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Silence is Over

Silence is Over

Release von INHUMAN - Modern Rock aus Dreieich

: 2009
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Bezug über

musicload.de...r/musik/album/5332336_2

Details

Corleone, Anfang der 50er Jahre: Auf einer Studienreise durch die italienische Provinz Palermo gerät ein argloser Jüngling in die Fänge einer vierköpfigen Mafia-Familie. Angelockt durch den verführerischen Klang einer Musik, für welche die zwielichtige Gruppierung den schlichten Beinamen „Rock“ auserkoren hat, eröffnet sich dem Ahnungslosen wie von selbst die Welt des organisierten Verbrechens. Es scheint fast so, als seien es jene einprägsamen Tonfolgen selbst gewesen, die ihm den veheißungsvollen Reichtum, Affären und Hochachtung einverleibt haben. Was der Protagonist zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht weiß: Sein Schicksal ist längst bestimmt und schon jetzt befindet er sich unabwendbar in einem Sog aus Rückschlägen, Abgründen und Todesfällen...

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Bevor nun gleich die ersten Kinomagazine gezückt oder Vorwürfe über ein dreist geklautes Filmkonzept laut werden: In diesem Sommer kommt definitiv kein neuer Mafia-Streifen in Deutschlands Lichtspielhäuser! Stattdessen erscheint ein Soundtrack für einen Film, der überhaupt nicht existiert und aller Voraussicht nach auch niemals gedreht wird. Was sich wie der Klappentext einer typischen Mafiageschichte liest, ist sozusagen nicht mehr als das Konzept, mit welchem die vier Dreieicher von INHUMAN dieser Tage ihre erste EP „Silence is Over“ anpreisen. Rund ist auf besagter Scheiblette demnach nicht nur der Silberling selbst, so handelt es sich beispielsweise bei der Melodie der Straßenmusik, welche das fröhliche Treiben eröffnet, um die letzte Gesangslinie des dahinscheidenden Protagonisten – ein Teufelskreis, der im besten Falle zur Dauerrotation führen wird…

Wer jetzt aber – um erneut von falschen Fährten abzulenken – INHUMAN als ein allzu biederes Unternehmen abstempeln möchte, der kennt diese Jungs schlecht, denn das vorliegende Material sollte keineswegs ohne selbstironisches Augenzwinkern verstanden werden. Egal ob auf Konserve oder auf den rund 30 Konzerten, welche die vier fröhlichen Musikanten jährlich absolvieren, steht nämlich vor allen Dingen eines im Vordergrund: der Spaß. Und diesen verbreitet das Quartett auf großen Auftritten wie in der Frankfurter Batschkapp als Supporter von EMPTY TRASH (der Band von DSDS-Teilnehmer und Bohlen-„Liebling“ Max Buskohl), als Sieger beim regionalen Nachwuchswettbewerb in Obertshausen und selbst bei Events, deren Zeitzeugen noch an beiden Händen abgezählt werden können. Musikalisch funktioniert diese Herangehensweise mit stets eingängigem, dennoch komplexem Songmaterial, das sofort zum Mitsingen animiert, optisch durch eine gleichsam energische wie unterhaltsame Bühnenpräsenz. Wie man die Mixtur aus der klaren, erdigen Stimme von Sänger Jonas Fisch, treibenden Gitarrenriffs sowie Anleihen aus Sparten wie Punk´n´Roll, Emo, Pop, Stoner Rock und wie sie auch alle heißen mögen nun bezeichnen will, die Band selbst findet darauf keine Antwort und teilt sich so zusammen mit Phil Collins und Led Zeppelin die schlichte Bezeichnung „Rock“.

Gerockt wird auf „Silence is Over“ jedenfalls kräftig: Insgesamt sieben aufwändig von Christian „Moschus“ Moos (MARC TERENZI, IMPERIA, ANCIENT RITES) in den Spacelab-Studios im westfälischen Grefrath produzierte Tracks erreichen eine Spieldauer von fast 30 Minuten – eine für eine EP zum Preis von gerade einmal fünf Euro recht stattliche Laufzeit. In puncto „krumme Geschäfte“ haben sich die Jungs thematisch schließlich bereits ausgetobt, daher geht es INHUMAN mit vorliegender Veröffentlichung in erster Linie darum, einen weiteren Schritt zu wagen, Resonanzen einzufangen und natürlich tatkräftige Unterstützung bei der korrekten Stilbezeichnung zu erhalten. Ihr habt schon eine Antwort gefunden? Dann schießt mal los…

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