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Lost Senses

Lost Senses

Release von MAINPOINT

: 1997
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Details

Zillo
Die Rostocker Mainpoint erhielten für Ihr Debütalbum prominente Schützenhilfe, hat Drööönland Production, das Label der Rostocker Deutsch-Punk-Band Dritte Wahl hier doch schon seine Hände im Spiel. Doch musikalisch schiffen Mainpoint in ganz anderen Gewässern. Auf sechs Stücken präsentieren Mainpoint intelligenten Goth-Metal, der sich im weiten Feld dieses Genres seine eigene Nische gesucht hat, und den sie selbst als Dark Grunge Metal bezeichnen. Ein intensives Keyboardspiel setzt atmosphärisch Akzente, ohne unter dem druckvollen Spiel von Gitarre, Bass und Schlagzeug zu zerbrechen. Sänger Axel K. hat stimmlich eine dazu passende Schnittstelle aus Metal-Shouting und Gothic-Intonation gefunden. Abwechslungsreich komponiert, leben die sechs Stücke von vielfältigen Ideen, die in einem ausgewogenen Wechselspiel die Eigenheiten aus Gothic und Metal hervorheben und auch im Zusammenspiel nichts von ihrem Reiz verlieren. So ist ihnen z.B. mit "Insane" ein Tanzflächenfeger gelungen, der über die Brachialität Panteras verfügt und dieses mit harschem Keyboardspiel zu vereinbaren weiß. Ohren aufhalten , von Mainpoint wird man noch hören.
Autor: Frank Rummeleit

Rockhard

Es kommt der Tag, an dem sich sowohl die vollmundig als "Riesenhoffnung" gepriesene Gothic-Posse als auch die selbsternannten "größten Gothic-Bands Deutschlands" verwundert die Augen reiben werden. An diesem Tag wird der ganze Schwarzkittel-Wust feststellen, wie arm an Highlights er eigentlich dahermusiziert. Wann dieser Tag genau ist? Spätestens dann, wenn der erste offizielle Longplayer der Rostocker Mainpoint in den Läden steht. Labels, ihr seid gefragt! Doch genug der Euphorie: "Lost Senses" ist noch längst nicht der Weisheit letzter Schluß, aber der eingeschlagene Kurs ist definitiv der richtige. Ein hochaufgeschossener ( ! ), schwarzhaariger Bassist ( !! ) singt ( !!! ) und erinnert ein wenig an - die Spannung steigt - Pete Steele, als jener noch rauh ins Mikro schrie. Musikalisch bewegen sich die Ostseeküstler im Dunstkreis von Type O Negative und Moonspell, angereichert mit Alternative- und Grunge-Elementen sowie modernem Metal. Den direkten Vergleich mit etablierten deutschen Gothic-Acts brauchen die Rostocker nicht nur wegen ihres Fronters nicht zu scheuen: Mainpoint steht für vielschichtige Keyboard-Sounds, die nicht kitschig klingen. Insgesamt bleibt festzustellen, daß die Truppe die genretypische Plakativität gekonnt meidet und deshalb bereits im Do-it-yourself-Status die Nase weit vorn hat.
7,5 punkte
Wolf-Rüdiger Mühlmann

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