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Nach AI-generierter Tupac Stimme

OpenAI nutzte Scarlett Johanssons Stimme anscheinend ohne Erlaubnis

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 23.05.2024

künstliche intelligenz

OpenAI nutzte Scarlett Johanssons Stimme anscheinend ohne Erlaubnis

Scarlett Johansson bei der San Diego Comic-Con im Jahr 2019. © Gage Skidmore CC-by 2.0

Die US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin Scarlett Johansson wirft OpenAI vor, ihre Stimme unerlaubt für die Plattform ChatGPT genutzt zu haben. Nun fordert sie strengere Gesetze für KI-Plattformen, um Kreative vor Diebstahl ihrer Kunst und Identität zu schützen.

Vor Kurzem veröffentlichte Johansson ein Statement in der New York Times. Darin schildert sie, dass OpenAI-CEO Sam Altman sie ursprünglich als Stimme des neuen ChatGPT-Systems 4.0 anheuern wollte.

Altman wollte damit Verbraucher*innen helfen, den Wandel in Bezug auf Menschen und KI zu bewältigen. Johansson lehnte das Angebot aber "aus persönlichen Gründen" ab.

Wenige Monate später

Als die fünf Stimmoptionen wenige Monate veröffentlicht wurden, befand sich darunter auch die Stimmoption "Sky". Johanson, Freunde, Verwandte und die Öffentlichkeit bemerkten schnell die Ähnlichkeit der KI-Stimme mit ihrer eigenen Stimme.

Als sie das festgestellt habe, sei sie "schockiert, verärgert und ungläubig" gewesen, da sie das Angebot doch abgelehnt habe. Sie vermutet, ihr Stimme sei ohne ihre Zustimmung genutzt wurden.

Abgesehen von der Ähnlichkeit gibt es zudem weitere Indizen, dass Johanssons Vermutung nicht ganz unbegründet ist. Altman postete anlässlich der Vorstellung der KI-Stimme zudem das Wort "Her" und bezog sich damit offenbar auf den Film "Her" aus dem Jahr 2013, in dem Johansson einer virtuellen Assistentin ihre Stimme leiht.

Johansson fordert Klarheit

Scarlett Johansson hat bereits einen Rechtsbeistand eingeschaltet. Sie fordert OpenAI dazu auf, "den genauen Prozess darzulegen, mit dem das Unternehmen die Sky-Stimme erstellt hat." Johansson erklärt dazu:

"Zwei Tage bevor die ChatGPT 4.0-Demo veröffentlicht wurde, kontaktierte Herr Altman meinen Agenten und bat mich, es mir noch einmal zu überlegen. Bevor wir Kontakt aufnehmen konnten, war das System draußen".

Johansson setzt sich nun für den Schutz von Künstler*innen ein: 

"In einer Zeit, in der wir uns alle mit Deepfakes und dem Schutz unseres eigenen Bildes, unserer eigenen Arbeit und unserer eigenen Identität auseinandersetzen, glaube ich, dass dies Fragen sind, die absolute Klarheit verdienen. Ich freue mich auf eine Lösung in Form von Transparenz und der Verabschiedung geeigneter Gesetze, um sicherzustellen, dass die Rechte des Einzelnen geschützt werden".

OpenAI entfernt Stimme

Laut Complete Music Update widerspricht OpenAI zwar den Vorwürfen, entfernte jedoch die Stimme von der Plattform und entschuldigte sich bei der Schauspielerin. "Jede der Stimmen – Breeze, Cove, Ember, Juniper und Sky – wurde von Sprecher*innen eingesprochen, mit denen wir bei der Erstellung zusammengearbeitet haben", so OpenAI. 

Die Namen der Sprecher*innen könnte OpenAI jedoch aufgrund von Privatsphäre-Bedenken nicht veröffentlichen.

Nicht der einzige Fall

Die unerlaubte Nutzung prominenter Stimmen wächst sich zu einem immer größeren Problem aus.

Letztens entfernte Rapper Drake aufgrund rechtlicher Drohungen seinen Disstrack "Taylor Made Freestyle" von Instagram und X. Dieser hatte die KI-generierte Stimme des verstorbenen Rappers Tupac Shakur genutzt.

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