Reaktion auf Streaming-Steuer: Spotify stoppt Sponsoring zweier französischer Musikfestivals

Spotify wehrt sich gegen die Einführung einer Streaming-Steuer in Frankreich. In Zukunft wird sich der Streaming-Dienst nicht mehr an der Finanzierung von zwei französischen Festivals beteiligen.

Die in Frankreich ab 2024 geltende Streaming-Steuer soll jährlich etwa 15 Millionen Euro einbringen und dazu dienen, das Centre national de la musique (CNM) zu finanzieren, eine vom französischen Staat getragene Fördereinrichtung für den Musiksektor.

Kritik seitens Spotifys

Antoine Monin Generaldirektor von Spotify France hatte sich in einem Interview mit dem französischen Nachrichtensender France Info die Einführung der Steuer heftig kritisiert:

"Die Einführung dieser Steuer ist wirklich ein Schlag für den Musiksektor, für Innovtionen und für europäische unabhängige Plattformen wie Spotify oder Deezer."

Das Unternehmen befinde sich "in einer fragilen finanziellen Lage". Weiter kündigt Monin an, sollte die Steuer tatsächlich eingeführt werden, werde Spotify in Zukunft weniger in den französischen Markt und dafür mehr in andere Märkte investieren. Frankreich werde für Spotify dann keine Priorität zu haben.

Erste Folgen

Nun scheint Spotify diese Ankündigung in die Tat umzusetzen. Denn wie das Online-Magazin DigitalMusicNews berichtet, wird sich Spotify nicht mehr an der Finanzierung der Festivals "Printemps de Bourges" (April 2024) und "Francofolies de La Rochelle" (Juli 2024) beteiligen. 

Die Beendigung der Förderung erfolgte abrupt, was dadurch erkennbar ist, dass es bereits Spotify-Playlists zu den Veranstaltungen gab und das Spotify-Logo in aktuellen YouTube-Videos erschien.

Ob Spotify womöglich weitere Schritte gehen wird, bleibt abzuwarten – auch die Möglichkeit steigender Abonnementpreise hatte Spotify bereits erwähnt.