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Auto Fister

Auto Fister

Release von How To Loot Brazil

: 04.01.2009
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Bezug über

amazon.de...-Loot-Brazil/dp/B001TH237Q

Details

VISIONS Nr. 197 – GER (09/07)

Album: Auto Fister

„Provinz!“, schreit der Connaisseur und fuchtelt mit der Styler-Liste cooler Orte herum. „Na und?!“, schreien die Soester zurück und stopfen ihm „Auto Fister“ in Maul. How To Loot Brazil überragen die Kuhweide, auf der die Herde westfälischer Lokalbands gelangweilt Fremdmaterial wiederkäuen, bei Weitem, stehen aber dennoch mit einem Bein selbstbewusst in der Heimat. Heraus kommt dabei ein eigenwillig sympathischer Mix aus New-Wave-Rock, NDW-Punk und Elektro-Fummeleien, für den man keine Sekunde braucht, um zu hören, wo die Band hin will. So mitreißend und ideenreich, dass selbst die großen Bühnen des Sommers ohne Weiteres bespielt werden können, dabei so unbekümmert auf dem westfälischen Boden, dass man sich anschließend mit den Dreien an den Kneipentresen setzen und ein paar Körnchen kippen möchte. (Oliver Schröder)

TRIGGERFISH - GER - (09/06)


Album: Auto Fister

Das westfälische Trio HOW TO LOOT BRAZIL kämpft auf seinem Album „Auto Fister“ mit subversiver Disco-Pragmatik immer scharf am ultimativen Post-Punk-New-Wave Orgasmus. Von TV Eye Labelvater Frank Popp gemixt und über Indigo ans Licht der letzten Plattenläden der Republik gebracht, ist ihr aufregendes Debüt ein einziger Spannungsbogen. Gleich mit dem Opener „Big Time“ wird jede Party zur Abrissveranstaltung. Aber da kommt ja noch „Backwater Prick“, der alle juvenil-anarchistischen Wunschträume zusammenrafft.

Der Kopf der Soester Band heißt „The Leach“, hat sich "Protest" auf den Bauch tätowiert und sein Bandprojekt nach einer Simpsons Folge betitelt, in der die gelbe TV-Familie nach Brasilien reist. That’s it! Mehr soll man und muss man auch nicht erfahren. Trotz Vermummumgsrhetorik findet hier aber gar keine politische Protestbewegung statt. It’s just discopunk music and I like it! „Fukk Religion“ katapultiert HOW TO LOOT BRAZIL mit elektronischen Spielereien galant ins dritte Jahrtausend intelligenter Up-Beat Symphonien. Der elfte Song „Holy Shit, An Apparition“ will gar nicht enden und zitiert die besten Tage von The Automatic noch lange vor ihrem Hit „Monster“. Bei „No Reward“ treten die Distortion-getränkten Gitarren auch mal mehr in den Vordergrund, wie man es sich manchmal vielleicht mehr wünschen würde. Die Suche nach Referenzpunkte gelingt an vielen Stellen und dennoch gelingt es der Platte nach HOW TO LOOT BRAZIL zu klingen.

Hooklines! Überall Hookline. Da werden selbst The Rakes schwach. Wo Kate Mosh das Handtuch werfen mussten, fangen HOW TO LOOT BRAZIL mit einer selbstverständlichen Abgewichstheit die stampfenden Beats ein und mischen einen tödlich-ansteckenden Schweine-Punkwave-Erreger, der die panische Pandemie in Töne fasst. Für ein Debütalbum einer Band aus Soest ist das der Knaller. Gekauft!


ZUCKERKICK – GER (09/04)

Album: Auto Fister

Wer sich derweil gerne zu Discoklängen die Gelenke abzappelt, aber auch hin und wieder den Indie-Club unsicher macht, der kann sich neben The Faint jetzt noch eine neue Lieblingsband ins Regal stellen How To Loot Brazil aus Westfalen packen die 80s-Klatsche aus, programmieren ein paar schicke Melodien am Synthesizer dazu und schreddern mit der Gitarre drauf los, als wollten sie das Jahrzehnt der Modeverbrechen mal so richtig durchrütteln. Die Ästhetik des Frontcovers gibt die Richtung
vor. „Auto Fister“ ist ein Höllenritt in Richtung Sonnenstrahlen.
Sommerpop der schönsten Sorte, der alle Tanzflächen der Nation im Sturm von sich überzeugen dürfte. Sicherlich hat man ähnliche Soundentwürfe in der Vergangenheit schon des Öfteren vernommen. Aber dennoch reißt einem dieses melodieverliebte Brett aus der Schmiede von Produzent Frank Popp immer wieder aufs Neue vom Hocker. Wenn Disco eine Strategie sein sollte, hier funktioniert sie ganz hervorragend.


NILSSON.DE – GER (09/06)

Album: Auto Fister

Soest clasht elektronisch-rockig. Könnte man so sagen. Und das in Gestalt von How To Loot Brazil und ihrem Debüt „Auto Fister“. Nun ist die Elektroclash-Schiene gerade in den letzten Jahren nach Kräften ausgequetscht worden; es fällt einem fast schwer zu glauben, dass die Kuh immer noch Milch gibt, aber wie das so oft ist im Leben: es sind dann meistens die Überraschungseffekte, die einen des besseren belehren. How To Loot Brazil setzen nämlich nicht auf die große Soundclash-Schiene und eifern den Franzosen von Ed Banger und Kitsuné nach. Sie machen es auch nicht wie Does It Offend You Yeah oder Late of The Pier und machen Indierock-Vocals über dicke Beats. Nein: How To Loot Brazil spielen die wahrhaftigste Form von elektronischem Rock (im Sinne von: ROCK), die ich seit längerem gehört habe. Und das ist: gut so.....
Die Songs auf „Auto Fister“ stellt man sich am besten erst mal als lupenreine Rocksongs vor. Solche, die dich mitreißen und zu denen du auf Festivals am liebsten ganz vorne abgehen möchtest. Die sind dann druckvoll, verspielt und rassig; hey, es ist gute Rockmusik. Die elektronischen Elemente sind hier eigentlich fast so nichtig, dass sie kaum als etwas anderes als ein kleiner Teil des Ganzen wahrgenommen werden. Das ist natürlich bestens so; es sind hier mal ein paar synthetische Beats und da ein paar synthetische Vibes, aber der Rest ist feiner Rock, der auf Konventionen keine Lust hat. Nicht so tanzbodenorientiert wie die Elektrorockmusik von Miyagi; nicht so verspielt-frickelig wie der tighte Rock von Trip Fontaine – aber ein Ding irgendwo zwischen diesen beiden Komponenten. Macht Spaß von A bis Z und kickt zudem ordentlich ass. Kann dich bewegen, aber kann auch einfach nur durchgehört werden und zur Freude Anlass geben. Schlägt Haken und verblüfft häufiger als einem vielleicht von vornherein lieb ist. Das ist nicht mehr und nicht weniger als gut gemacht; das sind Platten, wie man sie im Sommer braucht.

WAHRSCHAUER.net – GER (09/06)

Album: Auto Fister

Brasilianer? Nein.
Manchmal leicht britischer Akzent? Ja, aber keine Briten. Japanische Backing Vocals? Ja, aber westfälisches Kleinstadttrio.
Der Opener „Big Time“ geht rasch voraus und rumort nicht lang umher, denn straighte Downstroke-Gitarren auf dem Fundament dynamischer und flotter Drums eröffnen schon hier einen Blick auf das gesamte Album. Der Refrain ist eingängig und perfekt zum abtanzen. Diese tolle Welle des New Wavigen Punk Rocks setzt sich auch in „Catwalk“ fort, bei dem man Inspirationen durch die irren Japaner von POLYSICS vermuten könnte. Oldschool-Keyboards und elektronische Sounds, die an die guten alten Gameboyspiele erinnern, lassen gekeifte Kehrreime auf sich folgen. Auch bei „Backwater Prick“ haben angesprochene Elemente einen tragenden Charakter, denn sie unterstützen den modernen Charakter des Songs maßgeblich. Auch hier wird der Eurobeat für den kräftigen Chorus gefordert. Weitere ungewöhnliche Beats in Strophenparts können überzeugen. Die größte Überraschung birgt dann Track 4 – ausschließlich elektronische Sounds. „Varnoff 1951“eröffnet mit der geilen Zeile „If i ever come to bore you, if I ever talk about flowers“ - welch Statement! Der Song ist nicht unbedingt ein Fremdkörper auf dem Album, aber definitiv Geschmackssache. Leider bleiben größere Überraschungen danach aus, denn die Highlights der Platte lagern deutlich in der ersten Hälfte. Der Stil wird zwar konsequent durchgezockt, aber das gewisse Etwas fehlt im späteren Verlauf. Mancher Gesangsbogen wird etwas zu poppig und mag den geneigten Hörer des Genres verschrecken. Der rumpelige Power-Sound dafür ist verdammt cool und hat mehr Charakter als die meisten Punkrock-Produktionen dieser Zeit.
Definitiv besitzt diese Bande einen eigenwilligen Stil, der enormes Potential hat und in Zukunft seine Wurzeln in Deutschland erweitern und festigen kann. Weiter so!



VISIONS Nr. 193 - GER (09/04)

Album: Auto Fister

Postpunk und New Wave, spannend gemixt vom Trio aus dem westfälischen Soest.

Die kantigen Downstroke-Gitarrenriffs im Opener "Big Time" sind
genialer als die Band wohl selbst ahnt, denn sonst wären sie nicht so sehr von den holpernden Drums und dem zu laut dröhnenden Bass verdeckt. Aber auch wenn es mal an Arrangement-Raffinement fehlt, das Trio überrascht und überzeugt mit doppelter Geste: auftrumpfende Punk-Wildheit und hübsch gedrechselte Synthie-Wave-Attitüde. Joy Division ohne dunkle Mystik plus Forward Russia!
ohne Falsett-Gesang. Die eingestreuten hip quietschenden Elektroparts bilden einen spannenden Kontrapunkt zu den stampfenden, hitzigen Punkmärschen. Der Name ist einer Simpsons-Folge entlehnt, und das Album wurde ohne Label-Hilfe produziert. Das passt ins sympathische Gesamtbild dieses vielversprechenden Debüts." 7/12 (durchweg gut), Laura Gansera


Musik Express - GER (09/04)

Album: Auto Fister

Kleinstadt-Punk war das Ding way back in the Seventies. Kleinstadt-Punks waren 150-Prozent-Punks, schneller, überzeugter und langlebiger als der Rest. Dass diese Band aus der westfälischen Kleinstadt Soest jetzt mit einer klirrenden 150-Prozent- Punk- und Wave-Platte kommt, ist nicht überraschend. Es ist bloß
kein doofer Punk-forever-Punk, die zwölf Tracks feiern ihre Kurzlebigkeit im nervösen Beat der frühen 80er, mit 150-Stundenkilometer-Gitarren,
Fledder-Keyboards und Hooklines, die jedem Zweitligastadion zur Ehre gereichen. Aus diesen Zutaten haben sich How To Loot Brazil eine hübsche Punk-Heimat gezimmert. Zwischendurch ein polterndes Synthie-Pop-Stück, gepimpt und gemixt von Frank Popp. (Frank Sawatzki)

Medienkonverter.de - GER (09/04)

Album: Auto Fister

Welchen musikalischen Genuss erwartet einen wohl, wenn man mit der ominösen Umschreibung 'subversive Disco Strategien" konfrontiert wird? Und wird das Stirnrunzeln gemildert, wenn man mit weiteren Aussagen á la End-80er-Kaufhaus-Keyboard, audiophile Computer-Tüfteleien und Downstroke-Gitarren konfrontiert wird?
Ich muss ja gestehen, dass mich diese Umschreibungen der kleinen Promo-Info nicht gerade zum Rezensieren angestiftet hätten, hätte ich mir nicht schon vorab einige Titel von How To Loot Brazil bei myspace angehört...
Um es mit meinen Worten auszudrücken: die drei Soester verstehen es schlicht und ergreifend zu rocken! ;o) Postpunk in qualitativ hochwertiger 80er-Jahre-Attitüde trifft hier auf eingängig-verspielte New-Wave-Melodien und vermischt sich mit sehr eingängigen Hooklines, elektronischen Spielereien und einer großen Prise schmunzelndem Humor. Auto Fister schafft es einen von der ersten Minute an zu fesseln − man möchte aufspringen, punkige Parolen mitbrüllen und sich im 4/4-Takt der Musik austoben. Zugegeben: ganz neu ist das Konzept nicht; aber es macht mehr als Spaß und lässt den geneigten Hörer mehr als einmal mit einem Lächeln im Gesicht zurück.
Ein treibendes Schlagzeug, mal verspielte, mal eher rotzig-harte aber doch immer in die Gehörgänge gehende Gitarrenparts, eingängige Keyboardmelodien und eine fröhlich-fordernde Stimme machen das Prinzip How To Loot Brazils aus. Es geht um Gesellschaftskritik, Angepasstheit, Ignoranz, den Einheitsschritt des Alltags − und das auf wunderbar einfache, aber keinesfalls dumme Weise.
Meine beiden absoluten Favoriten auf der Platte (ja genau, meine Anspieltipps *g) sind der "Protest Song" sowie "Backwater Prick". Beide Titel zeichnen sich durch eine extrem ohrwurmbeschwörende Melodieführung und sehr einprägsame Textzeilen aus. Beispiele gefällig? "I don't make plans for the future!" (Protest Song) "One thing is for sure, I will never be like you…" (Backwater Prick)… wenn das mal keine Punk-Phantasien evoziert?!?!
Garniert wird dieser feine Hörgenuss mit einem ausgefeilten Artwork, welches mehr als einen Blick lohnt. Die Bilder sind alle in grünen und schwarzen Tönen gehalten, sodass man die Silhouetten von Demonstranten, Panzern und Kindersoldaten öfter erst auf den zweiten Blick erkennt. Eingestreut sind einzelne Textpassagen, welche auch gleich ins Russische und in eine asiatische Sprache übersetzt werden (ersteres habe ich mit meinen wenigen noch vorhandenen Russisch-Kenntnissen herausgefunden und letzteres errate ich jetzt einfach mal an den Schriftzeichen ;o) ).
Bevor ich mich hier noch weiter rein steigere kürze ich das Ganze mal ab: How To Loot Brazil machen einfach Spaß! Sie rocken die Bude, nehmen sich selbst nicht allzu Ernst und werden die Tanzflächen eures Vertrauens sicher spielend erobern! Den Erfolg haben sie auf alle Fälle verdient!

OX! - GER (08/12)

Single: Backwater Prick

Das selbstproduzierte Album "Autto Fister" ließ schon einiges
erahnen, doch wer hätte gedacht, dass Frank Popp sie direkt für sein Label signen würde? Die Soester haben sich auch gleich den richtigen Track ausgesucht, um ihn als Single zu veröffentlichen, denn "Backwater
Prick" ist ein echter Hit. Während der Anfang eher dramatisch klingt, wird es beim Refrain richtig poppig, und man kann schon die Ponys und Pünktchenkleider (remember?) ganz klar tanzen
sehen. Ich hoffe jetzt aber lieber auf ein komplettes Album, das einschlagen wird wie eine Bombe, als mich weiterhin mit einer Single zu befassen. Über zwei Lieder zu schreiben ist wie die ganze Zeit nur die schönen Augen einer Frau zu loben. Hit! (Tim Tilgner)

CDStarts.de - GER (09/04)

Album: Auto Fister

Schon wenn das Revoluzzercover einen schelmisch angrinst, ist man sich sicher. Diese CD will gar keine musikalische Höchstwertung erhalten. Hier werden andere Skalen zur Hilfe gezogen. Hier steht Spaß im Vordergrund, ah ja, und Krach. Denn How To Loot Brazil machen Musik, an der man sich wunderbar stoßen kann und wenn kratzige Gitarrenriffs auf Gameboyzeitalter entsprechende Sythie-Sounds treffen, ist der Post Punk/New Wave Cocktail fertig. Dabei stellt sich die deutsche Formation aus Soest beinahe ungewollt als eine spaßige Variante von Bloc Party vor. Daran erinnern phasenweise der Gesang und das öfters an epileptische Anfälle gleichende Spiel des Schlagzeugs.
So geht es treibend und verspielt mit „Big Time“ los und tatsächlich kündigt sich hier eine richtig gute Nummer an. Nach altem Rezept gekocht entsteht ein Power-Pop-Rock-Song der nicht neu, aber trotzdem gut ist. Schnelle Beats, knarrende Gitarren und der Gameboy spielt im Hintergrund mit. In erster Linie geht es How To Loot Brazil darum, dass Tempo hochzuhalten. Das gelingt ihnen phänomenal, denn wenngleich „Big Time“ zu Atemnot führt, ist bei „Catwalk“ gar keine Zeit mehr zum Luft holen. Das Markenzeichen bleibt ganz klar das Schlagzeug, dass dem kratzigen Indie-Rock die nötige Frische verleiht. Es fehlt eigentlich nur noch der große Ohrwurm. „Catwalk“ selbst ist „nur“ mit viel Power und grazilem Zwischenteil gesegnet. Es geht gut los.
Auch das folgende „Backwater Prick“ will noch nicht als Musik für die Masse herhalten und liefert stattdessen einen unwiderstehlichen Rhythmus in den Strophen, der ausgerechnet vom Refrain zerstört wird, der viel zu plastisch wirkt, wie das komplette anschließende „Varnoff 1951“ und zu konventionell zum Erfolg gelangen will (so wie „Fukk Religion“).

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