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Unterstützung und Kritik

Neue KI-Musikerzeugungs-App Udio erhält ein 10 Mio. US-Dollar Investment

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 19.04.2024

künstliche intelligenz udio

Neue KI-Musikerzeugungs-App Udio erhält ein 10 Mio. US-Dollar Investment

Künstliche Intelligenz. © Possessed Photography via unsplash

Die kostenlose Beta-Version der neuen KI-Musikerstellungs-App Udio wurde Anfang April eingeführt und ermöglicht Nutzer*innen aus Textvorgaben Musik zu erstellen. Dabei können ein bestimmtes Thema, Genre oder andere Beschreibungen angeben werden. Die Investoren förderten die Veröffentlichung der App mit einem Betrag von 10 Millionen US-Dollar.

Zu den Hauptinvestoren der App zählen Andreessen Horowitz, eine private amerikanische Investmentfirma, Mike Krieger, Mitgründer von Instagram und Oriol Vinyals, Leiter der Abteilung Gemini bei Google. Entwickelt wurde die App von ehemaligen Forschern bei Google DeepMind.

Prinzipien der App

Die App erstellt durch Beschreibungen, zum Beispiel durch die Vorgabe eines bestimmten Genres oder einer Stimmung, ein entsprechendes Lied. Laut Udio generiert die App keine Lieder mit den Stimmen von spezifisch durch User genannten Sänger*innen, jedoch können Künstler*innen als Textvorschlag angegeben werden, die Udio durch entsprechende Genre-Tags ersetzt.

Die App erstellt die KI-Tracks in 32 Sekunden, wobei Nutzer*innen auch die Optionen haben, eigene Texte einzubauen, Remixe zu erstellen und Tracks oder bestimmte Abschnitte der Songs zu verlängern.

Kritische Stimmen

Die Veröffentlichung der Plattform unterstützten unter anderem Mike Krieger, der Co-Gründer von Instagram sowie der Sänger und Rapper Will.i.am und Produzent Tay Keith. Jedoch bleibt auch Kritik an der KI-Musik-App nicht aus. 

Der Start von Udio erfolgt in einer Zeit, in der die Musikbranche befürchtet, dass KI-generierte Tools und Musik die gesamte Musikindustrie auf den Kopf stellen könnten. Daher stellt sich auch bei Udio die Frage, ob zum Training des KI-Modells urheberrechtlich geschützte Musik verwendet wurde.

Das Rolling Stone Magazin äußerte sich kritisch:

"Obwohl keines der beiden Unternehmen dies direkt bestätigt oder dementiert, gibt es gute Gründe für die Annahme, dass sowohl Udio als auch [die konkurrierende Plattform] Suno ohne Erlaubnis auf urheberrechtlich geschützte Musik trainiert wurden."

Eine direkte Antwort bezüglich des Trainings des KI-Modells lieferte Udio nicht. Music Business Worldwide Autor Ed Newton-Rex stieß im Selbstexperiment jedoch auf verblüffende Ähnlichkeiten zwischen von der KI-Plattform generierten Tracks und lizenzierter Musik, wie etwa "Dancing Queen" von Abba.

Udio als Verbündeter der Artists?

Laut Music Worldwide Business äußert sich David Ding, CEO von Udio, hingegen lediglich folgendermaßen:

"In jeder Phase der Entwicklung haben wir mit Leuten aus der Branche darüber gesprochen, wie wir diese Technologie so auf den Markt bringen können, dass sowohl Künstler*innen als auch Musiker*innen davon profitieren."

Darüber hinaus soll sich Udio Feedback von einigen der erfolgreichsten Künstler*innen und Musikproduzenten*innen wie will.i.am, Common und Tay Keith eingeholt haben. 

Will.i.am postete folgende Worte in Bezug zu der Veröffentlichung der App auf X (früher Twitter):

"Die beste Technik der Welt! Und das Unternehmen zielt wirklich darauf ab, ein Verbündeter für Kreative und Künstler zu sein".

Wie genau aber Artists von der KI-App profitieren sollen, geht aus diesen Statements nicht hervor.

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