Forum Musikwirtschaft fordert Weiterführung des KulturPasses

Die Fortsetzung des KulturPasses steht in der Schwebe. Seit dem 14. Juni 2023 ermöglicht das Pilotprojekt 18-jährigen mit einem Budget von 200 Euro auf 2,2 Millionen Kulturprodukte zuzugreifen. In ihrem Haushaltsentwurf wollte die Bundesregierung nun jedoch keine Fortsetzung gewähren. Nun zählt das Forum Musikwirtschaft auf das Engagement der Parlamentarier*innen.

Bereits im Oktober 2023 hatte das Forum Musikwirtschaft anlässig der Haushaltsverhandlungen der Bundesregierung eine Verlängerung und einen Ausbau des Projektes gefordert, indem es die Wichtigkeit des Projektes für Gesellschaft und Demokratie betonte.

Fehlende Budgetierung im Haushaltsentwurf

Dennoch plant die Bundesregierung in ihrem Haushaltentwurf zunächst keine Fortsetzung des KulturPasses. Beim Forum Musikwirtschaft trifft diese Entscheidung auf Unverständnis. Gerade nach einem positiven Start sei eine Verstetigung sinnvoll, um nachhaltige Wirkungen zu erzielen. Nun setzt es auf das Engagement der Parlamentarier*innen und betont in einer Pressemitteilung: 

"Die Fortsetzung des KulturPasses ist eine zentrale Maßnahme, um das Erleben von Kulturangeboten nach der Pandemie zu revitalisieren, weiter zu stärken und damit gleichzeitig die jungen Erwachsenen wie die Kulturschaffenden zu unterstützen."

Ansatzpunkte

Zudem macht das Forum Musikwirtschaft konkrete Vorschläge, was im Falle einer Fortsetzung des KulturPasses zu berücksichtigen sei.

Hier nennt das Bündnis von Kulturverbänden etwa die Wichtigkeit einer engen Zusammenarbeit mit den Kulturanbietenden. Durch diese sollen praktische Hürden frühzeitig erkannt und aus dem Weg geräumt werden können.

Auch sollten noch mehr junge Erwachsene unabhängig von ihrer sozialen Herkunft erreicht und auch das Interesse an bisher weniger nachgefragten Kulturangeboten erhöht werden. In diesem Zusammenhang seien begleitende pädagogische Angebote und niedrigschwellige Zugänge gefragt um technische Hürden wie etwas den elektronische Identitätsnachweis durch den Personalausweis möglichst gering zu halten. 

Zuletzt schlägt das Forum Musikwirtschaft vor, die Länder in ihrer Kulturkompetenz stärker in die Pflicht zu nehmen, um so aktiv an der Verbreitung und am Erfolg des Projektes mitzuwirken. Außerdem sollte stärker auf ungewollte marktverzerrende Auswirkungen geachtet werden, damit die gewünschte Stärkung der Kreativwirtschaft nicht in Teilbereichen ausgehebelt wird. 

Trotz Erfolg eine ungewisse Zukunft

Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Zukunft des KulturPasses gestalten wird. Bisher erweist sich das Projekt, das jungen Menschen etwa in der Finanzierung von Kulturveranstaltungen, Büchern oder Musikinstrumenten unterstützen möchte, als durchaus erfolgreich.

Insgesamt über 200.000 18-jährige hatten sich nach den offiziellen Zahlen der Bundesregierung laut Stand vom 9. Oktober das Guthaben freigeschaltet. Mit dem Guthaben dieser Jugendlichen seien bereits Umsätze von knapp 8 Millionen Euro erzielt worden.

Nicht schlecht, aber...

Die Zahl von 200.000 ist sicher alles andere als schlecht, zeigt aber auch Optimierungsmöglichkeiten. So gibt es laut den offiziellen Zahlen der Bundesregierung 750.000 Jugendliche, die eigentlich Anspruch auf das Guthaben hätten. 

Die Tatsache, dass 550.000 eigentlich berechtigte Jugendliche den KulturPass bisher NICHT nutzen, zeigt, wie viel Luft nach oben noch ist. Bedenklich ist zudem, dass sich zwar 440.000 Jugendliche die KulturPass-App heruntergeladen haben, aber nur 200.000 sie wirklich nutzen, um Käufe oder Buchungen zu tätigen.

Natürlich kann man aber auch nicht erwarten, dass sich eine solche Neuerung nur wenige Monate nach dem Start schon jedermann bekannt ist. Neben der Optimierung der Abläufe und Informationskampagnen benötigt der KulturPass vor allem Zeit, die er hoffentlich auch erhält.