"Creativity first"
Kann sich der Vine-Nachfolger Byte mit Bezahlung für Kreative gegen TikTok durchsetzen?
© Byte (Screenshot)
"Creativity First", lautet das Motto der neuen Kurzvideo-App Byte des einstigen Vine-Entwicklers Dom Hofmann. Damit bringt die App auch gleich auf den Punkt, wie sie sich gegen den derzeitigen Platzhirsch TikTok durchsetzen will.
Laut Hofmann sollen während einer nicht näher benannten Anfangsperiode die kompletten Werbeeinnahmen von Byte an die Kreativen gehen, gestaffelt nach den jeweiligen Zuschauerzahlen der von ihnen erstellten Inhalte. Langfristig soll noch immer der größte Teil der Einnahmen an die Video-Schöpfer/innen fließen.
Lockruf für Kreative
Auf TikTok gibt es bisher keinen Weg für Künstler/innen, tatsächlich an den Einnahmen der geposteten Videos zu verdienen. Auch Musikerinnen und Musiker klagen darüber, dass ByteDance nichts gegen die unlizenzierte Verwendung ihrer Songs in den gehosteten Videos unternimmt – eine Tatsache, die sich nach dem Abschluss eines Lizenzvertrages mit der Indie-Vertretung Merlin jedoch ändern könnte.
Das Unternehmen hofft, mit dieser Strategie zahlreiche Kreative von TikTok abwerben zu können. Techinasia.com spekuliert außerdem, dass das Creators-Programm von Byte für qualitativ hochwertigeren Content auf der Plattform sorgen könnte.
Umkämpfter Markt
Dom Hofmann hatte 2013 mit der Veröffentlichung der Kurzvideo-Plattform Vine, die Ende 2017 vom Netz genommen wurde, maßgeblich zu der heutigen Popularität oft humoristischer, geloopter Kurzvideos (auf Vine betrug die Maximaldauer sechs Sekunden) beigetragen.
War die App im Erscheinungsjahr noch ein Novum, muss sich der Nachfolger Byte nun gegen die chinesische Plattform TikTok, wiederum Nachfolger von Musical.ly, durchsetzen – eine App, die seit der Veröffentlichung Ende 2018 zu den am schnellsten wachsenden Apps überhaupt gehört.
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