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Geniale Nutzung der Elektrizität

Aus dem t.blog: Wer hat die E-Gitarre erfunden?

News von Musikhaus Thomann
veröffentlicht am 10.06.2022 | Gesponserter Inhalt

thomann

Aus dem t.blog: Wer hat die E-Gitarre erfunden?

© Sigfrid Lundberg auf Flickr (https://flic.kr/p/kEYSsf) / Lizenz: CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/)

Leo Fender und Les Paul sind heutzutage für die Erfindung der E-Gitarre bekannt. Doch haben sie die E-Gitarre wirklich erfunden oder reicht die Entwicklungsphase weiter in die Vergangenheit, als wir denken? Der t.blog von Thomann deckt auf!

Wollen wir eine Antwort darauf finden und geben, wer die E-Gitarre erfunden hat, kommen wir zwar immer wieder an den Ausgangspunkt, an dem die traditionellen Wettbewerber Leo Fender und Les Paul, die die heutzutage legendären und noch immer aktuellen Modelle als Blaupausen für nahezu alles, was danach kommen wollte, in der Instrumentengeschichte manifestierten.

Aber haben sie die E-Gitarre wirklich erfunden? Der Versuch einer verblüffenden Antwort.

Es war kein genialer Gedankenblitz einer einzigen Erfindung

Die Erfindung der E-Gitarre war nicht einfach das Ereignis eines genialen Gedankenblitzes. Vielmehr war sie die Quintessenz aus zahlreichen vorherigen Entdeckungen und Tüfteleien, die sich aus unserer heutigen Perspektive nach mehr als acht Dekaden nur schwer detailliert einordnen lassen.

Soviel ist aber mal klar: Unsere allgemeine Sichtweise auf die Zeit der Pioniere der E-Gitarre dürfen wir durchaus überdenken.

Induktion als Basis aller elektromagnetischer Tonabnehmer

Das eigentliche Herzstück der E-Gitarre ist das Prinzip der Induktion als physikalische Basis für die Funktionalität der Tonabnehmer. E-Gitarren sind mit einem oder mehreren Pickups bestückt. Bei diesen Tonabnehmern handelt es sich in der Regel um eine Spule aus Kupferdraht, die um einen Magneten gewickelt ist.

Schwingen die Saiten in der Nähe des Tonabnehmers, wird im Kupferdraht aufgrund der Induktion ein elektromagnetisches Signal erzeugt. Das allerdings ist keine Erfindung aus den 1940er-Jahren. Ganz im Gegenteil:

Michael Faraday legte den Grundstein für die E-Gitarre bereits im Jahr 1831

Bereits 1820 bemerkte der dänische Physiker Hans Christian Ørsted in einem Versuch, dass eine Magnetnadel in der Nähe eines elektrischen Leiters abgelenkt wird, sobald man den Strom einschaltet. 

eiterentwickelt wurden die Versuche vom französischen Mathematiker André Marie Ampère, dem Begründer der Elektrodynamik, und im Jahr 1831 vom britischen Naturforscher und Experimental-Physiker Michael Faraday – ja, das ist der mit dem Blitz und dem Käfig – mit seinen Entdeckung der elektromagnetischen Induktion. Ohne seine Definition dieser elektromagnetischen Induktion wären Tonabnehmer in der heutigen Form undenkbar.

Martins bahnbrechende Entwicklung der Stahlsaitengitarre

Christian Frederick Martin wiederum hat nie eine E-Gitarre gebaut, dennoch ist der Name untrennbar mit der Geschichte der E-Gitarre verbunden. Seine herausragende Leistung war es, seine Instrumente mit Metallsaiten spielbar zu machen.

Der Ansatz war nicht auf die Entwicklung der elektrischen Gitarre ausgerichtet, doch ohne Metallsaiten hätte die induktionsbasierte Tonabnahme der nachfolgenden Tüftler nicht funktioniert. Heute gibt es immer noch die von Martin gegründete Firma – Martin Guitars.

Basis der Tonübertragung waren Phonographen, Telefon und Co.

Allerdings muss man sagen, dass die elektrifizierten Instrumente auch Jahrzehnte danach noch keine signifikante Rolle spielten. Vielmehr waren es ganze Legionen von Hobbybastlern, die Kommunikationsgeräte wie den Phonographen, das Radio oder das Telefon sezierten, um daraus Neues und vor allem neue Verwendungszwecke entstehen zu lassen.

Diejenigen, die sich um die Elektrifizierung von Musikinstrumenten kümmerten, waren verschwindend gering. Vielmehr ging es um die technische Übertragung von menschlicher Kommunikation, mit der die Tüftler in ihren Garagen bereits vor 1900 experimentierten.

Man wollte eigentlich nur zeigen, wozu Elektrizität imstande ist

Tatsächlich hatten nicht etwa die Musiker die Idee eines elektrifizierten Instrumentes. Vielmehr entstand die elektrische Klangerzeugung aus einer technisch-spielerischen Idee. Die ersten E-Gitarren entstanden nicht aus dem Musiker- und Erfinderwunsch nach mehr Lautstärke, besserem Klang oder optimierten Einsatzmöglichkeiten.

Es ging um die Faszination der Elektrizität; die Hersteller wollten zeigen, was für coole Dinge mit Elektrizität möglich sind. Und dazu gehörte eben auch die schallerzeugende Induktion und in der Folge die Herstellung von elektromagnetischen Tonabnehmern. Wohlgemerkt, wir bewegen uns noch in der Zeit vor 1900. Weder Leo Fender noch Les Paul oder Orville Gibson waren zu diesem Zeitpunkt überhaupt geboren.

Erste E-Gitarre von Beauchamp war mit Plattenspieler-Tonabnehmer bestückt

Die Musikquelle Nummer eins war damals das Grammophon, und das ließ durchaus Entfaltungsfreiraum für neue Anwendungen. 1926 versuchten die Dobyera-Brüder in Kooperation mit dem Texaner George Beauchamp das Prinzip, mit dem die Schelllackplatten zum Klingen gebracht wurden, für ein rein akustisches System zu adaptieren. Es entstand die Metallgitarre, die Dobro.

Dem findigen Beauchamp genügte das nicht; vielmehr experimentierte er mit Spulen und Magneten. Er befestigte den aus einer Spule und einem Permanent-Magneten bestehenden Tonabnehmer eines Plattenspielers an einer Gitarre. Die eigentlich erste E-Gitarre erblickte das Licht der Welt, wenngleich wenig beachtet. Und es handelte sich noch nicht um Solid-Body-Gitarren.

Der Goldgräbergeist hatte um 1930 die Musiker erreicht

Der Goldgräbergeist hatte nun auch die Instrumentenbauer und Musiker erreicht. Lediglich zwei Jahre später wurde der Stromberg Electro angekündigt, ein elektrisch betriebenes Gerät, das "eine Erhöhung der Lautstärke erzeugt".

Spätestens ab dem Zeitpunkt ging es nun doch um Lautstärke, Durchsetzungsfähigkeit und Sound. Trotz der visionären Entwicklung war Stromberg, der Pionier einer neuen Ära, bereits 1930 wieder wie vom Erdboden verschluckt.

Klanghafte Namen, die noch heute den Markt prägen

Es folgten weitere noch heutzutage äußerst klanghafte Namen, so etwa in den 1930er Jahren die Ro-Rat-In Company, die später zu Rickenbacker wurde, oder Lloyd Roar, der seit den 20er-Jahren an der Entwicklung seines eigenen Tobabnehmers arbeitete.

Die erste E-Gitarre von Lloyd Roars Firma Vivi-Tone wurde bereits 1932 gebaut. Das Instrument war spielbar und konnte kommerziell gekauft werden. Dennoch konnte es sich nicht durchsetzen, die Tonabnahme entsprach auch nicht wirklich der heutzutage genutzten elektromagnetischen Induktion. Das Instrument klang dünn.

Erfindung der E-Gitarre: Herausragende Leistung der Garagenpioniere war die technische Synergie

Möge man das richtig verstehen. Die herausragende Leistung der Instrumentenhersteller war es offensichtlich, bereits vorhandene Technologie erstens zu optimieren und zweitens in E-Gitarren zu verbauen.

Gegen 1950 kam mit der Telecaster die erste Fender E-Gitarre auf den Markt, wenig später gefolgt von der Stratocaster. 1952 wurden mit der Les Paul die erste Solid-Body-Gitarre von Gibson gebaut, damals allerdings noch mit P90 Singlecoil-Pickups bestückt.

Was allerdings keinesfalls zu unterschätzen ist: Fender und Gibson waren die ersten Hersteller, die es zu nennenswerten Serienproduktionen schafften und sich damit echten Kultstatus sicher konnten.

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