Herausforderungen und Lösungen im Blick
Forum Veranstaltungswirtschaft und Politik diskutieren über die Zukunft der Livebranche
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Katrin Göring-Eckardt. © Dominik Butzmann
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt vom Bündnis 90/Die Grünen eröffnete und leitete den parlamentarischen Abend des Forums Veranstaltungswirtschaft, bei dem über 70 Abgeordnete und deren Referent/innen zu Gast waren. Göring-Eckardt betonte in ihrer Rede die Bedeutung der Veranstaltungswirtschaft für den Zusammenhalt der Gesellschaft.
Anschließend wurden im Podiumsgespräch mit drei Unternehmer/innen der Veranstaltungsbranche aus dem praktischen Blickwinkel die aktuelle Situation des Wirtschaftszweiges und dessen zukünftige Herausforderungen diskutiert.
Auswirkungen einer möglichen Maskenpflicht
Anhand der zahlreichen Teilnehmer/innen und deren Fragen und Gesprächsthemen wurde das besondere Interesse der Mitglieder des Bundestags deutlich. So konnte veranschaulicht werden, dass sowohl eine Maskenpflicht als auch eine Kapazitätsbegrenzung erneut zu wirtschaftlichen Einbußen in allen Segmenten der Veranstaltungswirtschaft führen würde. Dazu Pamela Schobeß, politische Sprecherin der LiveKomm:
"Sollte die Maskenpflicht in der geplanten Form in Kraft treten, wird die Lage für Clubs und Musikspielstätten bundesweit noch dramatischer, als sie es jetzt schon ist. Hinzu kommt, dass die Veranstaltungsbranche in besonders schweren Zeiten der letzten zwei Jahre nur aufgrund von Förderungen und Hilfsprogrammen überleben konnte. Dass für die kommenden Monate keine Förderungen geplant sind, gefährdet die Existenz vieler Clubs und Musikspielstätten."
Keine Entspannung in Sicht
Linda Residovic, Geschäftsführerin des Verbands für Medien- und Veranstaltungstechnik, ergänzt:
"Trotz eines überwiegend guten Sommergeschäfts sind die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Betriebe der Veranstaltungswirtschaft noch lange nicht überwunden. Die umfangreichen Hilfen werden verpuffen, wenn es jetzt nicht weitere Maßnahmen gibt, um die Unternehmen vor einer weiteren Nullrunde im Winter zu bewahren."
Inflation oder hohe Energiekosten erschwerten die Situation zusätzlich. Im Hinblick auf ein neuerliches Kurzarbeitergeld brauche es von Beginn an aufgestockte Leistungen. Wichtig sei auch, die Förderung der Weiterbildung in dieser Zeit, weil sie berufliche Perspektiven unterstütze.
Von Konzerten und Messen
Prof. Jens Michow, Präsident des Bundesverbands der Veranstaltungswirtschaft, betonte in seiner Rede die Wichtigkeit der Wirtschaftlichkeitshilfe des Sonderfonds für Kulturveranstaltungen und sprach sich für dessen geplante Verlängerung ins Jahr 2023 aus.
Auf die Auswirkungen der Energiepreise kamen Henning Könicke, Vorstand des Fachverbands für Messen und Ausstellungen, und Ilona Jarabek, Präsidentin des Europäischen Verbands für Veranstaltungs-Centren, zu sprechen.
Es müsse dringend Optionen für Messebetriebe und Hallen geben, die es ermöglichen, die Räumlichkeiten trotz hoher Preise weiter zu betreiben, da Menschen bei Minusgraden Messen und Veranstaltungen nicht besuchen würden.
Dringender Handlungsbedarf
Marcus Pohl, Vorsitzender der Interessengemeinschaft der selbständigen DienstleisterInnen in der Veranstaltungswirtschaft e.V, fasste in seiner Rede zusammen:
"Wenn Veranstalter:innen nicht veranstalten, wenn Clubs schließen, wenn Veranstaltungen nicht mehr funktionieren, weil niemand mehr Tickets kaufen kann oder Maskenpflicht besteht, dann geraten die selbständigen Dienstleister:innen in eine Situation, die einem Tätigkeitsverbot gleichkommt."
Pohl fordert daher die Politik auf, jetzt klarzustellen, welche Hilfsmaßnahmen dann für die Selbständigen greifen. Hier findet sich eine Zusammenfassung des Abends durch das Forum Veranstaltungswirtschaft als PDF.
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