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Don't Stop

Don't Stop

Release von Cab Driver

: 2007
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Tracks
  1. Gasoline (Don't Stop, 2007)Kommentar
  2. Stay (Don't Stop, 2007)Kommentar
  3. Coming Home (Don't Stop, 2007)Kommentar

Bezug über

cab-driver.de

Details

Im Gespräch mit Christian Förster reden Cab Driver über Vorbilder, Songschreiben und Freundschaft.

Seit kurzem ist Euer erstes Album "Don’t Stop" auf dem Markt. Was erwartet den Hörer?

Reno: Vor allem erwartet den Hörer Facettenreichtum. Auf "Don’t Stop" versammeln sich verschiedene Spielarten von Rock und Pop, denn wenn es um gute Musik geht, ist Eintönigkeit nach unserem Verständnis tödlich. Uns ist auch wichtig, dass man die verschiedenen Einflüsse auf dem fertigen Album wieder erkennen und heraushören kann.

Was sind denn das für Einflüsse?

Denis: In meinem Fall ist das klar: U2 und die Chili Peppers.

Reno: Ich komme eigentlich von der härteren Schiene. Früher habe ich zum Beispiel extrem viel Metallica gehört, mittlerweile laufen genauso oft Bon Jovi und U2 durch meine Anlage. Aber auch ganz anderes: Zum Beispiel dieses Jazz-Zeug von Johnny, auf das er mich gebracht hat, als er mir damals, noch auf der Schule, Gitarrenstunden gegeben hat.

Johnny: Hab ich Dir nicht gesagt, dass ich Dir Deine Scheuklappen schon noch runter reißen werde? Im Ernst: Uns verbindet, dass wir alle vier handgemachte Musik hören. Ich als Gitarrist stehe da natürlich vor allem auf sehr Gitarren-betonte Sachen. Da kann man ja viel aufzählen: Hendrix, Clapton… .

Wie greifen solche Hintergründe denn ineinander, wenn es darum geht, ein Album herauszubringen?

Johnny (öffnet Bier): Du gehst natürlich nicht ins Studio und sagst: Heute machen wir den ersten Song. Da muss man sich langsam rantasten. Wir sind erstmal über Cover eingestiegen. Dabei lernt man die Sprache des anderen. Und durch das Jammen entsteht dann langsam eine Atmosphäre, die dazu taugt, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen.

Thomas "Sky" Jones: "Coming Home" ist einer der Songs, die nach diesem Muster entstanden sind. Da griff alles ganz natürlich ineinander, deshalb ging das ganze Stück recht leicht von der Hand.

Sind denn die Songs, die schnell entstehen und leicht von der Hand gehen, auch die besten?

Johnny (schenkt eine Runde Schnaps aus): Da behaupten ja immer wieder große Bands: "Schaut her, dies ist unser größter Song. Wir haben ihn in nur zehn Minuten geschrieben!" Was für ein Bullshit! Außer einer Idee und ein, zwei Akkorden hast Du in zehn Minuten noch nichts. Du musst danach ewig dran bleiben und nachbessern. Schnelle Songs gibt es nicht.

Wie entstehen denn Eure Texte?

Thomas "Sky" Jones: Dafür sind Reno und ich zuständig. Die meisten der Texte sind von ihm. Wenn ich mal eine Idee habe, stimme ich kurz mit Reno das Thema des Songs ab und beginne dann, zu schreiben. Meistens am späten Abend: Ich mache die Lautsprecher an und schreibe unter dem Einfluss der Musik einfach los. Das kann ewig gehen, oft vier oder fünf Stunden bis in den Morgen hinein.

Was für Themen greift Ihr in Euren Texten auf?

Reno: Viel Liebe, viel Freundschaft. Alles irgendwie mehr oder weniger autobiographisch. Unsere Texte sind nicht nur ausgedacht.

Johnny: Die Leute sollen den Text hören und er soll ihnen, genau wie die Musik, Spaß machen. Ich finde, dass ein guter Text seine Aussage nicht hinter irgendwelchen Metaphern verschleiern darf. Um Cab Driver zu verstehen, musst Du nicht studiert haben.

Mal davon abgesehen, dass ihr unterschiedliche Instrumente spielt: Wie sieht denn Eure Arbeitsteilung in der Band aus? Habt Ihr einen wirklichen Leader?

Denis: Ich kann natürlich keine Melodien erfinden. Thomas am Bass und ich an den Drums machen wirklich nur den Rhythmus. Reno und Johnny entscheiden, in welche Richtung der Song läuft, weil das meistens von der Melodie abhängt. Klar, dass es dabei auch Meinungsverschiedenheiten gibt.

Reno: Ich höre Songs immer auch als Produzent und Johnny eben nur als Bandmitglied.

Johnny: Manchmal muss ich Dich schon auf den Boden zurückholen. Was bringen uns z.B. Streicher im Hintergrund, wenn wir das live gar nicht alles rüber bringen können. Ich bin puristisch und Reno schießt öfter mal übers Ziel hinaus. Irgendwo in der Mitte treffen wir uns dann.

Letzte Frage: Spielt ihr nur professionell Euer Zeug runter und habt dann genug von einander oder verbindet Euch mehr als Rock?

Johnny (mittlerweile beim zweiten Bier): Das, was wir hier machen, hat mit mehr als Musik zu tun. (Lacht und hält Bierflasche hoch.) Eigentlich sind wir nur hier, um uns regelmäßig so richtig wegzuhauen.

Reno: Im Prinzip hängen wir Tag und Nacht hier im Studio zusammen. Die Bude haben wir schließlich zusammen ausgebaut und jede Menge Blut, Schweiß und Tränen rein gesteckt. Das verbindet.

Johnny: Das klingt verdammt pathetisch, ich sag es aber trotzdem: Für mich ist die Band wie eine zweite Familie. Wenn einer von uns ein Problem hat, haben es die anderen drei auch.

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