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Ritchie Wolfen
Bridge Over Darkest Water
(14-Song-CD: € 7,-)
Auch wenn dieses Unternehmen von Gitarrist und Sänger Ritchie Wolfen (offenbar als Nachfolge-Projekt zu WOLVEN) als "Alleingang" ins Leben gerufen wurde und von ihm auch immer noch angeführt wird, weißt die Homepage explizit darauf hin, daß es sich hierbei um eine Band handelt. Etwaige Ansprüche auf das alleinige Rampenlicht stellt der seit drei Jahrzehnten als Musiker aktive Ritchie aber ohnehin nicht.
Im Gegenteil, die Formation wirkt auf ihrem zweiten Album überaus gut aufeinander eingespielt und versteht es blendend, sich quer durch nahezu sämtliche Gangarten zu spielen und dabei ein harmonisches Bild abzugeben. Für Solo-Eskapaden gäbe es da ohnehin keinen Platz, außerdem würden die gut ausgewogenen Kompositionen dadurch auch (...) Mehr anzeigen an Tiefe verlieren.
Zwar weiß man lediglich über Ritchies musikalisches Vorleben (unter anderem WOLVEN und CRYSTAL CROW) Bescheid, es ist jedoch anzunehmen, daß auch seine Mitstreiter bereits einige Erfahrung sammeln haben können. Vor allem in Sachen Arrangements scheint es sich um überaus beschlagene Zeitgenossen zu handeln, ein dermaßen in sich stimmiges Wechseln von progressiven Sounds zu angeschwärzten Gothic-Klängen und weiter zu eher traditionell ausgerichteten Hard Rock-Sounds muß man nämlich erst einmal auf die Rehe bekommen.
Auch was die Dramaturgie der Scheibe betrifft, hat sich das gemischte Septett einiges einfallen lassen. Mit dem mutig als Opener positionierten Longtrack ›Headless Children‹ fordern die Musiker zunächst die uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Man könnte durchaus meinen, hier wollte man ein Statement liefern: Easy Listening ist definitiv nicht unser Ding!
Braucht es auch nicht zu sein, zumal immer wieder Hooks eingestreut wurden, die sich trotz der mitunter überaus opulenten, aber keineswegs überbordenden Gangart sowie dem nahezu ständig wechselnden Gesang (für den der Chef und sein "böser" Kollege Miro Lange und die unaffektiert klingende und offenbar mit einer von Natur aus edel klingenden Stimme gesegnete Vero Herrmann zuständig sind) im Langzeitgedächtnis verankern.
Nicht zuletzt dadurch bleibt der Vortrag, in den im weiteren Verlauf auch zwei Instrumentalnummern - in denen das Gefühl der Instrumentalisten im Vordergrund steht - eingeflochten werden konnten, die den nahezu ständig von anschmiegsam über melancholisch bis hin zu bissig wechselnden Vortrag fein abrunden, auch die gesamte Spielzeit von 70 Minuten überaus spannend. Weniger anzeigen
Synthesizerspielerin
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