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Jenseits schillernder Welten

Jenseits schillernder Welten

Release von Burges Gränzer Schade - Jenseits schillernder Welten

: 03.05.2019
Produktion: Blockhausstudio Lütte
Label: Grenzton

Bezug über

amazon.de...a-Burges/dp/B07PFF8P27/ref=tmm_acd_swatch_0?_encoding=UTF8&qid=1552211125&sr=8-1

Details

13 musikalische Stücke aus dem Programm "Jenseits schillernder Welten" sind von Jürgen Block (u.a. Keimzeit, Filmorchester Babelsberg, Club der toten Dichter) für das im Juni 2019 für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominierte Album aufgenommen und produziert worden. Inhaltlich stellen Katharina Burges, Torsten Gränzer und Göran Schade in den einzelnen Stücken den gelebten Irrsinn der Menschheit dar („Die Welle über den Welten“), erleiden nächtliche, albtraumhafte Bilder, in denen die Vergangenheit sich einen Weg ins Bewusstsein bahnt („Nach Mitternacht“) und beschreiben die beängstigenden Halluzinationen eines Entzuges („Visionen“). Sie verdeutlichen die Auswüchse eines irgendwie nach Erbrochenem schmeckenden und die Menschlichkeit nur zu oft unterdrückenden Kapitalismus („Der Kotze-Blues“), kommen in einem avantgardistischen Seelenausbruch dem Wahnsinn ziemlich nahe („Juni“), begegnen religiöser Verwirrung mit einem Gospel-Song („Das Relikt“), stellen sich sanft der eigenen Vergänglichkeit („Die Zeit - Jahre)“ und sind auf der Suche nach Halt und verlässlichen Beziehungen („Trag mich - durch die Wüste“). Der Zerrissenheit folgen Momente der Akzeptanz des eigenen Seins, um dann doch wieder in den Kampf gegen die Unzulänglichkeiten der Menschheit zu ziehen. Wofür sich das Leben dann doch lohnt, wird spätestens in einem kindgerechten, liebevollen Schlaflied klar. Die Stücke bewegen sich zwischen Tango und Blues, zwischen Pop und Jazz, zwischen Klassik und Avantgarde, können aber nie ausschließlich als das eine oder andere eingeordnet werden. Zu unkonventionell wird jene Bandbreite der Stilmittel eingesetzt, um Wut, Schwermut und Besänftigung zu verdeutlichen und die Rationalität der Gedanken mit der Urwüchsigkeit der Gefühle zu vereinen. Dabei ist es Jürgen Block gelungen, die Intensität der Live-Aufführungen gekonnt einzufangen, sie mit geschickten Eingriffen zu verfeinern und ein audiophiles Klangerlebnis zu kreieren, das selbst die Künstler immer wieder berührt und manch befreiendes Lächeln in ihre Gesichter zaubert. Katharina Burges, Torsten Gränzer und Göran Schade sehen das Album als Momentaufnahme, als lediglich kleinen Ausschnitt ihres Weges und hoffen, dass damit die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist. Zu nah bewegt sie sich am Leben ihrer Darsteller…

01 Nicht lebensfähig
02 Ankunft
03 Nach Mitternacht
04 Visionen
05 Der Grab-Tango
06 Die Zeit (Jahre)
07 Der Kotze-Blues
08 Juni
09 Keine Tränen mehr
10 Das Relikt
11 Die Welle über den Welten
12 Trag mich (durch die Wüste)
13 Das Schlaf-Lied

63:36 Minuten

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