Wunsch nach Dialog mit der Bundesregierung
Forum Veranstaltungswirtschaft erneuert Forderung nach einheitlichen Corona-Regeln
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Konzerte mit Kapazitätsbeschränkung (wie hier in Leipzig) will das Forum Veranstaltungswirtschaft unbedingt verhindern. © Christian Grube
Das Forum Veranstaltungswirtschaft fordert von der Bundesregierung, beim Erlass neuer Corona-Eindämmungsmaßnahmen, Behutsamkeit und Umsicht walten zu lassen.
Bei dem Treffen des Forums in Hamburg im Juli 2022 betonten die Branchenvertreter die Wichtigkeit von Sicherheit und Perspektive für die Veranstaltungswirtschaft. Gleichzeitig erneuerte das Forum seine Forderung nach einem Dialog mit der Bundesregierung.
Keine Beschränkungen für Veranstaltungen
Insbesondere rief das Forum die Bundesregierung auf, weder Kapazitätsbeschränkungen noch Abstandsregelungen bei Veranstaltungen einzuführen, um Absagen von Events und die Verunsicherung bei Kartenkäufern zu verhindern.
"Nur eine bundeseinheitliche Vorgehensweise bei der Festlegung der pandemischen Risikostufen und Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung kann eine Planungssicherheit für Veranstalter:innen gewährleisten und einen Kollaps des Wirtschaftszweiges sowie eine weitere Verunsicherung von Veranstaltungsbesuchern verhindern", erklärt Randell Greenlee, Bereichsleiter für Wirtschaft und Internationales beim Verband für Medien -und Veranstaltungstechnik.
Besonders fatal seien Kapazitätsbeschränkungen, da sie zu einer Rückabwicklung der Kartenverkäufe führen werden, so Greenlee. Stattdessen sollte die sog. Matrix, die vom Forum Veranstaltungswirtschaft und diversen Expert/innen sowie dem Bundesverband Veranstaltungssicherheit entwickelt wurde, länderübergreifend umgesetzt werden.
Überleben der Musikclubs
Ähnlich äußert sich Axel Ballreich,1. Vorsitzender der LiveKomm: "Die Musikclubs können nur ohne Kapazitätsbeschränkungen, Abstandsregeln und Maskenpflicht überleben."
Bei hoher Belastung der Krankenhäuser oder der Intensivstationen, könne sich die Branche mit der Erfordernis von PCR-Tests zur Aufrechterhaltung des Betriebs arrangieren. Ballreich zufolge müssten die Kosten aber vom Staat getragen werden.
Schwierige Lage
Die Lage der Branche bleibe angespannt, da der Kartenverkauf für Kulturveranstaltungen bislang bei vielen Veranstaltungen schlecht laufe, so Prof. Jens Michow, Präsident des BDKVs. Weitere Gründe für die prekäre Lage seien laut Michow die Inflation und der Krieg in der Ukraine.
"Die Branche befindet sich daher nach wie vor in einer sehr desolaten Lage, in der es nur noch eines kleinen Windstoßes bedarf, um sie endgültig zum Kippen zu bringen", erklärt Michow. Insolvenzen, Betriebsaufgaben und Abwanderungen von Arbeitnehmer/innen und Solo-Selbständigen könnten die Folgen sein.
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