Spotify testet KI-Tool zur Erstellung von Playlists mit Textprompts

Personalisierte Playlists sind nichts Neues für Spotify. Immer wieder stellt der Streaminganbieter seinen Usern eigens für diese kuratierte Playlists zur Verfügung - bisher basierend auf deren bisherigen Vorlieben. Eine gerade getestete Funktion soll Usern nun die Möglichkeit bieten, Spotify zum Erstellen solcher Playlists aufzufordern und dabei ganz gezielte Angaben zu machen.

Auf TikTok kursiert aktuell ein durch den TikToker @robdad_ geteiltes Video, in dem dieser angibt, durch Zufall auf "Spotify's ChatGPT" gestoßen zu sein.

Was hat es damit auf sich?

Gemeint ist dabei eine neue KI-gestützte Playlist-Funktion. Diese erscheint als dritte Option neben dem manuellen Erstellen einer Playlist und der "Blend"-Funktion und trägt den Titel "AI Playlist". 

Wird diese Funktion gewählt, öffnet sich ein Dialogfenster mit der Frage "Was für eine Playlist hättest du gerne?". User haben daraufhin die Möglichkeit aus empfohlenen Prompts zu wählen (etwa "Fülle die Stille mit Café-Hintergrundmusik" und "Erforsche ein Nischengenre wie Witch House") oder eigene Angaben zu machen. Anschließend generiert Spotify auf Basis der beschreibenden Texte eine Playlist mit 30 Titeln.

Gerade bei letzterem Prompt zeigt sich, dass sich die neue Funktion dafür anbietet, aus dem Algorithmus auszubrechen. 

Deaktivierung der persönlichen Empfehlungen

Interessant im Zusammenhang Algorithmus sind zudem weitere Entwicklungen, die Spotify aktuell zu durchlaufen scheint.

So berichtet etwa die Webseite MacRumors davon, auf einen Beta-Code gestoßen zu sein, der darauf hindeute, dass sich Spotify gerade in der Testphase befinde, Usern die Möglichkeit zu bieten, ihre personalisierten Empfehlungen zu deaktivieren. Eine Option, die zunächst widersprüchlich zu weiteren Neuerungen der Plattform wie etwa der AI-Playlist erscheinen mag, die Usern ein noch personalisierteres Nutzungserlebnis ermöglichen sollen.

Doch je nachdem, wie diese neue Option angelegt ist, könnte durch sie etwa verhindert werden, dass Songs, die durch andere Personen über einen Spotify Account abgespielt werden, die personalisierten Empfehlungen dessen Besitzer oder Besitzerin beeinflussen – also zum Beispiel wenn bei einer Party oder einem Treffen auch eine andere Person als der Inhaber oder die Inhaberin in die Rolle des DJs schlüpft und Lieder über dessen Account spielt.

Trend weg vom Algorithmus?

Die sich aktuell noch in der Testphase befindenen Funktionen machen also deutlich: ein guter Algorithmus bedeutet nicht immer gleich ein gutes personalisiertes Nutzungserlebnis.

Zu diesem gehört in vielen Fällen schließlich auch das Entdecken neuer und auch anderer Musik. Eine Funktion, die der Algorithmus nur zu einem gewissen Maß übernehmen und die durch die Nutzung eines Accounts im gemeinschaftlichen Kontext schnell verfälscht werden kann. Die neuen Funktionen könnten somit als Versuch gesehen werden, diese bisherigen Schwachstellen ergänzend auszugleichen.