"Clubkultur statt Kerosin"
Ehemaliger Berliner Flughafen Tegel soll zum Kulturort umgestaltet werden
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Frachtkantine des stillgelegten Flughafen Berlin Tegel. © Sebastian Eggler
Seit zweieinhalb Jahren ist der Berliner Flughafen Tegel geschlossen. Das letzte Flugzeug startete im November 2020. Die 3.747 Quadratmeter Freifläche der alten Frachtkantine soll jetzt zum neuen Kulturort der Hauptstadt werden.
Die Suche nach einem passenden Kollektiv
Die Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung, die Kulturraum gGmbH und die Clubcommission Berlin suchen nun im Rahmen eines Modellprojekts ein Kollektiv, das die Fläche der alten Kantine für Kunst- und Kulturveranstaltungen umfunktioniert.
Dort soll ein Ort für Live-Musik, Tanzveranstaltungen, Performances, Filmvorführungen, Workshops und Theateraufführungen entstehen. Langfristig ist bei diesem Projekt auch die Nutzung des Kantinengebäudes selbst angedacht.
Bewerbungsphase läuft
Vom 9. bis zum 28. Juni können sich Kollektive und Zusammenschlüsse von Kollektiven für diese Aufgabe bewerben. Bewerber sollten die nötigen Kompetenzen in den Bereichen Diversität, Antidiskriminierung und Awareness mitbringen. Des Weiteren sind Erfahrungen im Betrieb eines Veranstaltungsortes von Vorteil.
Über die Auswahl des Kollektives entscheidet eine unabhängige Jury. Das ausgewählte Kollektiv erhält Mietfreiheit und ein Budget von 80.000 Euro. Alle weiteren Informationen zur Ausschreibung gibt es hier.
Vom Flughafen zum Club
Das soll jedoch nur der Anfang sein. So soll in den nächsten Jahren der alte Flughafen Tegel ein Ort für Clubkultur werden. Lutz Leichsenring, Sprecher der Clubcommission, äußert sich wie folgt:
Es ist unser erklärtes Ziel, nicht nur die vielfältige Berliner Clubkultur in ihrer aktuellen Ausprägung zu erhalten, sondern auch neue Freiräume und Orte zu schaffen. Dafür ist es von großer Bedeutung, Kultur bei der Entwicklung neuer Bauprojekte mitzudenken. Wir freuen uns, dass wir diese Vision mit den zahlreichen Projektpartnern teilen und dieser erste Schritt der kulturellen Erschließung der Frachtkantine Tegel gelungen ist.
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