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Erfolgskriterien im Deutschrap – Überblick und Beispiele

Spezial/Schwerpunkt von Backstage PRO
veröffentlicht am 26.03.2024

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Erfolgskriterien im Deutschrap – Überblick und Beispiele

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Deutschrap ist hierzulande eine der erfolgreichsten Musiksparten der letzten Jahre und Jahrzehnte. Bestimmte Künstler haben sich über das Genre hinaus einen Namen gemacht und sind mittlerweile fast zu lebenden Legenden geworden. Aber was braucht es eigentlich, um als Rapper in Deutschland erfolgreich zu sein? Hier bekommt ihr einen Überblick über einige der wichtigsten Kriterien vom Sound bis zur Authentizität.

Wenn ihr euch die Frage stellt, welche Aspekte für den Erfolg im Deutschrap relevant sind, lohnt sich zunächst ein Blick auf den Umstand, welche rasante Entwicklung das Genre in den letzten zwei Jahrzehnten erlebt hat. Schließlich waren bei weitem nicht alle Erfolgskriterien von Beginn an bedeutsam, vielmehr sind einige der Aspekte erst mit der Zeit hinzugekommen.

Anfänge in den 90ern und frühen 2000er-Jahren

In den 90er-Jahren und zu Beginn der 2000er war das Genre vor allem durch einen Spaßfaktor getrieben. Acts wie Die Fantastischen Vier erschufen eine erste Form des Deutschraps, die charttauglich war und vor allem bei Fans von Pop-Musik gut ankam.

Zudem entwickelte sich hierzulande der Conscious-Rap mit sozialkritischen Themen. Einer der wohl bekanntesten Vertreter dieser Richtung ist Samy Deluxe, auch Curse zählt in diese Kategorie.

Straßenrap liefert einen Wendepunkt

Kurz nach der Jahrtausend-Wende änderte sich das schlagartig. Mit Rappern wie Bushido und Sido hielt ein rufferer Sound gepaart mit entsprechenden Themen Einzug in die Zimmer der damals meist jugendlichen Rap-Fans. Kool Savas wiederum etablierte harten und kompromisslosen Battle-Rap in Deutschland. Berlin wurde zu dieser Zeit zu einer Art Hip-Hop Hauptstadt.

Auf einmal waren ganz andere Kriterien entscheidend darüber, ob ein Rapper erfolgreich ist oder nicht. Es ging dabei vor allem um eine gewisse Härte und die Credibility. Über mehrere Jahre setzte sich diese Phase fort, Acts aus anderen Teilen der Bundesrepublik, vor allem aus NRW, griffen die Konzepte des Straßen- und Battle-Rap ebenfalls auf und entwickelten sie weiter.

Neue Entwicklungen und große Vielfalt in den 2010er-Jahren

Nach einer Krise zum Ende der 2000er-Jahre, im Zuge derer bis dato erfolgreiche Labels wie Aggro Berlin ihre Pforten schlossen, entwickelte sich in den 2010er-Jahren im Deutschrap eine große Vielfalt.

Acts wie Materia oder Cro schafften es, mit vergleichsweise poppigen Songs die Charts zu stürmen. Straßenrap war nach wie vor beliebt, mit einem Blick auf den Sound wurden zunehmend Trap-Elemente etabliert. Andererseits erlebten Boom-bap- und Conscious-Rap eine Art Renaissance.

Zur Mitte des Jahrzehnts hielt Afro-Trap Einzug in den deutschen Hip-Hop. Er wurde vor allem durch die Kollabo-Alben von Raf Camora und Bonez MC erfolgreich, viele andere Künstler übernahmen den Sound zumindest auf einigen ihrer Songs.

Zudem gibt es in den letzten Jahren immer mehr Hip-Hop-Künstler, die in ihren Tracks viele Gesangseinlagen unterbringen, das Rappen tritt dabei eher in den Hintergrund. Das wohl prominenteste Beispiel dieser Kategorie ist Apache 207. Hinsichtlich der Themen wiederum spielt neben den bereits zuvor gängigen Inhalten bei einigen Künstlern der aktuellen Generation exzessiver Drogenkonsum eine zentrale Rolle.

Anhand dieses kurzen Überblicks wird deutlich, dass sich der Sound und die Inhalte über die Jahre stark verändert und erweitert haben. Vor diesem Hintergrund gibt es bezüglich der Erfolgskriterien heutzutage nicht den einen Weg der Umsetzung. Vielmehr gelten gewisse Grundsätze, die aber einen breiten Gestaltungsspielraum offen lassen.

Der Sound

Ein erstes wichtiges Kriterium für den Erfolg im Deutschrap ist der Sound. Das ist wenig verwunderlich – schließlich wollt ihr als Fans gute Musik hören, dementsprechend ist das Klangbild ein zentraler Faktor für einen gelungenen Track. Dabei haben Künstler grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

  • etwas Neues prägen

  • oder mit dem aktuellen Strom schwimmen.

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Etwas neues prägen

Neuartige Klangbilder der Beats können euch, viele andere Fans begeistern und Kritiker ziemlich begeistern. Für große Erfolge durch einen für die jeweilige Zeit neuen Sound gibt es eine ganze Reihe von Beispielen. Bushido prägte in den Jahren 2002 und 2003 ein Klangbild, das sich auf damals moderne, harte Drums und orchestrale Samples konzentrierte.

Derartig melancholische Beats hatte es im Deutschrap vorher noch nicht gegeben. Die Fans bekamen damit eine Soundwelt geboten, die optimal zu den harten Themen des damals noch jungen Deutschrappers passte. Die Inspiration für die Beats kam aus dem französischen Straßenrap. Das Ergebnis war ein erster Hype, der die Grundlage für Bushidos späteren Erfolg bot.

Ähnliches zeigt sich bezüglich der Entwicklung des Afro-Traps im Deutschrap, die in den letzten Jahren maßgeblich durch Raf Camora geprägt wurden. Ein schnelles Tempo, neuartige Rhythmen sowie sommerliche Melodien und Chords lieferten den Fans eine Art kleine Musikrevolution und halfen dabei, dass Rap zunehmend in die Clubs Einzug hielt. Raf wurde von einem in der Szene geschätzten Act durch den mutigen neuen Stil zu einem gefeierten Popstar.

Wer also durchstarten will, kann ein ganz eigenes Soundbild entwickeln, dass zwischen den aktuellen Klangbildern auffällt. Allerdings besteht dabei das Risiko, dass die Entwicklung nicht angenommen wird, weil sie in den Ohren der Fans und Kritiker zu anders klingt. Dementsprechend ist es besonders wichtig, die neuen Sounds in ein passendes Paket einzubetten (zur Bedeutung des Gesamteindrucks gleich mehr).

Mit dem Strom schwimmen

Ebenfalls zum Erfolg kann es führen, hinsichtlich des Sounds mit dem aktuellen Strom zu schwimmen. Dafür schaut der Künstler, welche Arten von Beats momentan angesagt sind und übernimmt sie, vielleicht mit einigen individuellen Anpassungen, um nicht wie eine Kopie zu wirken.

Momentan lohnt sich dabei ein Blick auf den Afro-Trap oder den eher langsamen Cloud-Rap-Sound. Boom-bap ist als Nische ebenfalls wieder im Kommen. Wichtig ist, dass bei, Verfolgen eines Trends die Entwicklung frühzeitig erkannt wird. Ansonsten ist das Risiko groß, in einer bereits bestehenden breiten Masse von ähnlich klingenden Künstlern unterzugehen. Zudem sollte der Sound zum Gesamtbild des Acts passen und nicht aufgesetzt wirken.

Typische Themen im Deutschrap

Neben dem Sound sind die Themen, die der jeweiligen Rapper in seinen Texten behandelt, ein wichtiges Erfolgskriterium. Schließlich geht es euch als Fans nicht nur um de Klang, sondern auch um die Inhalte, die der Act rüberbringt. Hier gibt es ebenfalls mehrere Optionen, die bereits seit langem oder in den letzten Jahren besonderen Anklang finden.

Themen mit Tiefgang

Bewährte Themen mit Tiefgang sind im Rap unter anderem die Liebe bzw. Liebeskummer oder die Aufarbeitung der eigenen Lebensgeschichte und Emotionswelt. Immer wieder konnten Hip-Hop-Acts ihre Fans mit solchen Songs in den Bann ziehen.

Lange waren außerdem Motivationshymnen unter dem Motto "Gib nicht auf" gängig. Mittlerweile sind solche Songs jedoch eher Albummaterial als Single-tauglich, werden von den Fans aber dennoch gerne gehört. Für das Storytelling gilt ähnliches.

Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, sozialkritische Themen aufzugreifen. Bereits in den zwei vergangenen Jahrzehnten beschäftigten sich einige Rapper in ihren Songs mit gesellschaftlichen Problemen wie der sozialen Ungleichheit oder Rassismus.

Rapper der jüngeren Generation setzen sich ebenfalls mit tiefgehenden Themen auseinander. In seinem Song "Sucht" thematisiert T-Low seine Drogenproblematik und die daraus resultierenden negativen Konsequenzen.

Themen rund um Straße, Party und Erfolg: Action und Polarisierung für die Fans

Seit dem Wandel des Deutschraps zu Beginn der 2000er-Jahre spielen im deutschen Rap vermehrt Themen eine Rolle, die in die Kategorie Straße und Gangsterleben eingeordnet werden können. Hierzu zählen neben weiteren:

  • Drogen (-handel),

  • Gewalt,

  • Gangs

  • sowie sonstige Formen der Kriminalität.

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Hinzu kommen Aspekte wie Sex und ein materialistischer Lifestyle. Mit einem Blick auf Letzteren haben vor allem teure Uhren, schnelle Autos und dicke Geldbündel eine zentrale Bedeutung in den Texten der Rapper, die ein solches Image aufbauen und vertreten.

Diese Art der Themenauswahl polarisiert oftmals, weckt aber bei den Fans einiges an Begeisterung. Gleichzeitig rief sie zur Mitte der 2000er-Jahre die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (heute Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz) auf den Plan, die prompt so manches mehr oder weniger erfolgreiche Alben aus dem Deutschrap indizierte.

Mittlerweile sind die Indizierungen seltener geworden. Dafür gibt es gerade hinsichtlich eines glamourösen Lifestyles immer wieder neue Details, die einige Acts für sich entdecken und in ihren Texten platzieren. Dazu gehört das Glücksspiel.

Diese Thematik wurde bereits von einer ganzen Reihe von Rappern aus dem deutschsprachigen Raum genutzt. Hierzu zählen Bonez MC & Raf Camora, Summer Cem, Azad und Farid Bang.

Aber auch Fler und Vega haben das Glücksspiel in einem Song erwähnt. Vor allem bekannte Marken wie Platincasino oder Tipico werden dabei in den Texten untergebracht, nicht selten in einem werblichen Kontext.

Heimatstadt und Umfeld

Weitere wichtige Kriterien, die einen Beitrag zum Erfolg leisten können und für eine lange Zeit womöglich sogar mit zentral hierfür waren, sind die Heimatstadt sowie das künstlerische Umfeld eines Deutschrap-Acts.

Deutsche Hip-Hop-Hauptstädte

Gerade in den 90er- und 2000er-Jahren gab es einige Städte und Ballungsräume, die sich zu echten Zentren des Deutschraps entwickelt haben. Zu Beginn zählten hierzu vor allem Heidelberg und Stuttgart, Rapper aus Hamburg haben ihre Stadt ebenfalls früh auf die Hip-Hop-Landkarte der Bundesrepublik gesetzt.

Frankfurt wurde gleichermaßen zu einem der ersten Orte des Geschehens des Deutschraps. In den frühen 2000er-Jahren wiederum hatten Rapper aus Berlin eine bis dato ungesehene Dominanz in der Szene.

Dabei standen und stehen die Orte oftmals für einen bestimmten Stil. Während aus Stuttgart und Hamburg zunächst bedachter, radiotauglicher und sozialkritischer Rap kam, konntet ihr aus Frankfurt durch Moses Pelham und sein Rödelheim Hartreim Projekt sowie durch Azad deutlich härtere Töne hören.

Berlin machte sich schlussendlich einen Namen als Straßenrap-Hauptstadt mit profilierten und kompromisslosen Künstlern. Über die Zeit haben sich die Verhältnisse ein wenig geändert.

So machte die 187-Straßenbande harten Rap aus Hamburg populär und öffnete. Auch aus Städten in Nordrhein-Westfalen wie Essen oder Düsseldorf haben sich Rapper mit einer gewissen Härte etabliert und eine weitere Region auf die Deutschrap-Karte gesetzt.

Heute ist der Heimatort zwar nicht mehr alles entscheidend. Wenn ein Rapper aus einer der genannten Städte kommt, kann das allerdings dennoch äußerst hilfreich sein, um einen ersten Hype zu schaffen.

Ihr als Fans könnt den jeweiligen Act dann zumindest auf den ersten Blick in eine euch bekannte Sparte einordnen und mit einem gewissen Stil verbinden. Das gilt besonders, wenn ihr zu den Hörern zählt, die die Entwicklung des Genres bereits seit Jahren oder Jahrzehnten begleiten.

Der "Crew"-Faktor: Rapper und ihr Umfeld

Ebenfalls relevant ist das künstlerische Umfeld, aus dem ein Rapper kommt. Oftmals haben Fans nicht nur eine Begeisterung für einen bestimmten Act, sondern gleichzeitig für eine Crew oder ein Label.

Gerade für Rapper, die versuchen, einen ersten Hype aufzubauen, kann es daher hilfreich sein, mit einem bereits etablierten Künstler zusammenzuarbeiten und entsprechend assoziiert zu werden.

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Alternativ hat ein Künstler aus einem Camp einen ersten Erfolg und bietet damit den anderen Musikern aus seinem Umfeld, die gemeinsam mit ihm gestartet sind, eine Plattform und Sichtbarkeit. In der Historie des Deutschraps gibt es etliche Beispiele für den Mehrwert, den ein hochkarätiges und gehyptes Umfeld bietet. Hierzu zählen:

  • der aufeinander aufbauende Erfolg der Acts der 187 Strassenbande,

  • Aggro Berlin (Sidos erster großer Erfolg basierte mit auf dem Hype auf, der um das Bushido-Album "Vom Bordstein bis zur Skyline" entstanden war),

  • die Erfolge einzelner Mitglieder der KMN-Gang nach Miami Yacines Mega-Hit "Kokaina"

  • sowie die Karriere mehrerer Acts, die bei Farid Bangs Label "Banger Musik" unter Vertrag waren.

Authentizität – Heute noch ein Erfolgskriterium?

Ein weiterer Aspekt ist die Authentizität. Wie kaum in einem anderen Genre ist es für einen Rapper wichtig, ein glaubwürdiges Gesamtbild zu verkörpern und ein Image aufzubauen, das zur Musik passt. Die Fans kaufen sozusagen nicht nur die Alben, EPs und Songs, sondern gleichzeitig das Gesamtpaket, das der Artist mitbringt.

Kredibilität im Straßenrap besonders bedeutsam

Die Glaubwürdigkeit ist vor allem dann wichtig, wenn ein Rapper ein Straßenimage aufbauen möchte. Je kredibiler er auf die Fans wirkt, desto wahrscheinlicher ist es, dass er mit seiner Musik Erfolg hat.

Dabei versuchten sich die Acts in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer wieder hinsichtlich der Härte zu übertrumpfen. Bisherigen Höhepunkt dieser Spirale ist wohl Kolja Goldstein, der angibt Kontakte zum hochkarätigen Dealer-Milieu zu haben und in seinen Videos Bild vermittelt, das so manchem Hörer den Atem stocken lässt.

Wer im Straßenrap bestehen will, sollte also nach wie vor wissen, wovon er redet – oder dies zumindest so kredibil vermitteln, dass keine Restzweifel bleiben. Natürlich sollten Artists, die deutlich softere Musik machen, ebenfalls dafür sorgen, dass ihr Auftreten zu den Inhalten passt und sie ein stimmiges Gesamtbild abgeben.

Entertainment-Rap ohne Bedeutung der Glaubwürdigkeit

Allerdings hat sich daneben eine Sparte im Deutschrap entwickelt, in der die Glaubwürdigkeit kaum eine Rolle spielt. Vielmehr sind die Texte so übertrieben, dass sie gar nicht der Realität entsprechen können.

Die Artists in diesem Bereich spielen mit Tabubrüchen unterschiedlicher Art. Dabei geht es weniger um das Transportieren von tiefen Emotionen oder materialistischen Erfolgen, sondern vielmehr um den reinen Unterhaltungswert. Künstler aus dem Straßenrap wie Farid Bang und Kollegah bedienen sich zumindest in Teilen ihrer Musik ebenfalls dieses Stils.

Entertainment rund um die Musik und Interaktion mit den Fans

Nicht nur die Musik selbst, sondern auch die Unterhaltung abseits der Songs kann ein entscheidender Faktor für Erfolg oder Misserfolg im Deutschrap sein. Dabei geht es einmal mehr darum, den Fans ein stimmiges Gesamtpaket zu liefern. Des Weiteren hat die Interaktion mit den Hörern eine Bedeutung.

Verschiedene Wege für das Entertainment rund um die Musik

In früheren Jahren und Jahrzehnten wurde das Entertainment rund um die Musik im Rap-Game vor allem durch Live-Auftritte und DVDs gestaltet. Letztere gaben euch einen Einblick hinter die Kulissen oder enthielten Mitschnitte von Gigs.

Mittlerweile nutzen viele Künstler deutlich umfangreichere Möglichkeiten. In einer Release-Phase werden zum Beispiel Videoblogs veröffentlicht, die in Teilen aus Unterhaltung bestehen oder euch Eindrücke von der Produktion des Musikprojektes liefern.

Eher neu ist der Trend des Podcasts in der Deutschrap-Szene. Immer mehr Rapper wie zum Beispiel Animus oder PA Sports nutzen den allgemeinen Hype um dieses Medium aus und besprechen wöchentlich zur Freude vieler Fans eine Reihe von Themen rund um den Rap-Kosmos.

Besonders erfolgreich in dieser Sparte ist der Electro Ghetto Podcast von Bushido und Marvin California. Einige der Acts stellen zusätzlich zu den Audio-Streams kurze Ausschnitte oder ganze Folgen als Video auf YouTube zur Verfügung.

Interaktion als wichtiger Faktor zur Fanbindung

In früheren Jahrzehnten bestand zu den Stars der Rap-Szene eine größere Distanz. Heutzutage wollt ihr und viele andere Fans sicherlich hier und da mit den Künstlern, die ihr gerne hört, interagieren können.

Dementsprechend ist diese Interaktion ein wichtiger Faktor für den Erfolg eines Rappers, gerade mit einem Blick auf Newcomer. Gängig sind dabei vor allem die sozialen Medien. Rapper gehen auf verschiedene Arten direkt auf ihre Fans ein, unter anderem:

  • durch die Beantwortung von Kommentaren,

  • mit der Beantwortung von Direktnachrichten

  • sowie mit Unterhaltungen in Live-Streams, zum Beispiel auf Twitch.

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TikTok ist ebenfalls zu einem wichtigen Medium für diesen Bereich geworden. Zur Interaktion gehört außerdem eine gewisse Transparenz. Nicht nur durch Unterhaltungen, sondern auch durch Posts, die (vermeintlich) einen Eindruck in das Privatleben des Acts geben, bekommt ihr als Fans ein Gefühl der Nahbarkeit und Erreichbarkeit. All diese Maßnahmen geben dem jeweiligen Act einen gewissen Sympathie-Bonus, der trotz des Teils harten Images einiger Deutschrap-Künstler äußerst vorteilhaft ist.

Weitere Brands des Acts

Der Erfolg eines Rappers kann auf verschiedene Arten bewertet werden. Allen voran spielen dabei seine Klickzahlen und Verkäufe eine Rolle. Wenn ihr den Erfolg rein wirtschaftlich messt, tragen Marken und Produkte, die die Künstler aus der Szene abseits der Musik auf den Markt bringen, ebenfalls einen nicht unerheblichen Anteil bei.

Die Optionen sind dabei vielseitig. Gängig sind allen voran Merchandise oder eine eigene Modelinie. Zudem gibt es eine ganze Reihe von Rappern, die mit Firmen aus der entsprechenden Sparte Shisha-Tabak, Liquids für Vapes oder ähnliche Produkte auf den Markt gebracht haben.

Ander Acts wiederum steigen in das Geschäft rund um Food und Getränke ein. Shirin David hat neben vielen weiteren Produkten einen Eistee auf den Markt gebracht. Capital Bra ist im gleichen Business aktiv, zusätzlich gibt es von ihm eine Tiefkühlpizza. Raf Camora und Bonez MC haben ebenfalls eigene Softdrinks und einen Vodka der Marke Karneval.

Wichtig ist bei einem solchen Schritt immer, dass die jeweilige Marke zum Rapper und dem Rest des Images passt. Gleichzeitig sollte ein Markt für das jeweilige Produkt bestehen, da ein Flop in einem solchen Geschäftsfeld das Renommee beschädigen kann.

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