Gemeinsam besser klingen
10 goldene Regeln für den Umgang mit Tontechnikern
10 goldene Regeln für den Umgang mit Tontechnikern. © MKB
Unser Autor Dominic hat als E-Gitarrist einer Alternative-Rockband etliche Clubs im deutschsprachigen Raum unsicher gemacht (die wenigsten davon mussten anschließend zu machen). Mit seiner Unplugged-Band steht er auch heute noch regelmäßig auf der Bühne.
Dominic arbeitet für das Musikhaus Thomann und hat sich für diesen Artikel genau angeschaut, was ihr als Band tun könnt, damit die bevorstehende Zusammenarbeit mit dem örtlichen Tontechniker so reibungslos wie möglich abläuft.
1. Pünktlichkeit
Schon aus Respekt solltet ihr versuchen rechtzeitig zum Loadin am Venue zu erscheinen. Niemand wartet gerne, erst recht nicht der gemeine Tontechniker.
2. Begrüßung
Der "Grumpy Soundguy" ist eher die Ausnahme als die Regel. Vielmehr versucht der Tontechniker wie ein Hütehund den Mix deiner Band zusammenzuhalten. Er ist ein soziales Wesen, das in der Regel positiv auf eine direkte Ansprache wie "Hallo, mein Name ist Horst Kevin – schön dich kennenzulernen" reagiert. Ich weiß: Klingt krass, trotzdem einfach mal ausprobieren.
3. Respekt
Das führt uns direkt zum nächsten Punkt. Versucht nach der offiziellen Ansprache seinen Namen zu behalten, denn eine direkte Ansprache während des Soundchecks schafft zusätzliches Vertrauen.
4. Technical Rider
Im Vorfeld habt ihr, euer Manager oder die Band-Agentur dem Venue und dem Tontechniker einen Technical-Rider zukommen lassen. Sicher, dass dieser aktuell ist und auch dem neuesten Stand entspricht? Niemand macht sich gerne unnütz Arbeit, selbst Tontechniker nicht.
5. Soundcheck
Soundcheckzeit bedeutet nicht Probezeit. Falls ihr noch an einem Song feilen wollt, absolviert zunächst den regulären Soundcheck. Auspegeln der Einzelsignale, einen Check der Monitorwege und zum Schluss ein, zwei Songs anhand denen der Tontechniker den FoH-Sound einstellen kann. Falls dann noch Zeit ist, könnt ihr in Absprache mit dem Techniker vielleicht noch die Zeit bis zum Einlass zum Proben nutzen.
6. Auftakt
Wichtig: Als letzte Aktion beim Soundcheck solltet ihr den ersten Song des Abends spielen! Somit weiß der Techniker genau, was ihn erwartet, wenn ihr loslegt. Habt ihr ein Intro? Dann ist jetzt die Zeit, dessen Sound und Lautstärke zu checken.
7. Setliste
Auch wenn der Techniker eure Songs nicht kennt, ist es ein Zeichen von Anerkennung, wenn ihr ihm eine Setliste zukommen lasst. Es kann zudem nicht schaden, wenn kleine Randnotizen auf Solo-Spots, Effektwünsche oder andere Song-Spezialitäten hinweisen.
8. Kommunikation
Sucht während des Gigs den direkten Sichtkontakt zum Techniker. Vor allem bei Monitorwünschen. Jeder erfahrene Techniker ist Spezialist in nonverbaler Kommunikation. Handzeichen reichen in der Regel aus. Ein raus posauntes "Äh …Günther… ich hör mich nicht, dreh mal den Swag auf" führt in den seltensten Fällen zu einem positiven Eintrag ins "Buch der coolen Bands."
9. Hilfe
Ist der Gig vorüber und ihr habt euch von Seiten des Technikers und des Venues gut betreut gefühlt, dann kann es bestimmt nicht schaden, bei Abbau von Kabel und Stativen etwas Hilfe anzubieten. Die Live-Szene ist kleiner als man denkt und ein kollegiales Auftreten einer Band bleibt bei Technikern und Veranstaltern definitiv in Erinnerung. Was sich durchaus positiv auf ein Re-Booking auswirken kann.
10. Manöverkritik
Nachdem ihr zeitnah die Bühne von eurer Backline geklärt habt, heißt es: Time to say goodbye! Bei der Gelegenheit kann man durchaus den Techniker fragen, ob man am Sound der Band, der Backline oder dem Song-Arrangement seiner Meinung nach noch etwas verbessern kann. Denn ein guter Live-Sound ist nach wie vor die beste Visitenkarte einer Band.
Noch mehr Tipps + Tricks von Thomann rund um Musik + Gear gibt's beim t.blog.
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