frisbee soda

Das Auf und Ab ist besungen, die Hybris ist beschrieben, die Gitarren hängen klitschnass auf der Leine, alles kommt und geht, für ein paar Sekunden, und was bleibt, tja, was bleibt eigentlich übrig, wenn doch schon alles verteilt ist, die Katalognummern sich überschlagen und alles tausendfach durchredet ist? Diese Band vielleicht, die dich mitnimmt, bis zur nächsten Ecke mindestens, aber spätestens dann willst du eh nicht mehr nach Hause. Und derjenige, der jetzt als erster nach Kategorien fragt, wird gerne auch noch mit in den Arm genommen.

Was auf dem Blatt noch nach zwei Gitarren, einem Bass, Schlagzeug und Gesang aussieht, fühlt sich in Wirklichkeit an wie die schlafloseste Woche deines Lebens, weil du nur an die Schläfe des Menschen denken konntest, den du liebst. Oder wie der Hals, (...) Mehr anzeigender vor lauter Seufzen heiser ist; wie der verspannte Nacken vom Schulterzucken über die Blässe der Tage oder wie der aus lauter Übermut verkippte Slibowitz, den man sich für hellere Tage aufgehoben hatte. Der Wahnsinn braucht nun mal laute Wände, der Stillstand die Bewegung, die Sicht ins Weite verdammtnochmal irgendwas in Richtung Dur, nur nicht zu süßlich, das ist nun wirklich nicht die Sache einer Band, die sich seit 2007 aufmacht, der Postmoderne aus den Achteln zu helfen.

Und mittendrin Hendrik Schenks Texte, die das alles zusammenhalten und gleichzeitig den Horizont von hinten aufrollen, den Kopf nach hinten kippen lassen, um dich gleich wieder dort aufzufangen, wo’s interessant wird: Die Beck’sche Risikosoziologie klemmt sich Tom Sawyer unter den Arm, Arnold Böcklin webt sich in den Fieberwahnsinn und dazwischen machen Sätze wie „…endlich wieder obenauf, drei Nächte durchgeschlafen, ein wirklich sonniges Gefühl…“ klar, wie klar doch eigentlich alles ist. „Ich kenne nichts, was so ist. Obwohl doch alles klar ist. Das ist unglaublich gut.“ Wer nicht kommt, wird abgeholt. Weniger anzeigen