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seminar-roadshow machte station in Markneukirchen

Ursprung des Klangs: Aus Holz, doch kein bisschen hölzern!

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 02.10.2012 | Gesponserter Inhalt

sennheiser ursprung des klangs

Ursprung des Klangs: Aus Holz, doch kein bisschen hölzern!

Dipl. Tonmeister Holger Schwark

In den an Wald und Wasser reichen Tälern des sächsischen Vogtlandes werden seit mehr als 350 Jahren hochwertige Instrumente hergestellt. Bis heute ist die jahrhundertealte Tradition höchst lebendig, und alleine in Markneukirchen als einem der Hauptorte des so genannten „Musikwinkels“ sind aktuell 113 Betriebe mit der Fertigung von Instrumenten befasst. Am 12. Juni 2012 machte die von Sennheiser, Neumann und Lawo/Innovason initiierte Seminar-Roadshow „Ursprung des Klangs“ in Markneukirchen Station. Gastgeber war Mönnig & Adler als weltbekannter Hersteller von Holzblasblasinstrumenten.

Stolzes Mitglied der Instrumentenbauergilde ist die Gebrüder Mönnig – Oscar Adler & Co. Holzblasinstrumentenbau GmbH, die sich gemäß ihrer Firmierung der Produktion feinster Holzblasinstrumente verschrieben hat. Seit über 100 Jahren bedienen die vormals als Konkurrenten und inzwischen als Verbund agierenden Unternehmen erfolgreich sowohl ambitionierte Einsteiger als auch solistisch arbeitende Musikerprofis mit höchsten Ansprüchen. Mönnig & Adler residiert in einer 1905 erbauten Jugendstilvilla, in deren denkmalgeschütztem Ambiente die Traditionen des vogtländischen Holzblasinstrumenten-macherhandwerks bewahrt werden. In reiner Manufakturarbeit entstehen unter dem Label „Oscar Adler“ Oboen, Klarinetten, Bassklarinetten, Fagotte und Kontrafagotte, während mit ausgeprägter Liebe zum Detail gefertigte Oboen, Oboen d´amore, Englisch Hörner, Fagotte und Kontrafagotte das Markenzeichen der „Gebrüder Mönnig“ tragen.

Ursprung des Klangs Teil 2: Mönnig & Adler from Sennheiser electronic on Vimeo.

 

Auf Holz klopfen

Unter fachkundiger Führung von Geschäfts-führer Veit Schindler und Matthias Müller (Mitglied der Geschäftsleitung) bewegt sich die Besuchergruppe auf der Suche nach dem „Ursprung des Klangs“ durch das von vielerlei Werkstätten geprägte Innenleben des aufwändig restaurierten Villendenkmals. Erlesene Naturhölzer wie bosnischer Bergahorn (Fagottinstrumente), afrikanisches Grenadill-Hartholz und mittel-amerikanisches Cocobolo (Oboen- und Klarinetteninstrumente) trocknen bei Mönnig & Adler auf natürliche Weise bevor sie das Ausgangsmaterial für ein Instrument von Weltruf bilden.

Eine erste Grobform erhalten die balkenförmigen Rohlinge („Kanteln“) von einer CNC-Fräse; auch Klarinettenbecher werden mit höchster Präzision auf einer computergesteuerten Maschine gedreht. Bei den Fagottflügeln legen erfahrene, mit Feilen unterschiedlicher Körnung bewehrte Holzfachleute feinfühlig Hand an. Mit Sorgfalt werden Bohrungen gesetzt. Eine Etage höher werden die Mechaniken gefertigt, und unweigerlich fühlt sich der Besucher an eine Uhrmacherwerkstatt erinnert: Filigrane Lötarbeiten mit Temperaturen um 900 Grad Celsius erfordern einen geschulten Blick sowie eine ruhige Hand, zumal für den späteren musikalischen Einsatz der feingliedrigen Bauteile ein außergewöhnlich hohes Maß an Zuverlässigkeit und Langlebigkeit angestrebt - und erreicht! - wird: Was die langjährig gelagerten Hölzer versprechen, halten bei Mönnig & Adler auch die hochglanzversilberten oder vergoldeten Mechaniken. Unter dem Dach ist die Endmontage beheimatet: Hier finden Instrumente in den Expertenhänden der Ausstimmer ihre finale Form – als perfekte Synthese aus hölzernem Resonanzkörper und ebenso präzise wie feinfühlig agierender Mechanik, welche die Länge der schwingenden Luftsäule durch Öffnen und Schließen der Tonlöcher gemäß der Fertigkeiten des Musikers kunstvoll variiert. Bereits anlässlich der Weltausstellung 1937 in Paris wurden in einem innovativen Verfahren aus Plexiglas gefertigte Instrumente des Hauses mit einem Grand Prix ausgezeichnet. „Wir werden niemals auf Menge orientieren, sondern immer auf Qualität!“, betont Geschäftsführer Veit Schindler.

Klangholz

Diplom-Tonmeister Marcel Babazadeh erläuterte, wie sich der Klang eines Naturinstrumentes durch eine vorteilhafte Mikrofonierung sowie eine gekonnte Bearbeitung im Mischpult (im konkreten Fall eine Innovason „Eclipse GT“) in Sound verwandelt. Passend zum Thema des Tages stand die Gruppe der Holzblasinstrumente im Fokus und Babazadeh sparte nicht an wertvollen Tipps zur optimalen Mikrofonpositionierung.

Waldbühne mit Holz

Der Nachmittag gehörte Diplom-Tonmeister Holger Schwark, der in der Proaudio-Branche nicht zuletzt durch sein Engagement bei den stets bestens frequentierten Waldbühnenkonzerten der Berliner Philharmoniker bekannt ist. Prinzipiell ist laut Schwarks Ausführungen bei Konzerten am Dirigentenplatz ein durchaus ansprechendes Gesamtklangbild des Orchesters zu vernehmen, so dass der Gedanke nahe liegt, lediglich mit einer dort aufgestellten Stereomikrofonierung zu arbeiten. In der Praxis reicht diese Basislösung jedoch meist nicht aus, um bei Einsatz einer elektroakustischen Beschallungsanlage im Zuhörerraum die Illusion eines natürlichen Orchesterklangs zu erzeugen – Stützmikrofone sind zwingend erforderlich. Das Problem: Aufgrund der umgebenden Instrumente wäre eine Nahmikrofonierung wünschenswert, um das Übersprechen gering zu halten – geht man mit dem Mikrofon jedoch zu nahe an das Instrument heran, wirkt dessen Klang oft nicht mehr ausgewogen, da einzelne Signalanteile überbetont werden. An den Stürzen von Holzblasinstrumenten beispielsweise sind ausgeprägte Luftgeräusche zu vernehmen, die laut Schwark „nicht unbedingt klangschön“ wirken.
Bezüglich der Technik setzt Schwark auf „erstklassiges Material für die gesamte Signalkette“, was selbstverständlich hochwertige Mikrofone beinhaltet – Kleinmembrankonzepte auf Kondensatorbasis stehen bei dem erfahrenen Tonmeister in diesem Zusammenhang hoch im Kurs.

Mikrofone, die gut im Holz stehen

Zur beispielhaften Mikrofonierung eines Fagotts setzte Holger Schwark im Seminarraum das modular aufgebaute Neumann Mikrofonsystem KM D ein, welches als Weiterentwicklung der erfolgreichen KM 100-Serie gilt. Das „D“ im Produktnamen weist auf eine digitale Ausgangsstufe gemäß AES 42-Standard hin; ein analoges Pendant ist ebenfalls verfügbar. Die digitale Ausgangsstufe wandelt das von der Kapsel abgegebene Signal mit einer Wortbreite von 24 Bit ins AES/EBU-Format. „In der Halle des Bergkönigs“ intonierte ein junger Fagottist, der sich bei Mönnig & Adler auf seine Meisterprüfung als Holzblasinstrumentenbauer vorbereitet. Eine interessante Alternative kann je nach Kontext das Neumann Großmembranmikrofon TLM 103 D darstellen, das sämtliche Klang-Features seines bekannten analogen Konterparts aufweist und sich darüber hinaus durch die zuvor erwähnten Vorteile digitaler Schaltungstechnik auszeichnet. Punkten kann das Mikrofon mit einer universell einsetzbaren Nierencharakteristik, einem äußerst geringen Eigengeräuschpegel sowie einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis, welches tendenziell robust ausfallende Einsätze im Live-Kontext vertretbar erscheinen lässt.

Ties-Christian Gerdes, Geschäftsführer der Sennheiser Vertrieb und Service GmbH & Co. KG: „Mit Lösungen aus den breit gefächerten Angeboten von Sennheiser und Neumann lassen sich bei der Abnahme von Holzblasinstrumenten sämtliche Klangnuancen bis hinauf zu den höchsten Frequenzen optimal in fein abgestufter Dynamik abbilden. Seit mehr als 60 Jahren sind unsere Mikrofone ein Synonym für den perfekten Sound, und wie bei den Instrumenten von Mönnig & Adler ist unsere Leidenschaft für guten Klang in jedem unserer Produkte zu hören!“

Aus anderem Holz geschnitzt

Am späten Nachmittag ging in Markneukirchen ein ereignisreicher Tag zu Ende, der allen Beteiligten sicher lange positiv im Gedächtnis bleiben wird. Faszinierende und keineswegs holzschnittartige Einblicke in Lebenswelten von Instrumenten-herstellern, Musikern und Tontechnikern sowie eine Vielzahl nützlicher Tipps und Tricks ließen die zweite Etappe der Reise zum „Ursprung des Klangs“ zu einem von allen Teilnehmern mit viel Lob bedachten Erfolg werden – inspirierende Gastgeber sowie hoch qualifizierte Referenten werden im September 2012 fraglos auch an den weiteren Stationen des bis dato einzigartigen Sound-Trips (www.ursprung-des-klangs.de) für bereichernde Erlebnisse sorgen!

Ursprung des Klangs – weitere Stationen:

27. September: Berlin, Jazz Institut

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