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Sieben Erfolgsfaktoren, die sich jeder Musiker von Lady Gaga abschauen sollte…

Tipps für Musiker und Bands von Theo Müller
veröffentlicht am 07.04.2015

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Sieben Erfolgsfaktoren, die sich jeder Musiker von Lady Gaga abschauen sollte…

Lady Gaga (Pressefoto, 2014). © Inez and Vinoodh Photo

Was macht Lady Gaga eigentlich so erfolgreich und was kann jeder Newcomer von ihr lernen? Hier erfährst du es!

Lady Gaga - der vielleicht letzte große Popstar, eine Stilikone, eine Feme Fatale und ein Phänomen der Popmusik. Doch vor allem steht sie auch für knallharte Arbeit und Talent.

1. Sei ein super Musiker!

Auch wenn es bei all dem Glamour und Trouble um Lady Gaga gar nicht so richtig auffällt, Lady Gaga ist vor allem eine sehr gute Musikerin. Schon in jungen Jahren fing sie an Klavier zu spielen und auf der Highschool bei Musicals Rollen zu übernehmen. Mit 17 begann sie ein Musikstudium. Früh übt sich eben.

Neben ihren musikalischen Talenten feilte Lady Gaga vor allem an den Fähigkeiten als Songwriterin. Als solche arbeitete sie vor ihrem großem Durchbruch, unter anderen für die Pussycat Dolls.

Die Mischung aus exzellentem Songwriting und höchsten musikalischen Fähigkeiten sind eine unschlagbare Mischung, vor allem wenn du, wie Lady Gaga, die volle Kontrolle über deine Musik haben willst. Also ab in den Proberaum, in die Musikschule und auf ein Songwriter-Seminar!

2. Sammle Erfahrung bei unzähligen Aufritten!

Eine gute Bühnenpräsenz ist wichtig, klaro. Doch um diese zu besitzen, braucht es vor allem eins: Erfahrung. Diese wirst du nur sammeln, wenn du unglaublich viel live spielst. Da ist es auch egal, ob du im Jugendzentrum nur vor zehn Leuten spielst. Wenn du es schaffst, diese zehn Leute zu begeistern, dann bist du eine echte Rampensau. Vor zehntausend Leuten schaffst du es dann allemal.

Diesen oft unangenehmen und steinigen Weg ist auch Lady Gaga gegangen, die allen möglichen kleinen Bars und Kaschemmen aufgetreten ist, bevor es mit ihrer Karriere richtig los ging. Also nimm jeden Auftritt mit, den du bekommen kannst und setze dir das Ziel mit jedem Auftritt besser zu werden und mehr Menschen für dich und deine Musik zu begeistern.

3. Lass dich auf musikalische Experimente ein!

Lady Gaga hat ihren eigenen Sound, das ist klar. Aber was sie vor allem hat, sind unzählige Gastbeiträge mit anderen Musikern. Und die sind bunt gemischt.

Egal ob Jazz mit Tony Bennet, Rock mit den Rolling Stones oder im Duett mit Elton John…: Lady Gaga ist für fast jedes Genre offen und sich für kein Experiment zu schade.

Also definiere deinen eigenen unverwechselbaren Sound, aber schaue auch immer über deinen eigenen Tellerrand hinaus um mehr Erfahrungen zu sammeln und vielleicht etwas wirklich neues zu schaffen!

4. Sei sexy!

Stadtpark Hamburg, 2009. Foto: Holger Nassenstein

Stadtpark Hamburg, 2009. Foto: Holger Nassenstein

Jetzt mal ganz nüchtern betrachtet, eigentlich ist Lady Gaga nicht das klassische Topmodel, bei dem optisch alles perfekt ist. Ist sie dennoch sexy? Aber Hallo! Hinter ihrer Sexiness steht – mal wieder – vor allem eins: harte Arbeit und professionelle Helfer im Hintergrund.

Machen wir uns mal nichts vor, gutes Aussehen hat noch keinem geschadet. Dass du im Musikgeschäft auch auf visueller Ebene überzeugen musst, ist auch nichts neues. Dabei ist es egal, ob du nun putzigen Teeniepop oder krachigen Deathmetal machst, wenn du nach etwas aussiehst wird dich das voran bringen. „Nach etwas aussehen“ ist hier natürlich eine recht subjektive und vor allem eine von den Zielgruppen abhängige Sache. Aber eine unattraktive und vielleicht sogar gewöhnliche bis langweilige Optik wird dich schnell im ewigen Nichts der Popwelt verschwinden lasen.

Letztendlich gibt es im Pop-Musikgeschäft nur drei erfolgreiche Möglichkeiten mit seinem Aussehen umzugehen:

A. Du bist so hässlich, dass alle Stylisten und Personal Choaches dieser Welt eh nichts mehr retten können? Dann musst du deine Hässlichkeit eben zur Kunst stilisieren. Lemmy Kilmister von Motörhead ist da wohl das beste Beispiel.

B. Du setzt dir eine Maske auf, so dass niemand erkennt wie langweilig oder mies du aussiehst. Bei Sido hat das am Anfang seiner Karriere gut funktioniert, um den eher durchschnittlich bis brav aussehen Jungen als den bösen Straßenrapper zu verkaufen. Bei Cro scheint das ähnlich zu sein, nur eben genau anders herum. Metal-Acts wie Slipknot und Lordi funktionieren ebenso. In Genres außerhalb von Metal und HipHop könnte es aber eher schwer werden mit dem Maskenkonzept.

C. Du machst es wie Lady Gaga und wirst eine geile Sau! Wer schon ein paar gute Gene hat, darf sich bei seinen Eltern bedanken und hat es da ein bisschen leichter. Um den regelmäßigen Besuch eines Fitnessstudios, Stilberatung und Zusammenarbeit mit Leuten, die sich besser mit dem „gut aussehen“ auskennen, als du, wirst du aber in keinem Fall herum kommen.

Es muss nicht gleich der überbezahlte Personal Coach oder die Styling-Agentur sein, sicher gibt es in deinem Umfeld den einen oder anderen, der sich ein wenig mit Sport und Fitness auskennt und sicher auch jemanden, der weiß welche Frisuren und Klamotten dir stehen. Frag diese Menschen!

5. Falle auf!

Nur gutes Aussehen und eingängige Musik werden nicht reichen, um wirklich erfolgreich zu sein. In der unzähligen Masse an Band und Acts, die irgendwie so ähnliche Musik wie du machen und irgendwie so ähnlich wie du aussehen, wirst du ganz schnell untergehen.

Lady Gaga

Lady Gaga, © Universal Music

Die optische Inszenierung und der eigene Look von Lady Gaga sprechen Bände. Wer ein Video oder einen Auftritt von ihr gesehen hat, wird sie immer wieder erkennen, da ihr spezieller Stil glasklar heraussticht.

Gerade in diesem Punkt kannst du dir so richtig was von Lady Gaga abschauen. Besonders interessant ist der Fakt, dass sie ihren Look vollkommen selbst in der Hand hat. Ihre Kostüme entwirft sie teils selbst, meist aber mit einem eigenen Kreativteam, dem sogenannten "House Of GaGa", bestehend aus Stylisten, bekannten Designern und Friseuren.

Da ist es jetzt an dir, einen passenden Look, der dein Image und deine Musik verkörpert, zu finden und der trotzdem etwas eigenes und vor allem auffallendes darstellt. Lass dir auch hier helfen. Jemand extermes kann so etwas viel besser bewerten. Die wichtigste Regel beim eigenen Look: Der EIGENE Look. Gibt es schon andere Acts, die so aussehen? Dann denk dir was neues aus!

Lady Gaga hat beispielhaft bewiesen, wie man mit bestimmten Markenzeichen auffallen kann. So waren vor allem am Anfang ihrer Kariere fehlende Hosen eins ihrer Markenzeichen. Egal wo sie zu sehen war, sie hatte nichts bis wenig an den Beinen. Auch trug sie immer irrwitzig hohe Schuhe. Dummerweise führte dieser eher ungesunde Look zu einer Operation an ihrer Hüfte. Danach war Lady Gaga in einem auffallenden goldenen Rollstuhl unterwegs und bewies selbst hier, dass man wirklich immer auffallen kann und allein durch sein optisches Erscheinungsbild zum Thema werden kann.

6. Liebe deine Fans!

Lady Gaga nennt ihre Fans liebevoll „little monster“ und von ihrer Art der Fanpflege kannst du dir viel abschauen.

Der abgehobene und unnahbare Superstar ist Out. Lady Gaga beweist dies indem sie ernsthaft mit den Fans über die Social Media Kanäle kommuniziert, ja sogar mit einigen telefoniert, sie mit auf die Bühne nimmt und vieles mehr.

Vergiss nie wer dich zum Star macht, nämlich deine Fans, und kümmere dich so gut es geht um sie. Deine Fans werden es dir danken und du wirst ihr Star werden.

7. Sorge für Diskussionen!

Die Leute wollen Gesprächsthemen haben. Da kann deine Musik noch so toll sein, du brauchst auch Geschichten ("Stories") dazu, über welche die Leute sich austauschen können.

Lady Gaga hat sich dieses Redebedürfnis in vielerlei Hinsicht zu Nütze gemacht. Über ihren auffälligen Kleidungsstil wurde hier ja schon einiges gesagt. Sowas zieht natürlich immer, über verrückte Klamotten redet jeder, egal ob es nur rumlästern oder ernstgemeinte Komplimente sind, Hauptsache die Leute reden.

Was Lady Gaga allerdings geschafft hat, ist durch ihre Optik für gesellschaftliche Diskussionen zu sorgen. Unter ihrem Alter Ego Jo Calderone tritt Lady Gaga gelegentlich als Mann auf. Transsexulität und eigentlich alles, was mit Männlein und Weiblein zu tun hat, ist immer noch ein großes gesellschaftliches Thema, das polarisiert und entsprechend für Diskussionsstoff sorgt.

Du musst jetzt nicht gleich dein Geschlecht wechseln, doch ein Gespür für gesellschaftliche Themen und die Fähigkeit diese auch in deinem Schaffen als Musiker einzusetzen, kannst du dir von Lady Gaga auf jeden Fall abschauen.

Euer Feedback

Wie du siehst, braucht's zum Erfolg als Musiker sehr viel mehr von dir als "nur" die tolle Musik. Lady Gaga ist ein tolles Lehrstück. Dein Feedback zu diesem Artikel und deine Tipps für die Community kannst du hier in den Kommentaren abgeben!

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