Passgenaue Hilfen benötigt
Axel Ballreich (LiveKomm) zu Club-Schließungen: "Mehr Ansteckungen bei illegalen Partys"
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Axel Ballreich, neuer Vorsitzender der LiveKomm und Mitinhaber des Musikclubs "Hirsch" in Nürnberg. © Axel Ballreich
Angesichts der sich schnell verbreitenden Omnikron-Variante haben Bund und Länder beschlossen, erneut schärfere Kontaktbeschränkungen einzuführen. Clubs und Diskotheken müssen ab dem 28. Dezember vollständig schließen. Axel Ballreich, Vorsitzender der LiveMusikKommission, gibt im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland an:
"Wir haben durchaus ein gewisses Verständnis dafür, dass solche Maßnahmen durchgeführt werden. Auf der anderen Seite stellen wir immer wieder fest, dass wir die sind, die am härtesten getroffen werden."
Im Vergleich zu anderen Bereichen des öffentlichen Lebens, wie zum Beispiel Sportevents, würden die Musikspielstätten unverhältnismäßig stark eingeschränkt. Des Weiteren gibt Ballreich zu bedenken:
"Es wird nicht bedacht, dass wir den geregelten und koordinierten Betrieb aufrecht erhalten. Bei Schließungen finden noch mehr illegale Partys in irgendwelchen Gruselstätten statt als sonst. Auf diesen Feiern ist die Ansteckungsquote wahrscheinlich deutlich höher als bei unseren Veranstaltungen."
Sonderprogramme statt allgemeiner Überbrückungshilfen
Aufgrund der Schließungen wird die Lage für Clubs und Musikstätten nach Ballreich "eindeutig existenzbedrohender, weil es einige der speziellen Maßnahmen nicht mehr gibt und die Überbrückungshilfen abgeschwächt wurde".
Daher fordert die LiveKomm ein Umdenken im Hinblick auf die finanzielle Unterstützung. Es brauche nicht mehr die allgemeinen Überbrückungshilfen, sondern Sonderprogramme für die Branchen, die es so schwer erwischt wie die Live-Branche. Das wäre sinnvoller als das derzeitige "Gießkannenprinzip".
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