Mehr Geld für Kultur
Kulturetat 2022 auf 2,29 Milliarden Euro erhöht – Neustart Kultur bis 2023 verlängert
Claudia Roth. © Kristian Schuller
Nach Beschluss des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages vom 19. Mai 2022 soll der Kulturetat des Bundes 2022 erstmals 2,29 Milliarden Dollar betragen – eine Steigerung um rund 148 Millionen Dollar bzw. sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Kulturstaatsministerin Claudia Roth gibt an:
"Mit den Mitteln aus dem Kulturhaushalt 2022 ist ein erster wichtiger Schritt zur Umsetzung der kulturpolitischen Ziele des Koalitionsvertrages getan. Damit werden wir die Freiheit und Vielfalt, die Nachhaltigkeit sowie die Teilhabe in Kultur und Medien fördern."
Mehr Geld für die Kultur
Das Geld soll laut Roth u.a. für den Ausbau des vielfältigen und nachhaltigen deutschen Kulturbetriebs verwendet werden, für die "Stärkung der sozialen Lage von Künstlerinnen und Künstlern und insgesamt in die Zukunft unserer so wertvollen Kultur der Demokratie."
In dieser Hinsicht ist vor allem die geplante Fortführung der "Neustart Kultur"-Hilfsprogramme bis zum 30. Juni 2023 von Bedeutung: Das Hilfsprogramm richtet sich an Kulturschaffende, die besonders von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen waren.
Außerdem sollen bis zu 2,1 Millionen Euro genutzt werden, um das Kulturgut Schallplatte in den nächsten Jahren zu fördern; u.a. soll ein neuer Preis für Plattenläden ausgelobt werden. Darüber hinaus sollen Einzelprojekte in den Bereichen Film, Musik und Tanz gefördert werden, z.B. der Festivalverbund QueerScope, das Bundesjugendballett und der Bundesmusikverband für Chor und Orchester.
Alle zusätzlichen Mittel im Überblick:
- 5 Millionen Euro für die Kultur- und Kreativwirtschaft
- 5,1 Millionen Euro für weitere Maßnahmen gegen Rechtsextremismus und Rassismus
- 6,5 Millionen Euro für die Aufarbeitung des Kolonialismus und das Programm "Globaler Süden"
- 5 Millionen Euro für die ökologische und nachhaltige Transformation des Kultur- und Medienbetriebs
- 2 Millionen Euro für die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
- 13,5 Millionen Euro für die Deutsche Welle
- 14,9 Millionen Euro an Sondermitteln für den Bauunterhalt der zahlreichen Liegenschaften der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
- 4,5 Millionen Euro für das Jüdische Museum Berlin
- 25 Millionen für die Produktionsförderung Film und Fernsehen
- 25 Millionen für den German Motion Picture Fund
Das Haushaltsgesetz tritt nach seiner Verkündung rückwirkend zum 1. Januar 2022 in Kraft.
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