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Vermehrtes Streaming durch die Pandemie

Hipgnosis legt durch Investitionen in klassische Songkataloge deutlich zu

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 05.07.2021

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Hipgnosis legt durch Investitionen in klassische Songkataloge deutlich zu

Der Songkatalog von Neil Young ist nur eine der jüngsten Akquisen von Hipgnosis. © Rudi Brand

Songrechte an älteren Songs gewinnen für Musikverlage immer mehr an Bedeutung, da sie in Zeiten der Pandemie vermehrt gestreamt werden. Der englische Verlag Hipgnosis konnte durch die Akquisen der letzten Jahre Gewinn und Umsatz deutlich steigern.

Die gute Aufstellung von Hipgnosis gerade bei älteren Songs hat zwischen März 2020 und März 2021 zu einem Umsatzanstieg in Höhe von zwei Dritteln geführt – der Verlag setzte im vergangenen Geschäftsjahr damit gut 138 Millionen Dollar um. 

Außerdem verzeichnet das Unternehmen einen Gewinnanstieg um 50 Prozent auf insgesamt 107 Millionen US-Dollar.

Wertvolle Investition

2020 hatte Hipgnosis die Rechte an 84 Songkatalogen erworben. Diese beinhalten unter anderem Songs von Neil Young, Shakira, Beyoncé, Blondie und Barry Manilow. Dafür gab der Verlag etwa 1 Milliarde US-Dollar, beziehungsweise 710 Millionen Pfund, aus.

Seit dem Gang an die Londoner Börse im Jahr 2018 hat Hipgnosis insgesamt 2 Milliarden US-Dollar für Rechte an Katalogen ausgegeben. Diese Kaufserie hat sich nun bezahlt gemacht: Das Gesamtportfolio von 138 Musikkatalogen des Unternehmens ist inzwischen 2,2 Milliarden Dollar wert.

Streaminganstieg durch Pandemie

Das Unternehmen profitiert insbesondere dadurch, dass das Streaming durch den Lockdown einen enormen Aufstieg erfahren hat.

Insgesamt stiegen die Abonnements von Streaming-Diensten 2020 um 18,5 Prozent. Auch die weltweiten Musikverkäufe stiegen 2020 im sechsten Jahr in Folge auf 21,6 Milliarden US-Dollar. Abonnements von Streaming-Diensten machen dabei 62 Prozent des weltweiten Gesamtumsatzes aus.

So sind dank der 443 Millionen Nutzer von Abonnement-Streaming-Diensten wie Spotify, Apple Music und Amazon Music die gesamten weltweiten Musikeinnahmen um mehr als 50 Prozent gegenüber ihrem Tiefpunkt im Jahr 2014 gestiegen.

Nicht nur Hipgnosis profitiert

Inzwischen sind 60 Prozent der Songs, an denen der Verlag die Rechte besitzt, älter als zehn Jahre. Dies ist ein starker Anstieg gegenüber den 32,5 Prozent Anteil Ende März letzten Jahres und auch den bloß 10 Prozent Anteil vor zwei Jahren.

Es zeigt sich, dass ältere Hit-Songs derzeit am beliebtesten bei Musikverlagen sind. Immer mehr Musikverlage setzten auf Popklassiker, die sehr wahrscheinlich über mehrere Jahrzehnte im Streaming erfolgreich sein werden.

Baldiges Ende der Profitzeiten

Diese Profitzeiten könnte allerding auch bald zu Ende gehen: Das Wachstum der Streaming-Einnahmen verlangsamt sich. Zudem ist auch der Bieterkrieg um Premium-Künstlerkataloge immer mehr überhitzt. 

In einem Interview mit dem Guardian im Jahr 2020 schätzte Merck Mercuriadis, CEO von Hipgnosis, dass dem Unternehmen nur noch zwei bis bestenfalls drei Jahre bleiben, um kommerziell tragfähige Deals für Kataloge zu sichern. 

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