Songtradr entlässt 50% der Bandcamp-Mitarbeitenden

Erst vor wenigen Wochen übernahm die Musiklizenzierungs- und Vertriebsplattform Songtradr den Indie-Musikdienst Bandcamp von Epic Games. Jetzt entließ Songtradr etwa die Hälfte der Bandcamp-Mitarbeiter*innen.

Bereits kurz vor dem Verkauf gab der Videospielhersteller Epic Games die Entlassung von rund 16 Prozent seiner eigenen Belegschaft bekannt – das entspricht etwa 830 betroffenen Personen.

Zu hohe Kosten

Epic Games hatte seine Entscheidungen mit in den letzten Jahren gestiegenen Betriebskosten innerhalb des Unternehmens begründet.

Ähnlich sieht es nun bei Songtradr aus: Der Grund für die großflächigen Entlassungen von rund 50% der Bandcamp-Mitarbeiter*innen sei ebenfalls auf steigende Betriebskosten zurückzuführen.

Nötige Änderungen

Am Montag erklärte Songtradr in einem Statement gegenüber Metal Injection, diese Anpassungen seien erforderlich, um "ein nachhaltiges und gesundes Unternehmen zu gewährleisten, das seiner Gemeinschaft von Künstler*innen und Fans dienen kann".

"Nach einer umfassenden Evaluierung, die auch die Bedeutung der Rollen für einen reibungslosen Geschäftsbetrieb und bereits bestehende Funktionen bei Songtradr einschloss, haben 50% der Bandcamp-Mitarbeiter*innen Angebote angenommen, bei Songtradr einzusteigen. Diejenigen, die keine Angebote erhalten haben, werden von Epic eine Abfindung im Rahmen ihrer Entlassung erhalten [...]."

Die bestehenden Bandcamp-Dienste hingegen, möchte Songtradr in Zukunft beibehalten, einschließlich der ersten Umsatzbeteiligung für Künstler*innen, Bandcamp Fridays und Bandcamp Daily.

Gewerkschaft ohne Erfolg

Bereits Anfang des Jahres gründeten Bandcamp-Angestellte eine Gewerkschaft. Nachdem Epic Games intern bekannt gegeben hatte, dass nicht alle Mitarbeiter*innen von Songtradr übernommen werden würden, erstellte die Gewerkschaft im Vorfeld der Entlassungen einen Forderungskatalog an Songtradr, auf den das Unternehmen bis jetzt nicht reagiert hat.