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Bessere Abstimmung

3 Timing-Tipps für Bands: So findet ihr endlich zusammen

Tipps für Musiker und Bands von Manu Holmer
veröffentlicht am 12.09.2023

musikproduktion üben probe

3 Timing-Tipps für Bands: So findet ihr endlich zusammen

© RODNAE Productions via pexels.com

Ein gutes Timing ist für jede Band entscheidend. Mit ihm steht und fällt schließlich euer Groove. Doch wie könnt ihr rhythmisch zusammenfinden, wenn es bei eurem Timing noch hapert? Die nachfolgenden Tipps speziell für Bands helfen euch dabei.

Ein gutes Timing hörst du nicht nur, du fühlst es auch. Daher ist es immer eine gute Idee, am Rhythmusgefühl zu arbeiten. Das Problem: Weil das Timing in der Musik so wichtig ist, entstehen schnell Überforderung, Unsicherheiten oder Berührungsängste. 

In vielen Bands kommen außerdem Menschen mit unterschiedlich ausgeprägten Fähigkeiten zusammen. Die Leute der Rhythmussektion üben so beispielsweise häufiger mit Metronom oder Loops als Musizierende, die den melodischen Part in einer Band übernehmen. 

Die entscheidende Frage lautet daher: Wie könnt ihr euer Timing bei diesen unterschiedlichen Voraussetzungen trotzdem gemeinsam verbessern?

Tipp Nr. 1: Findet eine gemeinsame Basis  

Besonders wichtig ist es daher, dass ihr als Band eine tragfähige Basis findet. Idealerweise ist eure Band eine Einheit und zieht am gleichen Strang. 

Das bedeutet: Führt zunächst eine Bestandsaufnahme durch und findet heraus, wo es bei euch rhythmisch gesehen noch hapert. Am besten hört ihr euch dafür einige eurer letzten Aufnahmen an. 

Habt ihr noch nichts aufgenommen, ist das regelmäßige Recording eine echte Empfehlung. So habt ihr nicht nur eine vergleichsweise neutrale Referenz zur Hand, sondern könnt eure Fortschritte auch langfristig nachvollziehen.

Anschließend überlegt ihr gemeinsam, wie ihr klingen wollt und was ihr machen müsst, um diesem motivierenden Ziel in kleinen Schritten näherzukommen. Stimmt beispielsweise ein Übergang in einem Song noch nicht, übt ihr genau diese Stelle, bis sie wirklich sitzt. 

Das bedeutet auch zu verstehen, was an dieser Stelle überhaupt gespielt wird. Vermeidet es hingegen, einfach den kompletten Song zu spielen, ohne die rhythmische Unsicherheit zu klären. Das wird das Timing-Problem sehr wahrscheinlich nicht lösen. 

Denkt an dieser Stelle außerdem daran: Unsicherheiten beim Musizieren entstehen oft, weil das Tempo noch zu schnell ist. Es lohnt sich daher, bei den BPM einige Schritte zurückzugehen und das Timing-Problem langsam, aber dafür nachhaltig und spielsicher, zu lösen.

Tipp Nr. 2: Jedes Bandmitglied übernimmt Verantwortung 

Manche Musizierende haben schon viel Übezeit in ihr Rhythmusgefühl investiert, andere weniger. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass in puncto Timing ganz unterschiedliche Herausforderungen in eurer Band auftreten werden. 

Nicht hilfreich ist es daher, lediglich Schlagzeuger/innen und/oder Bassist/innen für das Timing der Truppe verantwortlich zu machen. Jedes Bandmitglied trägt dazu bei, wie die Musik klingt und sich anfühlt. Entsprechend muss auch jedes Bandmitglied Verantwortung für das Kollektiv übernehmen. 

  • Helft euch also gegenseitig mit eurem Know-how und euren Erfahrungswerten, wenn jemand rhythmisch unsicher ist. 

  • Leistet aktiv Hilfestellung, ohne mit dem Finger zu zeigen. 

  • Teilt Tipps, die euch selbst geholfen haben. 

  • Etabliert eine offene Gesprächskultur. Fehler sind menschlich und dürfen gemacht werden. 

Es muss nicht immer das Üben zum Metronom über die PA sein, das euer Timing auf das nächste Level hebt. Eine wertschätzende Atmosphäre in der Band ist Gold wert, um musikalisch zusammenzufinden. 

Verantwortung zu übernehmen bedeutet natürlich auch, die Zeit der anderen Bandmitglieder wertzuschätzen. Es muss definitiv nicht immer die komplette Gruppe proben. 

Gleichzeitig sollte sich jedes Bandmitglied überlegen, wie er oder sie alleine die Band unterstützen kann, beispielsweise durch eine sorgfältige Vorbereitung.

Diese kann beispielsweise darin bestehen, regelmäßig etwas Übezeit in das eigene Timing zu investieren. Auch das ist Wertschätzung und trägt zu mehr Zufriedenheit beim gemeinsamen Musizieren in der Band bei. 

Tipp Nr. 3: Geht es locker an

Wenn Menschen seit vielen Jahren gemeinsam Musik machen, sind sie extrem gut eingespielt. Sie hören dann oftmals bei jedem Ton, wo der nächste Schritt der Reise hinführen wird. 

Gibt es eine Band hingegen erst relativ kurz oder probt sie nur selten, müssen die Musizierenden in der Regel noch zusammenfinden. Die eigene Erfahrung spielt hierbei natürlich auch eine entscheidende Rolle. 

Behaltet also unbedingt den Zeitfaktor im Hinterkopf, wenn es bei eurem Timing im Augenblick noch hapert: Es dauert, bis eine Band klingt, wie sie klingen soll. Musik machen ist ein Prozess – egal, ob ihr alleine oder gemeinsam mit anderen spielt.

Daher lohnt es sich, der Sache mit dem Timing bewusst die Zähne zu ziehen. Macht also fleißig eure Übungen und setzt die Tipps aus diesem Ratgeber um. 

Vergesst darüber aber die Freude am gemeinsamen Musizieren nicht. Um sie zu genießen, braucht es nämlich kein perfektes Timing. Auch Ecken und Kanten rocken.

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