"Das wird den Kulturbereich hart treffen"
Deutscher Kulturrat fordert klare Rahmenbedingungen und Grenzen für KI
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Olaf Zimmermann, Herausgeber des Diversitätsberichtes und Sprecher der Initiative kulturelle Integration. © Martin Kraft - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=96460282
Im Interview mit dem NDR betont der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, dass etwa Autorinnen und Autoren endlich eine Handhabe gegenüber dem automatisierten Data Mining durch KIs bedürften. Es müsse respektiert werden, wenn diese nicht wollten, "dass ihre Texte abgebaut werden, um in einer KI ein neues Leben zu bekommen."
Es dürfe niemand dazu gezwungen werden, seine Texte der KI zur Verfügung zu stellen, sagte Zimmermann weiter. Das gelte auch für Texte, die jetzt schon im Internet frei zugänglich sind. Zimmermann moniert darüber hinaus, dass die Debatte um Rahmen und Grenzen der KI noch nicht in der Politik angekommen sei. Die KI-Technologie müsse "überhaupt erstmal in ein Korsett hineingebracht werden".
Spezifische Gesetze gefordert
"Wir im Kulturbereich sind einer der Bereiche, die am stärksten von der Künstlichen Intelligenz betroffen sind", sagte Zimmermann. Eine KI könne alles neu kreieren, weshalb ein größerer Konkurrenzkampf entstünde, der die gesamte Kulturbranche hart treffen werde. Zimmermann nennt in diesem Zusammenhang "den gesamten Design-Bereich, die Musik, den ganzen Text-Bereich, die bildende Kunst."
Der Geschäftsführer fordert spezifische Gesetze, die sich mit KI auseinandersetzen und besonders genau hinschauen, "woraus die KI ihr Wissen generiert hat, wer die wirklichen Urheber/innen im Hintergrund sind und ob die nicht auch in einer gewissen Form beteiligt werden müssen." Die Politik habe da noch nicht genug gemacht und müsse schneller handeln.
Dies alles würde nicht bedeuten, dass es keine KI geben soll. Zimmermann hebt ebenfalls die positiven Möglichkeiten hervor: "Ich glaube, dass sie auch sinnvoll sein kann, sie kann uns auch Arbeit abnehmen und unser berufliches Tun auch erleichtern."
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