Dem Hamburger Musikclub Molotow droht (schon wieder!) das Aus

Nach nur zehn Jahren am neuen Standort am Nobistor steht der Hamburger Musicclub Molotow erneut vor dem Aus. Der Vermieter Marn Objektmanagement will dort ein Hotel errichten.

Kurz vor Weihnachten ereilte die Betreiber des Molotows die schlechte Nachricht. Der Vermieter Marn Objektmanagement hat den Mietvertrag des Musikclubs zum 30. Juni 2024 gekündigt. "Investor und Stadt wollen an der Stelle ein Hotel", heißt von Seiten des Molotows.

Auf der Homepage von Marn Objektmanagement kann man schon jetzt die ausgesuchte Hässlichkeit des neuen "Boutique Hotels" in Form eines Entwurfs bewundern.

Wie die Henne auf dem Ei

Für die Betreiber des Molotows ist diese Nachricht besonders bitter, mussten sie doch 2014 ihre Räumlichkeiten in den inzwischen abgerissenen Esso-Häusern am Spielbudenplatz räumen. Dort hat sich aber seitdem nichts getan, wie die Betreiber auf Facebook feststellen:

"Mit dem Neubau des Paloma Viertels an unserem alten Standort in den Essohäusern, in den wir schon vor mehreren Jahren hätten zurück kehren sollen, wurde bisher noch nicht einmal begonnen. Der Investor Bayerische Hausbau Teil der Schörghuber Gruppe lässt das Grundstück seit 10 Jahren brach liegen."

Das offizielle Motto der Bayerischen Hausbau lautet übrigens: "Werte, die bleiben." 

Die Politik ist gefragt

Politik und Verwaltung der Hansestadt, die sich gerne mit ihrer Musikszene schmückt, sind aufgerufen schnellstmöglich einen Ersatzstandort für das Molotow auf der Reeperbahn oder der unmittelbaren Nähe zu finden. Schon jetzt ist klar, dass das nicht leicht werden wird.

Dieser Vorgang unterstreicht auch, wie wichtig ist, die von der LiveKomm immer wieder ins Spiel gebrachten Schutzmaßnahmen für Clubs umzusetzen. Dazu gehört eben auch, Investoren und Kommunen zu verpflichten, bestehende Clubs möglichst zu erhalten oder (sofern das nicht möglich ist) für Ersatzstandorte zu sorgen.