Für Musiker/innen und Creators
TikTok-Mutterunternehmen ByteDance startet Testphase der KI-basierten Musik App 'Ripple'
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Büro von ByteDance in Tokyo. © ByteDance
Mit Ripple tritt ByteDance nun in die Fußstapfen vieler weiterer großer Unternehmen, wie Google, Microsoft oder Mubert, die bereits KI-Tools für die Generierung von Musik veröffentlicht haben.
Dass es sich hierbei um ein Geschäft mit hoher Nachfrage handelt, verdeutlicht etwa eine Mitteilung des Unternehmens Mubert, das kürzlich bekannt gegeben hat, es wären bisher bereits 100 Millionen Tracks mit Hilfe ihrer Programme generiert worden – das entspricht in seiner Menge etwa dem Umfang des gesamten Spotify-Songkatalogs.
Momentan ist der App-Zugriff auf eine ausgewählte Gruppe von iOS Nutzer/innen in den USA beschränkt. Interessierte können einen Einladungscode über die Ripple-Website anfordern, um die App zu testen.
Hier wird das neue Programm als "innovative, mobile Audio-Workstation" vorgestellt, dessen Vision es ist, "Kreative dabei zu unterstützen, ihre Inspiration in Musik zu verwandeln".
Die wichtigsten Features
ByteDance zufolge gehören zu dieser Zielgruppe an Kreativen in erster Linie Musiker/innen und Social-Media-Creators, die Ripple bei der Komposition bzw. der Audiobearbeitung ihrer Videos als Hilfe heranziehen können.
Unterstützung erfolgt dabei insbesondere durch die folgenden Angebote:
- Das "Melody to Song"-Feature auf Ripple kann eine von den Nutzenden eingesungene oder gesummte "Melodie mit einer Instrumentalbegleitung in einer Vielzahl von verschiedenen Genres erweitern". Laut engadget entspricht die Länge des Outputs dabei allerdings der Länge des Inputs.
- Im "Virtual Recording Studio" können Nutzer/innen ihre Aufnahmen bearbeiten. Aktuell kann Ripple nur Instrumentalmusik erzeugen.
ByteDance Musik als Grundlage
Gegenüber Music Ally erklärte ByteDance, dass das von Ripple verwendete KI-Modell auf Musik basiert, die von ByteDance lizenziert wurde oder dem Unternehmen selbst gehört, sowie auf Musik, die intern produziert wurde.
Der Sprecher des Unternehmens versicherte, dass das KI-Training nicht mit kommerzieller Musik von Labels oder Tracks stattgefunden habe, die von unabhängigen Künstler/innen über TikToks Vertriebsarm SoundOn veröffentlicht wurden.
Blick auf die weitere Entwicklung
Die App Ripple steht noch an ihren Anfängen und wird sich vermutlich sowohl mit Blick auf die Funktionen als auch auf die Reichweite weiterentwickeln.
Insgesamt sind die bisherigen Features von Ripple aber nicht komplett innovativ. Es gibt bereits andere Apps, die ähnliche Funktionen anbieten.
Der Sprecher von ByteDance teilt gegenüber Music Ally mit:
"Wir werden die Rückmeldungen der Nutzer/innen während der Testphase berücksichtigen und eventuell neue Produktfunktionen entwickeln."
Auf die im Zusammenhang mit KI-Musik kontrovers diskutierte Frage, wer das Urheberrecht an den künstlich generierten Werken besitzt, antwortet er:
"Die Creators der Musik sind Eigentümer/innen der Inhalte, die die Nutzenden auf Ripple hochgeladen haben, soweit die Creators der Musik ein Interesse am Urheberrecht dieser Inhalte haben."
Im "Melody to Music"-Tool können Nutzer/innen auch die Melodien urheberrechtlich geschützter Songs einsingen. Noch ist unklar, wie Ripple damit umgehen wird.
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