Promptes Songentstehen
Meta veröffentlicht mit MusicGen seinen eigenen KI-Musikgenerator
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Wie das Online-Magazin Digital Music News berichtet, ähnelt Metas MusicGen in seiner Funktionsweise dem ebenfalls kürzlich veröffentlichten MusicLM von Google. Beide Programme sind darauf ausgerichtet, beschreibende Texte der Nutzer/innen in Musik umzuwandeln. MusicGen gelingt es so, auf der Grundlage einer Schilderung der gewünschten Musik etwa 12 Sekunden lange, passende Audio-Snippets zu generieren.
Während sich MusicLM vor allem für die Erstellung von Tracks der Genres Electronic und Synthwave eignet, möchte MusicGen eine größere Bandbreite an Stilrichtungen abdecken.
Das Training von MusicGen
Um diesem Vorhaben gerecht zu werden, wurde MusicGen insgesamt mit 20.000 Stunden Musik trainiert – darunter 10.000 Stunden an "hochwertigen" lizensierten Songs sowie 390.000 Instrumental-Tracks von den Anbietern lizenzfreier Medien ShutterStock und Pond5.
Das Model selbst ist quelloffen, der Code jedoch, der zum Training von MusicGen verwendet wurde, ist nicht frei zugänglich. Stattdessen stehen bereits trainierte Modelle zum Download zur Verfügung.
Wie benutzt man MusicGen?
Damit das neue KI-Tool den eigenen Wünschen entsprechende Musikstücke generieren kann, sollte man in der beschreibenden Aufforderung, den sogenannten Prompts, möglichst keinen Raum für Unklarheiten lassen.
Es ist empfehlenswert das zu generierende Stück bis ins kleinste Detail zu beschreiben, von Gesang, über Genre, hin zum Tempo und der Aufgabe jedes einzelnen Musikinstruments.
In einem Artikel des Online-Magazins Gearnews berichtet Autor Julian Schmauch von seinen ersten Eindrücken des neuen KI-Tools. Interessant ist etwa, dass man sich mit Aufnahmen bereits existierender, eigener Melodien sowie deutschsprachigen Anweisungen an die KI richten kann.
Während MusicLM zudem Anfragen nach Liedern im Stil von real existierenden Persönlichkeiten und Kollektiven ablehnt, gelingt es Schmauch mit MusicGen einen Track im Stil der Düsseldorfer Elektro-Pop-Band Kraftwerk zu generieren.
Urheberrechtliche Sicherheitsvorkehrungen
Genau wie MusicLM sind die durch die Anwendung hervorgehenden Songs jedoch rein instrumental gehalten. Um urheberrechtliche Probleme zu vermeiden wird auf die Erzeugung von Gesang verzichtet.
Eine wichtige Sicherheitsvorkehrung, denn der Vormarsch der KI-Musikgeneratoren läutet eine Zeit ein, in der es immer schwieriger sein wird, Deep-Fake-Musik bekannter Künstler/innen vom Original zu unterscheiden.
Eine Problematik, die unter anderem im April 2023 durch den KI-generierten Song "Heart on My Sleeve" in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt worden ist, nachdem dieser von einer Person unter dem Pseudonym "Ghostwriter" als ein Song der Musiker Drake und The Weeknd ausgegeben und auf TikTok sowie Streaming-Plattformen veröffentlicht worden war.
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