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Sündenbock gesucht?

Clubcommission: Nachtclubs sind keine Corona-Hotspots!

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 18.11.2021

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Clubcommission: Nachtclubs sind keine Corona-Hotspots!

Die Clubcommission kritisiert das Brandmarken der Clubkultur. © Jascha Müller-Guthof

Im Hinblick auf die verschärfte Corona-Situation blicken viele skeptisch auf das Nachtleben. Die Berliner Clubcommission wehrt sich jedoch gegen die Darstellung von Clubs und Bars als Corona-Hotspots.

Die Clubcommission kritisiert, dass Clubs und Bars mit 2G-Regelung als Corona-Hotspots gebrandmarkt werden. Laut der Clubcommission handele es sich bei den Vorwürfen um falsche Interpretationen von Datensätzen der Luca-App. Die Vorwürfe würden einen der wenigen Bereiche des öffentlichen Lebens treffen, der seit Pandemiebeginn für einen besonders verantwortungsbewussten Umgang mit dem Infektionsgeschehen steht.

Das Nachtleben als Sündenbock

So veröffentlichte die neXenio GmbH, Betreiberfirma der Luca App, am 15. November eine Pressemitteilung, nach der Clubs für 49 Prozent der im Oktober 2021 von den Gesundheitsämtern über die App verschickten Warnmeldungen verantwortlich seien. Daraufhin wurde das Nachtleben laut Clubcommission zur Zielscheibe der Medien in der Berichterstattung zur Corona-Pandemie.

Diese Meldung ist laut der Clubcommission jedoch falsch interpretiert worden. Sie stelle Zusammenhänge zwischen Warnungen des Gesundheitsamts und tatsächlichen Ansteckungen her, die so nicht existieren.

Die Clubcommission erklärt, dass mitunter bis zu 2.000 Warnungen vom Gesundheitsamt an die Gäste einer Clubnacht verschickt werden müssten, wenn eine Person nach einem Clubbesuch positiv getestet wird. Da Veranstaltungen jedoch im Einklang mit den 2G-Regelungen stattfinden, ließe sich trotz auch bei hohem Warn-Aufkommen keine massenhafte Ansteckung verzeichnen. 

Aufklären statt anprangern

Die Clubcommission betont weiterhin, dass sie die Existenz von Corona-Hotspots nicht anzweifelt. Diese seien jedoch vor allem in ländlichen Gebieten mit geringer Impfquote zu finden und nicht im urbanen Nachtleben, wo die meisten Veranstaltungen noch dazu mit 2G stattfinden. 

Weiterhin hätte das Nachtleben überhaupt nur unter Einhaltung aller Hygienestandards wieder öffnen können. Keine andere Branche erfülle ihre Pflichten im Hinblick auf die Eindämmung der Pandemie so gewissenhaft wie die Clubs und Spielstätten –  im Kontrast zu anderen Bereichen des öffentlichen Lebens, z.B. dem Einzelhandel, der von der neXenio GmbH als sicher eingestuft wird. Lutz Leichsenring, Pressesprecher der Clubcommission, kommentiert:

"Clubbesucher:innen erfahren nachträglich, ob eine am Abend ihres Besuchs anwesende Person positiv auf Corona getestet wurde. In fast allen anderen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens ist diese Gewissheit nicht gegeben."

Auch, wenn die Betreibenden von Spielstätten mit Sorge auf die kommenden Monate blickten, könnten sie von sich behaupten, dass sie Hygieneregeln und Kontaktnachverfolgung sehr ernst nehmen.

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