Drei Leipziger Buben fanden sich zufällig und versuchen nun aus einem Sammelsurium kruder kultureller Einflüsse ein musikalisches Destillat zu filtern, dass nicht allen schmecken soll und doch seine Hörer berauschen will. Ohne Kater. Ohne Nebenwirkungen.
Empire Club kommen aus Leipzig, der wohl im Moment einzigen Stadt Deutschlands, in der Kreativität halbwegs frei von Aufwertungs- und Gentrifizierungsstrategien stattfinden kann. Gut so, denn sonst gäbe es keine Bands wie Empire Club.
Disharmonien. Stücke irgendwo zwischen Post Rock und Sonic Youth. Songstrukturen? Nicht so wichtig. Gesang, ja, aber auch irgendwie nicht so wichtig. Stattdessen: Den Anspruch sich treiben zu lassen. Und den Anspruch anspruchsvoll zu sein. Die Assoziationskette, die sich beim Hören auftut ist lang, aber nic (...) Mehr anzeigenht unlogisch. Allein bei dem großartigen „Grin & Bear“ denkt man nacheinander aazn: 80er Hardcore, Sonic Youth, Dinosaur, Tortoise und irgendwo hinter dem Ohr hört man noch J Mascis oder die frühen Pavement klingeln. Wenn man will. Spätestens da wird klar: Wir sind in den 90ern angelangt. Dem Jahrzehnt, in dem die Provinz (Seattle) die Metropole als Hort der Kreativität ablöste. Das tut gut. Nachdem wir uns seit dem Ende der 90er mit einem 80er Revival herumschlagen, das mittlerweile seinen Höhepunkt längst überschritten haben müsste, wird es wieder Zeit für ein bisschen Authentizität zwischen den ganzen Performanzien.
Andere Stücke wie Tempest oder Funeral Party machen ein ganz anderes Fass auf: langsame Pianoklänge und abgewechselt oder draufgeballert auf den Synthiesound: verzerrte Gitarren, Feedbacks und allerlei Krach. Noise, klar da war ja was.
Die drei Bandmitglieder, Mathias Schwarz (Git, Key, Voc), Martin Wohlgetan (Drums, Key), Jens Anders (Voc, Git) kommen aus dem Tal der Wissenden. Mathias Schwarz, Musikwissenschaftler, hat bereits verschiedene eigene Stücke für Live Elektronik (u.a. im Centraltheater Leipzig) aufgeführt. Martin Wohlgethans Schlagzeugspiel ist nicht nur unglaublich präzise, sondern auch noch unglaublich schnell und Jens Anders, singt nicht nur bei Empire Club, sondern auch im klassischen Chor. So gehören Empire Club wohl am ehesten in die Kategorie „Postmoderne Mash Up Band“ in denen Bands wie Refused oder Pavement im gleichen Atemzug mit Stockhausen oder Schostakowitsch genannt werden und sich dabei niemand wundert. Dabei gibt es keine Unterscheidung in Cool und Uncool, es gibt nur ein „wie man sich fühlt.“
Doch das Wichtigste: Trotz allem Verkopftheits- und Avantgarde-Anspruch machen Empire Club vor allem eins: Sie rocken - vor allem live.
Text:Stefanie Lohaus (Missy Magazine)
Weitere Infos: myspace.com/empireclubband Weniger anzeigen
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