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Wettstreit der Investmentunternehmen

Concord Chorus und Blackstone konkurrieren um Hipgnosis-Übernahme

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 22.04.2024

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Concord Chorus und Blackstone konkurrieren um Hipgnosis-Übernahme

Hipgnosis-Gründer Merck Mercuriadis im Jahr 2018. © Jill Furmanovsky/rockarchive, CC BY 4.0 , via Wikimedia Commons

Concord Chorus hat kürzlich ein Angebot zum Kauf des britischen Musikverlag Hipgnosis Songs Fund in Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollar unterbreitet. Jetzt bringt sich auch das Investmentunternehmen Blackstone hinsichtlich einer möglichen Übernahme ins Gespräch.

Wie Music Worldwide Business berichtet, hat Blackstone einen nicht-verbindlichen Vorschlag zur Übernahme des Hipgnosis Songs Fund in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar unterbreitet. Dieser Preis liegt leicht höher als derjenige Preis, den Concord zu zahlen bereit ist.

Übernahme durch Concord?

Der Vorstand des Hipgnosis Song Fund hatte den Aktionären zunächst empfohlen, das Angebot von Concord in Höhe von 1,16 Dollar pro Aktie anzunehmen. 

Etwas mehr als 23 % der Hipgnosis Song Fund Aktionäre haben sich bereits "unwiderruflich" verpflichtet, das Angebot von Concord anzunehmen. Rund 77 Prozent der HSF-Aktionäre müssen sich also noch offiziell entscheiden.

"Der richtige Eigentümer"

Im vergangenen Jahr hatte Concord Chorus auch den Round Hill Royalty Fund übernommen. Darüber hinaus heißt es auf der Seite des Unternehmens, dass es beispielsweise Musikwerke von Phil Collins und Cindy Lauper besitzt und verwaltet.

Der Hipgnosis Song Fund Vorstand erklärte zuversichtlich, dass "Concord Chorus der richtige Eigentümer ist, um den Hipgnosis-Katalog zu übernehmen und ihn im Interesse der Komponisten und Interpreten zu verwalten". Durch das Interesse von Blackstone ist die Lage aber nicht mehr so eindeutig.

Gegenangebot von Blackstone

Das liegt auch daran, dass Blackstone keine Unbekannten bei Hipgnosis sind. Die börsennotierte Investmentgesellschaft besitzt bereits Hipgnosis Song Management, der den Hipgnosis Songs Fund (HSF) berät, sowie den Investmentfonds Hipgnosis Songs Capital. 

Wenn Blackstone den HSF wirklich erwerben will, hat es im Vergleich zu Concord und anderen Interessenten einen entscheidenden Vorteil. Vor einigen Jahren hat Blackstone eine Vereinbarung mit dem HSF geschlossen, die Blackstone eine "Kaufoption" für den HSF einräumt.

Diese gibt Blackstone die Möglichkeit gibt, das Portfolio von HSF unter einer Reihe von festgelegten Bedingungen zu erwerben.

Warten auf ein verbindliches Angebot

Der Vorstand des Hipgnosis Song Fund bestätigt, dass er nun einen Vorschlag von Blackstone erhalten hat, um das Aktienkapital zu erwerben und ermutigt Blackstone nun, ein formelles Angebot abzugeben:

"Der Vorstand hat das Angebot mit seinem Finanzberater, Singer Capital Markets, geprüft und Blackstone mitgeteilt, dass das Angebot einen Wert hat, den er seinen Aktionären empfehlen würde, falls Blackstone die feste Absicht bekundet, ein Angebot [zu diesen finanziellen Bedingungen] zu unterbreiten."

Jedoch hat Blackstone bis zum jetzigen Zeitpunkt noch kein verbindliches Angebot abgegeben. Daher erklärt der Vorstand des HSF weiter: "Dementsprechend wird den Aktionären geraten, zum jetzigen Zeitpunkt keine Maßnahmen im Hinblick auf die Annäherung von Blackstone zu ergreifen".

Schwierige Lage

Für den Hipgnosis Songs Fund könnte eine Übernahme die Rettung aus einer schwierigen Lage sein. Wegen unzureichendem Kapital und wachsender Verschuldung geriet der HSF in finanzielle Schieflage. Im Oktober 2023 stimmten die Aktionäre gegen die Fortführung von Hipgnosis als Investmentfonds. Das Unternehmen beschloss anschließend, seinen Vorstand neu zu besetzen und alternative Geschäftspläne vorzuschlagen.

Hipgnosis sah sich bereits im Dezember dazu gezwungen, etwa 20.000 Musikstücke für 23,1 Millionen Dollar zu verkaufen, um seine Schulden zu begleichen. Schließlich leitete Hipgnosis eine strategische Überprüfung ein, um seine Geschäftsoptionen, einschließlich eines möglichen Verkaufs, zu bewerten.

Die unabhängige Untersuchung resultierte in einem vernichtenden Urteil, das dem Hipgnosis Song Management schweres Fehlmanagement vorwirft. Die Vorgehensweise des Managements resultierte für den Hipgnosis Song Fund unter anderem in übermäßigen Ausgaben und unzureichenden IT-Systemen zur Verwaltung von Songkatalogen.

Aktie im Höhenflug

Die mögliche Übernahme wäre ein rettendes Angebot. Die Aktien des Hipgnosis Songs Fund stiegen bereits nach der Bekanntgabe des Übernahmeangebots von Concord in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar um mehr als 30 Prozent.

Obwohl der Kurs gestiegen ist, liegt er immer noch weit unter den 1,49 Dollar, die der Hipgnosis Songs Fund auf seinem Höchststand im Jahr 2021 erreicht hatte.

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