Nach 38 Jahren
Das Musikmagazin SPEX wird eingestellt und veröffentlicht Ende 2018 seine letzte Ausgabe
© SPEX
Hauptgrund für die Aufgabe der SPEX seien laut Chefredakteur Daniel Gerhardt die zunehmend schwierigeren finanziellen Bedingungen des Print-Sektors, insbesondere der seit Jahren rückläufige Anzeigenmarkt.
Doch auch die Leserschaft habe sich verändert, schreibt Gerhardt. Das Internet ermögliche es jedem Menschen gleichermaßen, auf neue Musik, Bücher, Filme oder Kunstwerke zuzugreifen. Der Popjournalist werde in seiner Rolle als "Gatekeeper", also als derjenige, der für seine Leser eine Auswahl aus dem medialen (Über-)Angebot trifft, nicht mehr benötigt.
Zeitenwende
Die SPEX habe diese Entwicklung – die Abkehr vom selbstherrlichen Popkritiker – nach Gerhardt stets begrüßt; und das, obwohl die Zeitschrift zu Beginn gerade durch ihre Fähigkeit herausstach, frühzeitig Trends zu erkennen, Diskurse über Pop-Phänomene zu eröffnen und Themen in den Mainstream zu heben.
Gegen Ende richtete sich der Fokus der SPEX stärker auf das Spannungsfeld zwischen Pop und Gesellschaft. Jedoch half auch diese Neuausrichtung offenbar nicht gegen die sinkenden Verkaufs- und Abonnementzahlen.
So ereilt die Spex das gleiche Schicksal wie bereits die Intro und die Groove. Auch diese beiden Zeitschriften wurden aufgrund der Entwicklungen im Print-Markt eingestellt.
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