Auf welcher Seite steht Amazon?
Amazon wird vorgeworfen, gefälschte Schallplatten von Drittanbietern zu vertreiben
© Elviss Railijs Bitāns via Pexels
Während Produktpiraterie vermittels Online-Versandhäusern oder auch Auktionshäusern wie etwa eBay durchaus kein neuer Trend ist, ist der immer stärker werdende Handel mit gefälschten Schallplatten durchaus erstaunlich: Anders als die bekannten Counterfeits etwa von vergriffenen Platten gibt die Vorsitzende des Hip-Hop-Labels Tommy Boy Records, Rosie Lopez, an, zunehmend Platten auf Amazon zu finden, die das Label selbst nie gepresst hat.
Laut dem Vorsitzende von Alliance Entertainment, Bruce Ogilvie, handelt es sich bei den gefälschten Platten dabei noch nicht einmal um qualitativ minderwertige Ware: Die Pressungen ließen sich kaum von offiziell veröffentlichtem Vinyl unterscheiden – im Gegensatz etwa zu den Produkten eines kürzlich festgenommenen, britischen Fälscherrings.
Déjà-vu
Amazon steht dabei erneut in der Kritik, den Handel mit gefälschten Produkten zu akzeptieren, da das Online-Versandhaus auch an den Verkäufen von Drittanbietern mitverdient. Noch im August hatte die Recording Industry Association of America angegeben, dass es sich bei gut 25 Prozent aller über Amazon verkauften CDs um unlizenzierte Kopien handelte.
Amazon gibt zwar an, sich klar gegen solche Produktfälschungen zu platzieren und eng mit Rechteinhaberinnen und -inhabern zusammenzuarbeiten, um deren Verkauf zu verhindern; der steigende Absatz gefälschten Vinyls spiegelt diese Bemühungen allerdings nicht recht wider.
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