Didi Beck

Da muss die Welt stillstehen, dass der feine Herr Didi Beck mal anfängt loszulaufen.
Bisher wohl hauptsächlich als der Bass-Maniac der Rockabilly-Legende Boppin#B wahrgenommen, legt er nun urplötzlich ein ganzes eigenes Album vor, 'Ultrafetter Bass’ betitelt.
Das mit dem Bass passt ja auch irgendwie, aber tatsächlich geht es bei den 13 komplett von ihm geschriebenen Titeln darum gar nicht vordergründig. Deutschsprachiger Rock'n'Roll und Rockabilly, großartiges Songwriting und vor allem Texte, die die ewigen Klischees, die in diesem Genre gerne gepflegt werden, einfach auslassen oder elegant umschiffen. Man merkt Didi an, dass er genau darauf sehr viel Wert gelegt hat. Selbstreflektierend wie im Titelsong 'Ultrafetter Bass', ironische Zwiesprache mit dem eigenen Körper bei 'Nur noch 'ne Kip (...) Mehr anzeigenpe, 'n Schnaps und 'n Bier', oder auch augenzwinkernde Ausflüge in dunklere Gefilde wie in 'Vollmond' oder 'Die Glut'.
Die Musik steht dem Ganzen in Nichts nach, überraschend abwechslungsreich, die Grenzen des Genres auslotend, und mit offensichtlichem Spaß gespielt und produziert.
Klugerweise hat sich Didi mit Adriano BaTolba und Pomez diLorenzo zwei bekannte Rock'n'Roll-Wiederholungstäter als Produzenten und Mitmusiker (vor allem an den Gitarren) mit an Bord geholt.
Definitiv eine kluge Entscheidung, denn die druckvolle Produktion steht dem Album 'Ultrafetter Bass' wirklich gut zu Gesicht.
An den Drums übrigens der kongeniale Live-Tontechniker von Boppin'B, Manu Stein, der die schwer groovende Rhythmussektion komplettiert.
’Ultrafetter Bass' ist ganz sicherlich eine der Überraschungen 2023, sehr frisch und anders, und trotzdem durch und durch Rock'n'Roll. Weniger anzeigen