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Neil Youngs Pono Player kommt in den Handel

Die Relevanz des Sounds: Wie wichtig ist euch eine hohe Klangqualität?

Spezial/Schwerpunkt von Backstage PRO
veröffentlicht am 20.01.2015

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Die Relevanz des Sounds: Wie wichtig ist euch eine hohe Klangqualität?

Neil Youngs Musik-Player ist bald erhältlich. © Pono

Apples iPod Classic ist ein Auslaufmodell. Im Zeitalter der universal einsatzbaren Smartphones überrascht das nicht. Doch bald wird ein neuer Musikplayer zu haben sein, der vor allem mit einem Argument punkten will: Seiner Soundqualität. Kann das funktionieren?

Im ersten Quartal dieses Jahres wird es soweit sein: Der "Pono Player" wird zum realen Produkt und im Handel erhältlich sein. Rocklegende Neil Young hat also erfolgreich für bessere Tonqualität bei Musikplayern gekämpft, indem er dem Pono Player über ein Crowdfunding, das etwa 6,2 Millionen Dollar erzielen konnte, seinen Weg in die Realität ebnete.

Ponos Werbegrafik zur Soundqualität

Ponos Werbegrafik zur Soundqualität

Der Player selbst soll 399 Dollar kosten. Der 69-jährige Young ist der Chef des gesamten zugehörigen Pono-Universums (www.mypono.com), das neben der Hardware auch einen Download-Musikstore und eine App umfasst.

Das Markenversprechen, das Musikhörer zum Kauf verleiten soll, lautet vor allem anderen: Mit diesem Abspielgerät könne man Musik in besonders guter Qualität erleben. Dafür wird auf das verlustfreie Format FLAC gesetzt. Wie die abgebildete Werbegrafik zeigt, kann man damit in der Tat eine herausragende Datenqualität erreichen. Natürlich muss schon das Ausgangsmaterial von besonders hoher Güte sein, damit diese auch beim Klang zum Tragen kommt. Um da ran zu kommen, hat man bei Pono offenbar spezielle Vertriebsvereinbarungen mit den Labels getroffen.

Problembehaftetes Nischenprodukt oder Must Have?

Mit seiner mitgelieferten microSD-Karte bietet der Pono eine Speicherkapazität von 128 GB. Während die FLAC-Dateien potenziell zwar besser klingen, sind sie logischerweise aber auch deutlich größer als in üblicher Datenrate komprimierte MP3-Files. Das schränkt die Kapazität des Players ein und macht weitere Angebote wie einen eventuell von den Kunden erwünschten Streaming-Dienst zur Herausforderung. Umstritten ist auch, wie wahrnehmbar der Unterschied zwischen Aufnahmen mit 16 bit/44.1 kHz und 24 bit/192 kHz wirklich ist.

Den Crowdfundern schien das kein gewichtiger Nachteil zu sein. Aber ist Neil Youngs Player aufgrund der genannten Einschränkungen und dem doch relativ stolzen Preis nicht dennoch dazu verdammt, nur für einen Nischenmarkt relevant zu sein? Noch zählt Pono zum Beispiel unter 50.000 Likes bei Facebook.

Der Markt für Musikabspielgeräte hat schließlich schon viel kommen und wieder gehen sehen. Grammophon, Tonband, Vinyl, CD, Walkman, DAT, MP3-Player… Zuletzt schienen insbesondere die mobilen Musikplayer den Rückzug antreten zu müssen, was unter anderem der Verbreitung der Smartphones und den Streaming-Angeboten geschuldet ist.

Eure Meinung

Können Geräte wie der Pono Player hier nochmal für einen Turn sorgen? Welche Relevanz misst du dieser Entwicklung zu? Wie wichtig ist Klangqualität für Otto Normalhörer? Wie wichtig ist der sound of music für dich als Musiker?

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