmherzige Melodien lassen einen in eine entspannte Lage zurück sinken. Fast könnte man schon von einer Ballade sprechen. Oder kann man es eh? Nun wie gesagt ein ruhiges Stück ist es geworden, aber durch den leidvollen Gesang sollte man sich hüten das Stück als Schmusesong abzutun. Wie auch immer man den Song für sich entdeckt, er geht gut rein und ist für meinen Teil, was den Sound betrifft für richtig beschissene Lebenslagen sehr geeignet.

Zur Einleitung von „Catastrophe“ wird einmal mehr ein klassisches Klavierspiel ausgebaut. Deutlich funkigeres Gitarrenspiel lässt einen erst einmal inne halten um sich zu orientieren. Schwierig, denn man offeriert uns hierbei ein äußerst komplexes Stück wo man viel eingepackt hat. Dennoch man verbleibt durchwegs im klar folgenden Spiel und das kommt mit etwas mehr Fun durch die Boxen daher.

Demzufolge steht dem Vorgänger das nun nachgeschobene „The fatalist“ deutlich anklagender und dunkler gegenüber. Vorbei ist es mit Lustig und fröhlich, vielmehr werden hier eine Vielzahl an fast schon runter ziehenden Soundelementen zum Einsatz gebracht. Die klareren dienen hierbei nur mehr zu alles vollendenden Abrundung.

Wieder im funkigen Lager ist man im Anschluss bei „Abysmalia“ angesiedelt. Durch die Bank bleibt man in diesem Bereich und wertet das Ganze durch leichte Jazzig – Blues lastige Rockklänge gelungen auf. Das Mischergebnis ist gute Gemütsmusik zu der man gemächlich das Tanzbein schwingen kann.

Einen deutlich straighteren Klangweg hat man bei „Mirror“ sich nun ausgewählt. Sachte, warmherzige Synthysounds werden durch einen traurig – tiefbetrüblichen Sound vermischt. Echt superbe Mischform die erneut einlädt sich zurück zu lehnen und sich die von dieser Art von Musik verwöhnen und auf eine Fantasiereiße entführen zu lassen.

Bei „Staying young“ hat man erneut eine sehr ruhige Spiellinie parat. Mit mehr Barrockcharakter wird hier aufgewartet und dabei lässt man das Ganze durchaus sehr bluesig klingen. Dabei versprüht man ein Feeling das etlichen Personen nach einer lang durchzechten Nacht bekannt vorkommen wird.

Als Nachleger steuert man bei „Distrust“ wieder funkigere Gestade an. Gut sortierter Rhythmus der zum Tanzen der gemächlichen Art einlädt. Etwas verschreckt mich als einziger Wermutstropfen der Reggae aufkommende Sound. Dies wird aber nicht durchwegs verwendet und so wird einem nicht gleich schlecht, denn eine Vielzahl an Old School lastigen Blues Rock Klängen bekommen hier ordentlich Oberwasser und verändern dadurch den Kurs merklich.

Mit einem Old School lastigen Rocksound der rauen Art wird „Living with lies“ zum Anlaufen gebracht. Die leichten Doom Einflüsse sind gut rauszuhören und werden durch sachte Black SabbathKlangfragmente, als auch Deep Purple lastiges Keyboardspiel verstärkt. Coole Mischform die einen laut aufhorchen lässt.

Irgendwie hätte man sich nach diesem wirklich tollen Vorgänger eine Fortsetzung erhofft. Doch auch „Indispensable“ ist nicht von schlechten Eltern, wenn auch von einer komplett anderen Klangwiese. Funkig – klare Sounds stehen im Gefechten mit raueren Proggie Sounds. Gute und deutlich komplexere Soundreise auf die man uns hier zu entführen versucht.

Sehr gemächlich und fast schon balladesk läutet man den letzten Song „Sunday morning in the park“ ein. Klingt etwas Musical lastig, wie man es von Trans Siberian Orchestra beispielsweise gewohnt ist. Dieser somit auf den Rundling gestanzte, leicht monumentale Instrumentaltrack setzt dem Ganzen durchaus das Häubchen auf. Fast schon Filmmusik reife Klänge werden uns dabei unterbreitet und die Spielzeit wird vollends genutzt. Bin zwar echt nicht der Fan von solchen langen Instrumentalbeiträgen, aber dieser macht Sinn und natürlich viel Laune.

Fazit: Freunde von Klangverspielter Soundkunst sollten einen Test durchaus wagen. Progressive Fans werden hier gut angesprochen und sollten sich das Teil mal ordern es lohnt sich allemal. Die Fortsetzung von Vigor hat einen neuen Schwung gefunden und die Veränderungen als auch Komplettierungen die man dabei hat einfließen lassen, lässt alle Meckerer Verstummen.

Tracklist:

01. Non-conformist 3:49
02. Be afraid 3:36
03. Waste of time 3:33
04. Catastrophe 7:54
05. The fatalist 4:29
06. Abysmalia 3:07
07. Mirror 5:52
08. Staying young 4:38
09. Distrust 4:38
10. Living with lies 5:13
11. Indispensable 5:14
12. Sunday morning in the park 4:57

Besetzung:

Gery Kaiser (guit)
Rade Kutil (keys, samples & voc)
Manuel Schlick (drums)

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