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Unnötigen Stress vermeiden

Die ultimative Checkliste für den reibungslosen Ablauf eurer Gigs

Tipps für Musiker und Bands von Denis Busch
veröffentlicht am 26.05.2015

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Die ultimative Checkliste für den reibungslosen Ablauf eurer Gigs

Checkliste für den reibungslosen Ablauf eurer Gigs. © Stefan Anker

Die Band kommt auf die Bühne, macht sich eine geile Zeit, hat Spaß mit dem Publikum, geht dann wieder ab und macht Party mit den Fans oder im Backstagebereich. Das ist es, was der Besucher vom Konzert mitbekommt. Fakt ist aber: das macht nur den kleinsten (wenn auch besten) Teil der Veranstaltung aus. Die meiste Zeit sind die Musiker eher mit Organisieren, Fahren, Schleppen und Warten beschäftigt. Unsere Checkliste unterstützt den reibungslosen Ablauf eurer Gigs.

Dieser Artikel geht um das ganze notwendige Drumherum, das deine Gigs begleitet und soll dir eine grobe Richtlinie geben, was es beim Gig zu beachten gilt. Aber eigentlich beginnt ja alles schon mit der…

Vorbereitung

Der Gig ist gebucht, die Konditionen sind klar. Im Optimalfall hat euch der Veranstalter einen genauen Ablaufplan für den Abend geschickt. Falls nicht, ist auch nicht schlimm, ein paar Eckpunkte solltet ihr aber wissen:

  • Wer ist euer Ansprechpartner?
    Meist gibt es eine Person, die speziell für die Künstlerbetreuung zuständig ist. Die solltet ihr kennen bzw. wissen wie sie heißt. Die Telefonnummer zu haben ist sehr sinnvoll, dann spart man sich später die Sucherei.
  • Wann sollt ihr da sein und wann ist Soundcheck?
    Das erklärt sich von selbst. Denkt dran: nur pünktlich zum Soundcheck kommen reicht nicht. Schließlich müsst ihr ja erstmal euer Equipment abladen und aufbauen. Hat der Veranstalter keine Get-in Zeit angegeben, findet sie raus.
  • Wo könnt ihr parken?
    Das solltet ihr so früh wie möglich wissen. Viele Veranstalter kommen nicht auf die Idee, dass Bands für gewöhnlich ein Auto dabei haben und machen sich auch keine Gedanken über die Parkplatzsituation. Wenn ihr das im Vorhinein schon klärt, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sich der Veranstalter um einen Parkplatz für euch kümmert.
  • Wie ist das Catering geregelt?
    Das Thema wird oft eher wenig beachtet, macht aber durchaus Sinn. Dass ihr essen müsst, ist klar. Wenn ihr vorher abgeklärt habt, wie es ums Catering steht, könnt ihr euch entsprechend darauf einstellen. Sollte es zum Beispiel nichts geben (kommt vor), könnt ihr euch im Vorfeld darauf einstellen und Alternativen suchen.

Jetzt seid ihr mit den wichtigsten Infos gerüstet für das, was nun kommt, nämlich der Tag des Konzerts! Es wird also ernst.

Anfahrt

Die erste Sache, die ihr am Konzerttag richtig machen könnt (und was meiner Meinung nach eine klare Sache sein sollte), ist pünktlich zu kommen. Trefft euch also rechtzeitig zum Einladen und plant eventuelle Probleme mit ein, die Zeit kosten können:

  • Müsst ihr noch irgendetwas vorbereiten? (Merch verpacken, Setlist schreiben etc...)
  • Muss der Wagen noch getankt werden?
  • Wie sieht der Verkehr aus? (ist Wochenende oder Feiertag)
  • Müsst ihr noch jemanden abholen oder andere Umwege fahren?

Klar, wenn ihr euch mal ein bisschen verspätet, ist es auch nicht wild. Es ist aber auch für euch selbst einfach entspannter, wenn ihr in Ruhe machen könnt und nicht gestresst seid.

Erstkontakt

Wenn ihr ankommt, gilt es zuerst den Verantwortlichen zu finden. Je nach Location und Veranstalter ist das eine Person, die extra zur Künstlerbetreuung da ist. Wenn ihr dann schon die Telefonnummer parat habt, habt ihr einen angenehmen Vorteil. Dieser wird euch (hoffentlich) sagen wo ihr parken könnt, wo abgeladen wird und wo der Backstage-Bereich und das Catering ist.

Falls ihr Fragen, Wünsche, Anliegen habt, wendet euch an diese Person. Sie ist genau dafür da und freut sich (im Optimalfall) euch helfen zu können.

Abladen

Jetzt könnt ihr erstmal in Ruhe eure Sachen verstauen. Klärt was direkt auf die Bühne soll und was im Backstage landet. Seid ihr damit fertig, habt ihr für gewöhnlich ein bisschen Zeit bis zum Soundcheck, um euch zu akklimatisieren. Was ich immer sehr gerne mache, ist mich dem Tontechniker vorzustellen und mit ihm ein paar nette Worte zu wechseln. Das ist für den Abend euer Kollege, im besten Fall euer Verbündeter.

Es lohnt sich also mal freundlich Hallo zu sagen und eventuell schon ein paar Kleinigkeiten zu besprechen. Fragt ihn nach seinem Namen und stellt euch vor, das macht den Soundcheck später einfacher und angenehmer.

Soundcheck

Fragt den Tontechniker, wann ihr Soundcheck machen könnt. Klar, es gibt zwar einen Plan, eventuell könnt ihr aber auch schon früher ran oder es verzögert sich und ihr müsst entsprechend warten. Klärt das mit dem Techniker, er kann euch das am besten sagen.

Achtet auf die Zeit und seid verfügbar! Es ist frustrierend für alle, wenn sich der Soundcheck verzögert, weil man erstmal den Gitarristen suchen muss und der sich für etwas Fast Food zwei Straßen weiter aufhält. Je näher der Soundcheck also rückt, desto weniger entfernt euch von der Bühne. Das heißt nicht, dass ihr nicht rumlaufen und in den Backstage oder zum Catering könnt. Habt aber ein offenes Ohr dafür, wenn nach euch gefragt wird und seid am Start, wenn ihr gebraucht werdet.

Der Soundcheck selbst ist meist selbsterklärend. Der Tonmensch wird euch sagen, was er von euch braucht. Wenn ihr da mitmacht, ist das meist schnell geregelt. Nutzt auch die Gelegenheit, eure eigenen Wünsche mitzuteilen, z.B. wie euer Mix über den Monitor sein soll.

Achtung: Das ist nicht der Zeitpunkt das neue Slapriff auszuprobieren ;-). So oft wie ich das schon gesehen habe, so wenig gehört es zum Soundcheck.

Gig

Was den Auftritt selbst angeht, will ich mich mit klugen Ratschlägen zurückhalten. Schließlich wisst ihr selbst am besten, was ihr da macht.

Nur eins: Nehmt nichts mit, was nicht auf die Bühne gehört!

Damit meine ich jetzt nicht nur Handyschlüsselportemonnaie, sondern vielmehr auch das, was ihr im Kopf mit euch rumschleppt. Seid zu 100% da. Geldsorgen, Bandstreit, Familienprobleme haben ihren Platz, der ist aber nicht auf der Bühne!

Nachher

Der Gig ist vorbei und du willst dich am liebsten mit deinem wohlverdienten Bierchen an die Theke setzen. Schön, wenn das geht, allerdings tut es das oft erstmal nicht. In vielen Fällen seid ihr direkt nach dem Gig dazu angehalten euer Equipment von der Bühne zu schaffen.

Entweder damit die nächste Band Platz hat oder (falls ihr die letzte Band ward) damit der Techniker (und alle anderen) einpacken und zeitig Feierabend machen können. Sollte dies also der Fall sein, räumt eure Sachen zügig aber ohne Hektik zusammen und verstaut alles sicher in eurem Auto.

So haben die Anderen eure Sachen aus den Füßen und können selbst auch einpacken, aufräumen, putzen etc.

Bezahlung

Um Komplikationen zu vermeiden solltet ihr im Vorhinein schon wissen, wer euer Ansprechpartner ist, wenn es um die Bezahlung geht und wie die genauen Konditionen sind. So vermeidet ihr eventuelle Unstimmigkeiten, wenn sich am Ende niemand dafür zuständig fühlen will. Dabei liegt mir fern, die Zunft der Barbetreiber und Konzertveranstalter zu verunglimpfen und es ist auch nicht die Regel – aber es kommt im schlimmsten Fall vor, dass man seinem Geld hinterher laufen muss.

Persönlicher Tipp: Um das zu vermeiden, akzeptiert meine Band ausschließlich Barzahlung am Abend des Konzerts. Schlechte Erfahrungen prägen und sicher ist sicher. Normalerweise gibt es damit auch keine Probleme.

Feierabend

Alles was es jetzt noch zu tun gibt, ist euer Equipment zurück zu fahren und euch über den gelungenen Abend zu freuen.

Euer Feedback

Wie lauten deine Erfahrungen? Was muss deiner Meinung nach unbedingt beachtet werden? Teile deine Tipps mit uns in den Kommentaren.

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