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Regelungen überdenken

Deutsche Veranstaltungswirtschaft diskutiert die Möglichkeit von Konzerten trotz steigender Inzidenz

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 15.11.2021

bundesverband veranstaltungswirtschaft

Deutsche Veranstaltungswirtschaft diskutiert die Möglichkeit von Konzerten trotz steigender Inzidenz

© Peter Heeling skitterphoto.com from Pexels https://www.pexels.com/photo/woman-lifting-her-hand-597056/ (Lizenz: CC0)

In Anbetracht steigender Corona-Inzidenzen diskutiert die Politik erneut über eine Verschärfung der Maßnahmen für Veranstaltungen. Vertreter der deutschen Veranstaltungswirtschaft sind sich uneins über die möglichen Maßnahmen.

2G, 2G+ oder doch 3G? In den deutschen Bundesländern herrschen zur Zeit unterschiedliche Regelungen für Geimpfte, Genesene und Getestete, die (Groß-)Veranstaltungen besuchen möchten. Hinsichtlich der erneut drastisch ansteigenden Inzidenzzahlen diskutiert der Bund derzeit jedoch eine neuerliche Verschärfung der Regelungen für Events. 

Weitreichende Konsequenzen

Jens Michow, Präsident des Bundesverbands der Konzertveranstalter (BDKV) betont in einem Interview mit dem RBB einerseits, dass er diese Diskussion um erneute Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nachvollziehen könne. Er weist jedoch auch auf die weitreichenden Konsequenzen hin, die eine Rückkehr zu stärkerer Reglementierung der Event-Branche für diese haben würde. 

Beispielsweise wären bereits Tickets an Ungeimpfte oder an Menschen verkauft worden, die sich nicht impfen lassen können. Mit der Verschärfung der Veranstaltungen auf ein 2G-Konzept ergäbe sich das Problem, dass Menschen ihr Geld für ein bereits gekauftes Ticket zurückfordern würden, was wiederum eine zusätzliche Belastung für die sowieso schon schwer von Corona getroffenen Veranstaltenden bedeuten würde.  

Keine ideale Lösung

Auch das 2G+-Prinzip, das von Ungeimpften/Ungenesenen ein Vorzeigen eines nicht älter als 48 Stunden alten PCR-Tests erfordert, bietet laut Michow keine optimale Alternative. Die Käuferinnen und Käufer müssten neben dem regulären Ticket-Preis zusätzlich die Kosten für einen Test tragen, was höchstwahrscheinlich zu einem geringeren Kauf von Karten führen würde.

Dieter Semmelmann, Geschäftsführer des Veranstaltungskonzerns Semmel Concerts, zeigt sich im Interview mit der FAZ weniger kritisch hinsichtlich der Einschränkungen: Zumindest Geimpfte und Genesene Besucherinnen und Besucher sollten Konzerte auf jeden Fall besuchen und dementsprechend Karten dafür kaufen können:

"Enorm wichtig wäre eine feste Zusage, dass zumindest Geimpfte und Genesene auf jeden Fall Konzerte besuchen werden und guten Gewissens Karten kaufen können. Das ist für die Branche essentiell – gerade mit Blick auf das anstehende Weihnachtsgeschäft –und es dürfte verfassungsrechtlich ohnehin sehr schwierig sein, Geimpften einen Konzertbesuch zu verbieten"

Semmelmann sieht auch die EInführung von 2G unproblematischer als Michow, da die Impfquote bei den Zuschauenden der von Semmel organisierten Konzerte ohnehin sehr hoch sei.

Finanzielle Unterstützung gewünscht

Michow gibt weiterhin an, dass die Kontrolle von PCR-Tests im Vorfeld von Konzerten mit mehr Aufwand verbunden sei. Dieser wiederum könnte nur durch zusätzliches Personal bewältigt werden, was wiederum mit steigenden Ticketpreisen einhergehen würde. 

Semmelmann sieht eine solche Erhöhung der Ticketpreise als unumgänglich, wenn die Corona-Auflagen eingehalten werden sollen. Die Veranstaltungsmitarbeitenden sollten jedoch von Sonderregelungen profitieren, da die Umsetzung einiger Events ohnehin auf Grund mangelndes Personals auf der Kippe stehen würde.

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