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Steigerung der Förderquoten

Mehr Geld für experimentelle Musik: Musikfonds begrüßt neuen Bundeshaushaltsentwurf

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 03.08.2023

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Mehr Geld für experimentelle Musik: Musikfonds begrüßt neuen Bundeshaushaltsentwurf

Sebastian Gramss (2023). © Enjoy Jazz

Der Musikfonds kann nach dem aktuellen Entwurf des Bundeshaushalts für 2024 mit deutlich mehr Mitteln rechnen als aktuell und will deshalb die Förderung der freien Musikszene verstärken.

Vor kurzem hat das Kuratorium des Musikfonds in einer Sitzung über die Vergabe der Fördermittel der zweiten Förderrunde 2023 entschieden.

Zu den geförderten Projekten zählt beispielsweise die "Meteors"-Tour des Jazzbassisten Sebastian Gramss, das Unexpected Music Festival in München und das Lauschvisite Festival in Monatbaur im Westerwald. Eine Übersicht aller geförderten Projekte gibt es hier.

Zu wenig Geld für alle Projekte

Den 398 vorliegenden Anträgen mit einem Gesamtvolumen von ca. 7 Millionen Euro stand ein maximales Fördervolumen von circa einer halben Million Euro gegenüber.

Nur ungefähr 7 Prozent der eingereichten Anträge konnten gefördert werden. Nicht verwunderlich also, dass der Musikfonds den neuen Bundeshaushaltsentwurf begrüßt.

Bessere Voraussetzungen

Die zur Verfügung stehenden Mittel für das Jahr 2024 liegen voraussichtlich bei 5,9 Millionen Euro, deutlich mehr als bisher.

So kann die freie Musikszene im kommenden Jahr nicht nur inflationsbedingte Teuerungen in der Projektumsetzung überwinden, sondern auch neue Projekte angehen.

Eine Förderquote von unter 10% wie in der letzten Förderrunde ist mit dieser Summe an Fördermitteln deutlich weniger wahrscheinlich.

Planung neuer Programme

Die voraussichtliche Erhöhung der Fördermittel ermöglicht 2024 eine Diversifizierung der Förderprogramme des Musikfonds, wodurch die Förderung von Künstler/innen verbessert werden soll.

Die Mitgliedsverbände des Musikfonds arbeiten bereits an der Konzeption und Planung von zusätzlichen Programmen, wobei Bereiche mit hohen Bedarfen und Lücken im Mittelpunkt stehen werden.

Harte Jahre

Der Musikfonds sieht die freie Musikszene Deutschlands in einer schwierigen Lage. Die ältere Generation an Künstler/innen habe in den letzten Jahrzehnten viele selbstbestimmte, produktive Strukturen aufgebaut und damit einen wichtigen Beitrag zur internationalen Bedeutung experimenteller Musik aus Deutschland geleistet.

Angesichts der sich drastisch verändernden wirtschaftlichen und politischen Lage sei es jedoch unklar, wie lange diese Strukturen noch weiter bestehen werden.

Die letzten drei Jahre seien durch Pandemie und Krieg geprägt worden, was zu zusätzlicher Unsicherheit innerhalb der Künstlerszene geführt habe. Mit den zusätzlichen Geldern will der Musikfonds die Perspektiven der freien Musikszene verbessern.

Über den Musikfonds

Der Musikfonds ist einer der sechs Bundeskulturfonds. Weiterhin zählen dazu der Deutsche Literaturfonds (Darmstadt), der Deutsche Übersetzerfonds (Berlin), die Fonds Darstellende Künste (Berlin), der Fonds Soziokultur (Bonn), die Stiftung Kunstfonds (Bonn) und das Bündnis internationaler Produktionshäuser.

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