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Kaleidoscope

Kaleidoscope

Release von Concept Insomnia

: 26.04.2013
Produktion: Empire Studios
Label: Aarrgh Records

Bezug über

amazon.de...Insomnia/dp/B00CDZMACQ/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1519992906&sr=8-2&keywords=concept+insomnia

Details

2010 debütierten CONCEPT INSOMNIA auf Albumlänge, ein Jahr später erschien dieser Nachfolger, und nun haben die Deutschen eine Label-Heimat gefunden.

Zur Einordnung der Combo wurden schon viele mehr oder weniger treffende Namen bemüht, wobei sich seit ihrem Einstand wenig an ihrer Originalität geändert hat, bloß dass die vermeintlich konträren Impulse, welche die Musiker verarbeiten, fließender miteinander verwoben werden. Der Sound entspricht durchaus dem Zeitgeist von 2013, aber Djent zum Beispiel findet nicht statt, denn auch wenn CONCEPT INSOMNIA mitunter rhythmisch vertrackt vorgehen (doch nicht zwanghaft; im Opener etwa auch gerne thrashig straight), zeigen sie sich, was die Rezeptur für ihre Musik angeht, im positiven Sinne konservativ. Refrains in bester Nineties-Prog-Manier, die besonders gut zu ohnehin Melodie-orientiertem Material wie "Orange Pigment" passen, sind demnach keine Seltenheit. Hier wie anderswo auf dem Album fühlt man sich zudem an ANGEL DUST mit Dirk Thurisch am Mikrofon erinnert, und Keyboards zum Andicken der Soße beziehungsweise luftig leichte Piano- oder String-Passagen ("From Grey To Black") bestätigen einen solchen Vergleich.

An Sänger Lukas ist zumindest während "Tetrachromacy" oder im manischen "E62020" ein kleiner Mike Patton verlorengegangen, wohingegen die Growls beiden Saitenstreichler nicht immer unentbehrlich anmuten (die Beinahe-Raps in "Shading" bedürfen gesonderter Erwähnung als tatsächlich passende Schrulle). In solchen Augenblicken hat die Chose etwas von Behelfs-Deathcore, einem der Band vermutlich eher fern liegenden Genre. Wie gesagt, CONCEPT INSOMNIA bedienen sich etablierter Stilelemente (Samples, Unterwasser-Drums in "Capuut Mortum"), um etwas Eigenständiges aus der Taufe zu heben. Was sie dabei von ähnlichen Bands (den Dänen MERCENARY) abhebt, ist ihr besseres Songwriting-Verständnis, denn bei den mannigfaltigen Einflüssen, die zu hören sind, handelt es sich mitnichten um Zierrat, sondern stimmig eingewobene Elemente, die ihren Einsatz im Rahmen der Funktionalität der einzelnen Songs rechtfertigen. Weitere Highlights darunter? Das zermürbende "Redrum" und der Titelsong als kleiner Hit.

FAZIT: Wer etwa auf ENOCHIAN THEORY oder die frühen INTO ETERNITY steht, wird spätestens jetzt dank Firmenunterstützung nicht mehr an CONCEPT INSOMNIA vorbeikommen. "Kaleidoscope" ist nicht arm an Ohrwurm-Passagen, die Macher klingen schon jetzt gehaltvoller und sowieso ehrlicher als beispielsweise IN FLAMES, wenn es um Modern Metal (eine Bezeichnung, die schon überholt ist wie Progressive) geht.

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