Google wehrt sich nach Niederlage gegen Smart Speaker-Hersteller Sonos mit weiteren Patentklagen

Der Tech-Riese Google holt nach einer verlorenen Runde im Patentstreit mit dem Lautsprecher-Anbieter Sonos zum Gegenschlag aus: Google wirft Sonos vor, diverse Patente im Bereich der Stimmerkennung verletzt zu haben.

Google reichte im Patentstreit mit dem Hersteller von drahtlosen Lautsprecher-Systemen, Sonos, zwei neue Klagen gegen das Unternehmen ein: Google wirft Sonos vor, sieben weitere Patente verletzt zu haben, darunter Patente zur Erkennung von Keywords, zur Reaktion der Drahtlos-Lautsprecher auf bestimmte Spracheingaben, und zum Prozess des kabellosen Aufladens.

Erste Niederlage

Googles Klagen gegen Sonos folgen auf eine Niederlage des Suchmaschinen-Anbieters vor Gericht. Anfang 2022 konnte sich Sonos in einem Patentverfahren bei der US-Handelskommission ITC durchsetzen: Sonos hatte hier Google vorgeworfen, insgesamt fünf Patente verletzt zu haben – und konnte letztendlich ein Importverbot für Netzwerk-Lautsprecher von Google in den USA erwirken. 

Google reagierte auf das Verbot, indem der Suchmaschinen-Riese die von dem Gericht als von Sonos patentierten Technologien aus den entsprechenden Lautsprechern entfernte. So konnten diese dennoch importiert und verkauft werden – jedoch ohne Features wie z.B. eine gemeinsame Lautstärkeregelung für mehrere Speaker. 

Gegenschlag

Eddie Lazarus, Rechtsreferent bei Sonos, bezeichnete die Gegenklagen von Google als "Einschüchterungstaktik": Der Tech-Riese wolle Sonos dafür abstrafen, sich gegen die "monopolistischen Praktiken" des Unternehmens gewehrt zu haben, sowie gegen deren Forderung, dass Google endlich faire Tantiemen für die Nutzung von fremden Patenten zahlen solle. 

José Castañeda, Sprecher von Google, entgegnete, dass es sich bei den Klagen von Sonos um eine agressive und irreführende Kampagne gegen die Produkte von Google handele, die letztendlich zu Lasten der gemeinsamen Kunden der beiden Unternehmen gehe. 

Alles Berechnung?

Tatsächlich hatten Google und Sonos vor dem Beginn der Rechtstreitigkeiten im Jahr 2020 gemeinsam an Smart Speaker-Technologien gearbeitet. Sonos hatte Google daraufhin vorgeworfen, die Kooperation auszunutzen, um Informationen über die von Sonos verwendeten Technologien zu erhalten und diese daraufhin in eigenen Produkten wie Home oder Chromecast zu verwenden. 

Google habe die eigenen Produkte daraufhin absichtlich unter dem Preis der Konkurrenzprodukte von Sonos verkauft. Die finanziellen Verluste durch diese Strategie seien laut Sonos wiederum durch das Mining von Nutzerdaten ausgeglichen worden.