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GEMA fordert auf Online-Mitgliederversammlung 2020 weitere Hilfen für Musikschaffende

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 02.10.2020

gema verwertungsgesellschaften

GEMA fordert auf Online-Mitgliederversammlung 2020 weitere Hilfen für Musikschaffende

Dr. Harald Heker. © Philipp Lützenburger

Am 1. Oktober 2020 endete nach drei Tagen die erste virtuelle Mitgliederversammlung der GEMA. Die Mitglieder kamen insbesondere darin überein, dass zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen für Musikschaffende in der Pandemie von Nöten sind.

Im Rahmen der dreitägigen Mitgliederversammlung der GEMA kamen rund 1.000 Komponist/innen, Textdicher/innen und Verleger/innen – mehr Mitglieder als in den Vorjahren – virtuell zusammen, diskutierten und fassten Beschlüsse. Zu den neu beschlossenen Regelungen gehören:

  • Änderungen im Verteilungsplan: Die GEMA hat die Regeln für die Bestimmung der Anteile, die Urheber/innen und Verleger/innen bei der Verteilung pro Werk erhalten, grundlegend vereinfacht. Eine Sonderregelung für die Verteilung der Einnahmen aus mechanischer Wiedergabe im Geschäftsjahr 2020 soll Verzerrungen aufgrund der durch die Coronakrise bedingten Veranstaltungsausfälle abfedern.
  • Effizientere Wahrnehmung von Online-Rechten: Die GEMA will die Rechte der Mitglieder im Onlinebereich zukünftig effektiver wahrnehmen als bisher. So will die Gesellschaft Plattformbetreibern wie YouTube künftig Rechtepakete anbieten, die auch die Herstellungsrechte für User-Generated Content und das Einblenden von Lyrics umfassen. 
  • Vereinfachtes Modell der Mitgliedschaft: Die bisher dreistufige Mitgliedschaft wurde durch eine zweistufige Struktur ersetzt; die angeschlossene Mitgliedschaft geht in der außerordentlichen Mitgliedschaft aus.

Corona dominiert

Weiter heißt es in der abschließenden Pressemitteilung der GEMA, dass die persönliche Betroffenheit vieler Mitglieder aufgrund der Corona-Pandemie die Versammlung geprägt hätte. Dazu Dr. Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der Verwertungsgesellschaft: 

"Zu sehen, wie viele Kreative unter den Folgen von Corona leiden, tut weh. Sehr schnell haben wir deshalb im Frühjahr Maßnahmen ergriffen, um Mitgliedern zu helfen, die vor allem von Gagen und Live-Auftritten leben.

Wir sind uns im Klaren, dass diese akuten Hilfen nicht reichen. 2021 wird für viele von Ihnen wirtschaftlich noch schwieriger werden: Unsere Erträge werden deutlich niedriger sein als im Vorjahr, daher werden wir weniger an Sie ausschütten können.“

Insbesondere im Außendienst der GEMA führt die Corona-Pandemie zu einem drastischen Einbruch, da kaum Veranstaltungen stattfinden. Ebenso werde das Tonträgergeschäft einen weiteren Ertragsrückgang verzeichnen, weil es monatelang massive Einschränkungen im Handel gab. 

Politik gefordert

Heker gab deshalb an, dass Vorstand und Aufsichtsrat der GEMA in den kommenden Monaten über weitere Unterstützung für besonders betroffene Mitglieder beraten wollen, um die Folgen des "Coronajahrs" 2020 abzumildern. Gegenüber der Politik, so heißt es im Abschlussbericht, setzt sich die GEMA insbesondere dafür ein, dass gezielt Programme für Solo-Selbständige aufgesetzt werden:

"Kulturschaffende müssen wieder eine Beschäftigungs- und Erwerbsperspektive bekommen. Viel wurde in kurzer Zeit auf den Weg gebracht – jetzt heißt es: genau hinschauen und klug nachbessern."

Die vollständige Rede von Dr. Harald Heker zur Mitgliederversammlung findet sich hier. Eine Übersicht über den Ablauf der Versammlung gibt es hier (MP4).

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